"Entwicklung der Einkommen ist ein Skandal"

TIROl (red). „Der gestern präsentierte Rechnungshofbericht zu den Einkommen legt die Fakten wieder einmal in erschreckender Weise auf den Tisch. Schaut man sich die Zahlen genauer an, bleibt nur eines zu sagen: Das ist ein Skandal“, findet Elisabeth Blanik, Vorsitzende der SPÖ Tirol, klare Worte.

In Tirol ist die Situation noch dramatischer als im Österreichschnitt. Die Löhne sind niedriger, die Lebenshaltungskosten höher. Das mittlere Jahresbruttoeinkommen in Tirol lag 2015 bei 24.826 Euro. „Das ist im Bundesländervergleich der letzte Platz. Die schwarz-grüne Landesregierung hat dafür offenbar keine Antworten zu bieten“, ärgert sich Blanik. Sie unterstützt die Forderung der Gewerkschaft nach einem kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1700 Euro brutto.

„Insbesondere die wachsende Kluft zwischen Klein- und Großverdienern lässt bei mir die Alarmglocken schrillen. Dazu kommt, dass gerade Bezieher kleiner Einkommen mit ständigen Reallohnverlusten konfrontiert sind. Das ist durch nichts zu rechtfertigen“, so Blanik.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: „Im Vergleichszeitraum seit 1998 sind die niedrigen Einkommen nicht nur nicht angestiegen, sondern sogar stark gesunken. Für die untersten 10% der Einkommen schlägt inflationsbereinigt ein Rückgang auf 65% zu Buche“, erklärt Blanik. Dagegen belaufe sich das Wirtschaftswachstum zwischen 1998 und 2015 auf knapp 36%.

„Auch der ÖVP muss klar sein, dass wir schnell gegensteuern müssen. Sie soll endlich den Widerstand gegen Vermögenssteuern und Wertschöpfungsabgabe aufgeben.“ Letztlich seien auch die Unternehmen in der Pflicht. „Das ist eine Frage der sozialen Verantwortung. Zudem profitiert die Wirtschaft ja auch ganz klar von höheren Einkommen.

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