Neues Regionskonzept von Studenten der TU Wien in Obertilliach vorgestellt

Die Projektgruppe die.serpentinen von der TU Wien
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Am Freitag den 8. Juli 2011, präsentierten 9 Studenten der TU Wien im Biathlonzentrum Obertilliach ein Qualitätsentwicklungskonzept für die Region Karnischer Kamm. Zahlreiche Besucher, Gemeindevertreter, Wirtschaftstreibende und Alpenvereinsmitglieder waren gekommen, darunter auch Peter Haßlacher vom Österreichischen Alpenverein, Fachabteilung Raumplanung und Naturschutz und gleichzeitig Auftraggeber dieser Initiative.

Das Projekt "Bergsteigerdörfer" geht auf eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins zurück und hat den Sinn, ausgewählte Bergsteigerdörfer best Möglichst in ihrer Entwicklung und im Sinne der Alpenkonvention zu unterstützen. Förderungen und aus dem Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung stehen dafür bereit.

Projektpräsentation
9 Studenten der TU Wien, Fachgruppe Verkehrssystemplanung haben in mehrmonatiger Arbeit, unter dem Projektnamen "die.serpentine" ein Qualitätsentwicklungskonzept für die Region Karnischer Kamm ausgearbeitet.

Bereits bei der Recherche ist den jungen Studenten einiges aufgefallen, in der Region fehlt die Gemeinsamkeit. Viele, nach Meinung der Projektgruppe, viel zu Viele verschiedene Plattformen verwirren potentielle Interessierte und Urlauber. Eine regionale Übersicht mit einem gesamten Leistungsspektrum an Informationen über Urlaubs-, Wander-, Ausflugsmöglichkeiten und Buchungsübersicht ist nicht ausreichend vorhanden. Auch eine grenzüberschreitende, regionale wichtige Zusammenarbeit mit Kärnten und Südtirol/Italien, also den angrenzenden Tourismusgebieten ist nicht wirklich ersichtlich. Das dies ganz einfach Möglich ist, haben viele Regionsplattformen bereits bewiesen.

Daher wurde das wichtige Miteinander, das „Gemeinsame“ in dieses Konzept eingearbeitet und in 3 Kategorien: „gemeinsam bewegen“, „gemeinsam erleben“ und „gemeinsam wirtschaften“ eingearbeitet.

Gemeinsam bewegen
Ein eigenes Busnetz für die Region Karnischer Kamm soll mehr Mobilität für Wanderer, Biker aber auch Einheimische bringen. Diese Vernetzung der Region, von Innichen bis Kötschach, könnte in einer phasenweise Umsetzung in Form eines Bürgerbuses, mit Fahrrad-Anhänger, kostengünstig möglich sein. Weitere Angebote für Fahrradstationen, auch E-Bikes, stärken das Mobilitätsangebot. Neue alternative und grenzüberschreitende Wandermöglichkeiten und Routen mit verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten wurden ebenfalls präsentiert. Damit soll der Austausch zwischen Berg und Tal erweitert und die Lenkung von Besucherströmen erreicht werden. Die Errichtung von Zeltplätzen, Tiertrekking, die Ausweitung von Mountainbike Strecken, Wildniswege und Kulturlandschaftsweg waren weitere Vorschläge.

Gemeinsam erleben
Gemeinsame, grenzüberschreitende Veranstaltungen zur Förderung der kulturellen Identität und Tradition der Bewohner, würden den Zusammenhalt stärken und eine bedeutende Grundlage für künftige grenzüberschreitende Planungen ermöglichen. Was im wirtschaftlichen Bereich bereits Bestens funktioniert, könnte auch eine höhere Attraktivität im touristischen Bereich zur Folge haben und eine gesteigerte Wertschöpfung für die Region bedeuten. Auch eine grenzüberschreitende Vernetzung von Alpin-, Kunst- und Kulturvereinen entschärft Konkurrenzsituationen, bieten Beschäftigungsmöglichkeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten für die Bewohner und ergänzen das Kulturelle Angebot für Besucher der Region.

Gemeinsam wirtschaften
Die Gründung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes und die Koordinierung und Vernetzung von kleinen und mittleren Unternehmen aller Sektoren, würde der Region nicht nur neue Ideen bringen, sondern auch die bereits vorhandenen sichtbarer und besser umsetzbar machen. „Ein aktives Zusammenführen von guten Ideen und innovativen Menschen regt die regionale Entwicklung an. Produkte, Dienstleistungen und sonstige Angebote könnten besser koordiniert und vermarktet werden“, so die Meinung der Studentengruppe. Regionale Energieplattformen, Sanfter Tourismus, Kulinarik-Cluster, gemeinsame Informations- und Buchungsplattformen wurden als praktische Beispiele der Netzwerkbildung und grenzüberschreitende Aktivität genannt und werden von der EU großzügig unterstützt.

Prof. Georg Hauger, von der TU Wien, selbst langjähriger Osttirol-Urlauber ergänzte: „Ich vermisse die Abschöpfung in der Region. Ich möchte hier Urlauben, Geld ausgeben und kann es nicht. Es gibt zu wenig Angebote im Dienstleistungsbereich“. Als mögliche Beispiele führte er zum Beispiel an: Kräuterwanderungen, Foto/Film-Wanderungen, Naturführer, Wildnisführer und vieles mehr. Zahlreiche, tolle Angebote und Möglichkeiten sind bereits vorhanden, der Nationalpark Hohe Tauern lebt dieses bereits vor. Diese gewinnbringenden Aktivitäten und Ideen sollten allerdings auf die gesamte Region ausgeweitet werden und hier sind die Tourismusverbände gefordert, zusammen zu arbeiten.

Im Anschluss hatten die gekommenen Gäste die Möglichkeit, mit der Studentengruppe zu diskutieren und dies wurde auch zahlreich angenommen.

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