Ärzteversorgung im ländlichen Gebiet
"Das ist ein Thema für das ganz Land"

Dominik Oberhofer glaubt nicht, dass die Petition von Dr. Walder von Erfolg gekrönt sein wird. | Foto: Hans Ebner
  • Dominik Oberhofer glaubt nicht, dass die Petition von Dr. Walder von Erfolg gekrönt sein wird.
  • Foto: Hans Ebner
  • hochgeladen von Hans Ebner

LIENZ. "Diese Petition wird wohl gekübelt werden". Zu diesem Schluss kommt Dominik Oberhofer von den Tiroler Neos in Bezug auf die Unterschriftenaktion für den Osttiroler Arzt Dr. Gernot Walder, die mit mehreren tausend UnterzeichnerInnen laut Oberhofer unter den TOP 3 der in Tirol eingebrachten Petitionen liegt.
Oberhofer hat sich im Vorfeld der anstehenden Landtagssitzung informiert was die Regierungsparteien mit der Petition vorhaben und glaubt nicht daran, dass sie im Landtag behandelt wird. "Wenn überhaupt, dürfen die InitiatorInnen ein paar Sätze dazu sagen. Das wird es dann aber auch gewesen sein", so Oberhofer.
Der Tiroler Neos-Chef räumt ein, dass die Unterschriftenaktion einen Fehler aufweist. "Sie konzentriert sich mit Dr. Walder auf eine bestimmte Person und nicht auf das fehlerhafte System an sich. Der entscheidende Punkt für mich ist allerdings, dass sich sehr viele Menschen mit einem Hausarzt solidarisieren und damit aufzeigen, dass es eine Schieflage in unserem System gibt", erklärt Oberhofer.

Liberalisierung des Systems

Den Osttiroler Fall rund um Walder und das Arzt- und Notarztsystem im Iseltal könne man auf alle Bezirke in Tirol umlegen. "Wir haben es hier mit einem Stadt- Land Thema zu tun, das noch in anderen Regionen auftauchen wird. Es geht auch nicht nur um die Allgemeinmediziner, sonder auch um die Fachärzte", so Oberhofer.
Er will eine, ganz nach Parteilinie der Neos, eine Liberalisierung des Ärztesystems. Es sollen bsp. Halbtagesstellen ermöglicht werden und ÄrztInnen soll es ermöglicht werden, KollegInnen anzustellen. So könnten auch in ländlichen Gebieten Strukturen wie Ärztegemeinschaften gebildet werden, die auch tatsächlich funktionieren.
In Osttirol wurde schon des öfteren von sogenannten Primärversorgungszentren gesprochen. "Das sind keine realistischen Pläne. Wir brauchen keine Mini-Spitäler, sondern ein funktionierendes Miteinander von ÄrztInnen, bei dem sie weder überlastet noch unterfordert sind", erklärt der Landtagsabgeordnete der Neos.
Ein Hindernis auf diesem Weg sieht Oberhofer in der Gebietskrankenkasse und in der Ärztekammer: "Dort sitzen Kämmerer, die das System nicht ändern wollen. Man muss aber den Mut haben, zu hinterfragen, ob der momentane Weg überhaupt der Richtige ist."

Hier der Bericht nach der Abschaffung des Walder-Notarztsystems im Iseltal

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.