Notarztversorgung Osttirol
Ein Gipfeltreffen ohne Gipfelsieg

Ein Gipfeltreffen sollte die Streitigkeiten rund um die Flugrettung bereinigen. Aber nicht alle sind zufrieden. | Foto: Brunner Images
  • Ein Gipfeltreffen sollte die Streitigkeiten rund um die Flugrettung bereinigen. Aber nicht alle sind zufrieden.
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TIROL/OSTTIROl (red). In der Leitstelle Tirol in Innsbruck, von wo aus die Einsätze der Notarzthubschrauber koordiniert werden, fand kürzlich eine Sitzung zum Thema Flugrettung statt. Neben Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und der für das Luftfahrtsrecht zuständigen LHStvin Ingrid Felipe nahmen Vertreter der in Tirol tätigen Flugrettungsbetreiber Christophorus Flugrettungsverein (ÖAMTC), ARA, SHS, Schenk Air, Wucher Helicopter, Heli Ambulance Team und Heli Tirol teil.

Knaus fliegt in Osttirol

Auslöser für das Treffen war unter anderem das Engagement von Heli Tirol in Matrei während der Sommermonate. Das schmeckte den anderen Betreibern nicht. Seit sieben Jahren gilt die mit dem Land Tirol getroffene Direktabrechnungsvereinbarung. Die Hubschrauberbetreiber versorgen die Tiroler Bevölkerung ganzjährig mit neun und im Winter zusätzlich mit sieben Notarzthubschraubern. „In einem sehr konstruktiven Gespräch haben wir uns darauf verständigen können, die bisher optimal funktionierende Zusammenarbeit auf dieser bewährten Grundlage weiterzuführen“, gab Tilg bekannt. Eine Ausschreibung der Flugrettung in Tirol scheint also niemand zu wollen.

„Alle Hubschrauberbtreiber bekennen sich zu dem funktionierenden Direktabrechnungssystem und haben sich zudem bereit erklärt, die bodengebundene Notarztversorgung zu unterstützen. Das aktuelle System der Notarztversorgung in Matrei in Osttirol wird bis 15. Oktober fortgeführt und dann evaluiert", so Tilg.
„Es war höchste Zeit, dass sich alle in dieser Causa handelnden Personen gemeinsam an einen Tisch gesetzt haben: Das Gesprächsklima war gut und von allen Seiten wurde Verständnis für die Notwendigkeit einer kooperativen Zusammenarbeit signalisiert", ergänzt Felipe.

"Kein Gipfelsieg"

Damit war das Sommerengagement von Knaus in Osttirol ein kurzes. Für die Liste Fritz ist die gesamte Geschichte nur Hüh-Hott-Politik, die für Chaos und Verunsicherungsorge.
„Mit ihrem Deal in Osttirol haben Landesrat Tilg und der Obmann des Bezirkskrankenhausverbandes Andreas Köll eine funktionierende Patientenversorgung über den Notarztverband Osttirol im Iseltal zerschlagen. Die Notarztversorgung war sichergestellt, sie hat funktioniert. Aber statt Notarztversorgung am Boden haben Tilg und Köll auf mehr Hubschrauberflüge durch das Hubschrauber-Unternehmen von Knaus gesetzt. Statt nur im Winterhalbjahr sollte Knaus acht Monate im Jahr Notarzteinsätze fliegen. Um die Mehrkosten für die Steuerzahler haben sie sich nicht geschert, auch nicht um die Warnungen, dass sie damit das ohnehin sehr fragile Rettungshubschrauber-Übereinkommen der in Tirol stationierten Heli-Unternehmen in Frage stellen. Weil in Osttirol ab 15. Oktober Notärzte fehlen, müssen sie jetzt von anderen Rettungsunternehmen ausgeliehen werden. Der Abzug von Knaus in Matrei und die Aufgabe zweier Heli-Standorte durch die Mitbewerber von Knaus zeigt schließlich, dass es bei all dem Streit nicht um die beste Patientenversorgung für die Tiroler, sondern um sehr viel Geld geht“, erklärt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.

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