Interview mit LH Günther Platter
"An der Zukunft arbeiten"

Landeshauptmann Günther Platter stand den Bezirksblättern Osttirol im Exklusicinterview Rede und Antwort. | Foto: Julian Angerer
  • Landeshauptmann Günther Platter stand den Bezirksblättern Osttirol im Exklusicinterview Rede und Antwort.
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Womit beschäftigt sich der Landeshauptmann, wenn er dieser Tage nach Osttirolfährt?
Grundsätzlich freut es mich immer, wenn ich hierher komme. Für mich zählt Osttirol zu den schönsten und lebenswertesten Regionen. Ich kenne den Bezirk ja schon lange, gehe hier z.B. sehr gerne bergsteigen.

Schöne Landschaft und schöne Berge sind aber nicht alles, oder?
Natürlich gehen mir Fragen durch den Kopf. So beispielsweise, wie wir den Standort, der sich im Übrigen deutlich verbessert hat, noch mehr stärken können. Welche Maßnahmen im Bildungsbereich, konkret beim Campus Lienz, getroffen werden können, um junge Leute zu animieren, dort zu studieren.

Welche könnten das sein?
Das wird jedenfalls seine Zeit brauchen. Dass ein Mechatronik-Studium in Lienz angeboten wird, war ein Wunsch der Unternehmerschaft in Osttirol und ich glaube, das ist auch richtig so. Wir werden eine Unternehmerrunde mit den Osttiroler Paradefirmen machen, um die weiteren Möglichkeiten durchzubesprechen. In jedem Fall ist das Mechatronik-Studium ein exzellentes Angebot.

Zum Tourismusverband. Der machte in letzter Zeit eher Negativschlagzeilen.
Naja, die Neuwahlen sind jetzt zu erledigen. Da braucht es keine Zurufe von außen. Aber ich erwarte mir, dass nach dieser Wahl endlich Ruhe im Verband einkehrt. Die personellen Debatten sind nach der Wahl zu beenden und an der inhaltlichen Ausrichtung wird man weiter arbeiten müssen. Ich werde jedenfalls ein verlässlicher Partner für den Osttiroler Tourismus sein.

Egal ob es einen Obmannwechsel gibt oder nicht?

Die Ergebnisse bei demokratischen Wahlen sind zu akzeptieren.

Eine wichtige touristische Infrastruktur ist der Drauradweg. Bei den Unwettern im Oktober wurde er schwer beschädigt. Wie sehen hier die Pläne aus?
Ich habe das Baubezirksamt beauftragt, sich mit weiteren Experten zu beraten, ob es Sinn macht, die derzeitige Trasse wieder zu sanieren, oder ob eine neue Trasse gewählt werden muss. Eines ist unabdingbar: Dieser Radweg muss wieder hergestellt werden. Dafür stehen die finanziellen Mittel zur Verfügung.

Momentan wird viel über die Änderung des Seilbahnkonzeptes diskutiert. Wie schaut es diesbezüglich bei dem Projekt Sillian-Sexten aus und wie stehen Sie dazu?
Der Zusammenschluss der Skigebiete von Sillian und Sexten ist auch mit dem derzeitigen Programm möglich und ist von den Änderungen nicht betroffen oder gar gefährdet. Ich persönlich stehe dem Projekt positiv gegenüber.

Zur Politik. Sie waren am ÖVP Bezirksparteitag. Was haben sie den Leuten dort mitgegeben?

Wenn ich mir die Wahlergebnisse der ÖVP im Bezirk anschaue, dann ist das sehr zufriedenstellend. Das bedeutet aber nicht, dass wir keinen Handlungsbedarf haben. Dafür wurden die Weichen gestellt. Martin Mayerl stellte seine Funktion als Bezirksobmann zur Verfügung, das ist zu akzeptieren. Mit Bernhard Webhofer folgt ihm ein Mann mit Potenzial und Zukunft.

Gibt es auch in der Gemeinde Matrei Handlungsbedarf?

Hier muss man aufpassen, denn es schauen natürlich auch andere Gemeinden ganz genau, wie man mit dem Fall umgeht. Matrei ist sozusagen unter Kuratel gestellt worden. Wenn hier Bedarfszuweisungen zur Verfügung gestellt werden, die nur punktgenau für gewisse Bereiche verwendet werden dürfen, dann glaube ich, ist das der richtige Weg, um die Situation zu verbessern.

Natura 2000 war in Osttirol in den letzten Jahren ein Dauerbrenner. Wie sieht es heute aus? Muss man sich auf Nachnominierungen im Iseltal gefasst machen?
Die ganze Natura 2000-Debatte ist von der Kommunikation her nicht besonders ideal gelaufen. Wir haben im Regierungsprogramm stehen, dass ohne Zustimmung der Grundeigentümer gar nichts passiert. Aber ich bin guter Dinge, dass Brüssel mit der derzeitigen Ausweisung zufrieden sein wird. Ich möchte hier schon eine vorsichtige Entwarnung geben.

Was würden Sie jemandem sagen, der behauptet, Osttirol würde manchmal etwas stiefmütterlich behandelt?
Ich bin sehr interessiert daran, dass sich Osttirol gut weiterentwickelt. Hier leben viele fleißige, selbstbewusste Leute mit einer beeindruckenden Mentalität. Der Bezirk kann stolz auf seine Entwicklung in den letzten Jahren und Jahrzehnten sein und wir werden weiter daran arbeiten, dass dies so bleibt.

Das Gespräch führte
Hans Ebner

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