Postpartner ohne Qualität

Zahlreiche Mängel fand die AK beim Testen der Postpartner in Tirol

Die Arbeiterkammer Tirol testete die Postpartner in Tirol und konnte den Dienstleistern kein gutes Zeugnis ausstellen.
TIROL/BEZIRK (ebn). „Noch mehr Service, noch kürzere Wege, noch mehr Angebot - Die Postpartner bringen nur Kundenvorteile und eine sichere Versorgung mit sämtlichen Postdienstleistungen“, so der Tenor der Postverantwortlichen.
Diese Lobreden der österreichischen Post - trotz Schließung vieler Postfilialen - auf ihre Postpartner (österreichweit sind es bereits ca. 400) wurden von der AK Tirol bei einer tirolweiten Erhebung auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Das Resümee: Bei den Tests fanden die Prüfer zahlreiche Mängel bzw. Unzulänglichkeiten vor. Besonders problematisch: Die teilweise fehlende Privatsphäre, Probleme bei der Einhaltung des Postgeheimnisses durch allzu offene Verwahrung. Vielfach überfordert waren die Mitarbeiter bei Massensendungen z.B. für Vereine, aber auch bei komplexeren Versandmöglichkeiten. Fazit: Bestenfalls lässt sich ein einfacher Brief oder ein Paket ohne Probleme aufgeben. Auch die Öffnungszeiten gaben Anlass zu Kritik. Einige Postpartner konnten kaum gefunden werden, die Beschilderung war äußerst dürftig.

1.650 Postgeschäftsstellen
Das neue Postmarktgesetz schreibt eine verbindliche Gesamtzahl von 1.650 Postgeschäftsstellen Österreichweit vor. Derzeit erfüllt die Post AG allerdings nicht die Vorgaben des Gesetzgebers. Momentan sind es nur 1.552.
„Das kann nicht die von der Post immer behauptete „Qualitätsoffensive bei Postdienstleistungen“ sein, so AK-Chef Erwin Zangerl, der noch ergänzt: die Post soll ihre Kunden „nicht für dumm verkaufen“ und mit einfallsreichen Werbesprüchen versuchen, die seit längerem betriebene Schließung von Postfilialen schön zu reden.
Dass nicht einmal alle Postpartner selbst mit der aktuellen Situation zufrieden sind, zeigt die Aussage eines Postpartners, der im Zuge der Testung etwas resignierend meinte: „Ich habe viel zu wenig Frequenz, werde nur nach Dienstleistung bezahlt und verdiene auch zu wenig.“

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