Polizeimeldung Osttirol
Nächtlicher Bergrettungseinsatz am Stüdlgrat

Die Bergrettung Kals musste in der Nacht ausrücken, um zwei tschechische Alpinisten vom Stüdlgrat zu bergen. | Foto: Bergrettung
  • Die Bergrettung Kals musste in der Nacht ausrücken, um zwei tschechische Alpinisten vom Stüdlgrat zu bergen.
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Erschöpfte tschechische Alpinisten mussten von Bergrettern geborgen werden.

KALS. Vier tschechische Alpinisten (26, 27, 28 und 31 Jahre alt) stiegen am 18. September über den Normalweg auf den Gipfel des Großglockners. Da am Normalweg "zu viel Frequenz" herrschte, entschlossen sich die Männer, über den Stüdlgrat abzusteigen bzw. sich abzuseilen. Im Abstieg kam die Gruppe wegen des Schnees und der vereisten Bereiche auf der Westseite des Grates im Bereich des sogenannten „Jögental“ auf ca 3.600 Metern Seehöhe nicht mehr weiter und setzte gegen 19.30 Uhr einen Alpinnotruf ab.

Zwei Männer geborgen

Die Besatzung des NAH C7 konnte die Bergsteiger gegen 19.50 Uhr am Grat lokalisieren. Mithilfe einer Taubergung konnten noch vor Einbruch völliger Dunkelheit zwei der vier Bergsteiger geborgen und zur Stüdlhütte ausgeflogen werden. Ein weiterer Anflug zum Grat war anschließend wegen der Dunkelheit nicht mehr möglich. Mit den beiden am Grat verbliebenen Bergsteigern wurde telefonisch Kontakt aufgenommen, um den Allgemeinzustand bzw. die mitgeführte Ausrüstung (Biwakausrüstung etc) abzuklären.

Einsatz für Bergretter

Da die beiden Alpinisten erklärten, sie seien unterkühlt und würden die Nacht nur schwer überstehen, brachen der Einsatzleiter der Bergrettung Kals - er ist auch Hüttenwirt der Erzherzog Johann Hütte - sowie drei weitere Bergführer um 20.30 Uhr von der Erzherzog Johann Hütte in Richtung Gipfel des Großglockners auf und stiegen weiter über den Stüdlgrat zu den beiden Bergsteigern ab. Diese konnten gegen 22.30 Uhr erreicht und mit Wärme-Pads und heißen Getränken versorgt werden.

Fehlende Ausrüstung

Anschließend stieg der Bergetrupp mit den beiden Tschechen wieder zum Gipfel des Großglockners auf und über den Normalweg zur Erzherzog Johann Hütte ab, wo sie gegen 1.00 Uhr ankamen. Die beiden Alpinisten waren stark erschöpft und leicht unterkühlt, ansonsten aber unverletzt. Die beiden Tschechen wurden am 19. September mit dem Polizeihubschrauber ins Tal geflogen. Laut Polizei wäre ein selbständiger Abstieg für die beiden Alpinisten wegen der fehlenden Gletscherausrüstung nicht gefahrlos möglich gewesen.

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