Austrian Power Grid (APG)
Millionenschwerer Riesentrafo ist am Netz

APG hat den neuen 380/220-kV- Transformator im Umspannwerk (UW) Lienz in Nußdorf-Debant in Betrieb genommen. | Foto: APG
2Bilder
  • APG hat den neuen 380/220-kV- Transformator im Umspannwerk (UW) Lienz in Nußdorf-Debant in Betrieb genommen.
  • Foto: APG
  • hochgeladen von Hans Ebner

Die Inbetriebnahme der hochmodernen Anlage ist Teil eines lokalen 30 Mio.-Euro-Megaprojekts für die sichere Stromversorgung und erleichtert die Einbindung von Ökostrom in das österreichweite Stromnetz.

NUSSDORF-DEBANT. Nach rund einem Jahr Montage und ausführlichen technischen Überprüfungen war es vergangene Woche soweit: APG hat den neuen 380/220-kV- Transformator im Umspannwerk in Nußdorf-Debant in Betrieb genommen. Er erhöht die Ausfallsicherheit für ganz Österreich und erleichtert die bundesweite Nutzung klimafreundlicher Windenergie. Die Anschaffungskosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro sind jedoch nur ein Viertel des Investitionsprogramms, das APG derzeit am Standort realisiert: Um insgesamt 30 Millionen Euro verbessert der Netzbetreiber die Stromversorgung Osttirols wesentlich. Der Abschluss des Gesamtprojekts ist für Ende 2022 geplant.

Regionale Bedeutung

„Das Umspannwerk Lienz ist der einzige Strom-Anspeisepunkt für ganz Osttirol aus dem österreichweiten 380/220-kV-Hochpsannungsnetz der APG und deshalb besonders wichtig für die Stromversorgung in der Region,“ sagt Wolfgang Ranninger, der als Projektleiter die Bauarbeiten koordiniert.
„Nach rund 60 Jahren Betriebsdauer sind Teile der Anlage sanierungsbedürftig. Seit Herbst 2016 erneuern wir daher schrittweise die 220-kV-Schaltanlage, über welche die regionalen Leitungen aus dem überregionalen APG-Netz versorgt werden. Damit der Strom auch in den nächsten Jahrzehnten bei allen Haushalten und Unternehmen verlässlich aus der Steckdose kommt", so Ranninger.

Ein Megatransformator

Teil des Megaprojekts ist auch ein neuer 380/220-kV-Transformator um 7,5 Mio. Euro. Mit 816 Tonnen Gewicht ist der hochmoderne Anlagenteil einer der größten seiner Art, die in dieser Form österreichweit im Einsatz sind. Im Spätsommer 2020 wurde der Koloss aufgrund seiner immensen Dimensionen in drei Einzelteilen, so genannten „Trafobänken“ angeliefert. Mehr dazu hier

Seit 19. August 2021 ist der hochmoderne Anlagenteil vollständig zusammengeschlossen und wird als eine Einheit betrieben. Ranninger über die Inbetriebnahme: „Das erste Zuschalten eines Großtransformators ist immer eine spannende Sache, aber wir haben uns sehr gut vorbereitet. Sämtliche schutztechnischen Einrichtungen haben wir bereits drei Wochen vorher einer strengen Vorprüfung unterzogen.“
Innerhalb von zwei Tagen wurde der Trafo mithilfe der Kraftwerksgruppe Malta (Kärnten) etappenweise hochgefahren, von zunächst sehr geringer Spannung bis hin zur Endspannung von 380.000 Volt. An der Inbetriebnahme beteiligt waren rund 20 Personen, 15 von APG, fünf weitere von Fremdfirmen. "Sicherheit steht ausnahmslos immer an erster Stelle. Aus diesem Grund ist auch immer die Feuerwehr dabei, wenn bei uns ein neuer Transformator ans Netz geht", so Ranninger.

Wichtig für Osttirol und ganz Österreich

Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Dekaden maßgeblich verändert, bis 2030 soll sauberer Ökostrom zu 100 Prozent den Verbrauch in Österreich decken. Ranninger erläutert die Zusammenhänge: „Mit dem neuen Transformator erhöht APG die Ausfallsicherheit für ganz Österreich und erleichtert gleichzeitig die bundesweite Verteilung klimafreundlicher Windenergie: Der Trafo verstärkt nämlich die Verbindung zwischen den Speicherkraftwerken Malta und Reißeck (Kärnten) sowie Kaprun (Salzburg) im Westen des Landes mit den Windkraftanlagen im Osten.“
Überschüssiger Windstrom, der nicht vor Ort verbraucht wird, kann so über weite Strecken abtransportiert und gespeichert werden. Bei Bedarf kann der Strom dann wieder von den Speicherkraftwerken abgerufen und österreichweit genutzt werden. Auch für den internationalen Stromtransport ist der Standort von Bedeutung, er fungiert als 220- kV-Schnittstelle nach Soverzene in Italien.

APG hat den neuen 380/220-kV- Transformator im Umspannwerk (UW) Lienz in Nußdorf-Debant in Betrieb genommen. | Foto: APG
Das Umspannwerk ist ein Knotenpunkt bei der Verteilung  der Energie zwischen den Speicherkraftwerken Malta und Reißeck (Kärnten) sowie Kaprun (Salzburg) im Westen des Landes mit den Windkraftanlagen im Osten. | Foto: APG
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.