Wenig Aufträge für Liebherr

Nach 2009 ist der Kühlgerätehersteller Liebherr abermals gezwungen, Kurzarbeit einzuführen.� | Foto: Ebner
  • Nach 2009 ist der Kühlgerätehersteller Liebherr abermals gezwungen, Kurzarbeit einzuführen.
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Der Weg aus der Krise ist für den Kühlgerätehersteller Liebherr in Lienz ein steiniger.

Im wirtschaftlich sehr schwierigen Jahr 2009 musste der größte Arbeitgeber des Bezirks erstmals Kurzarbeit einführen, um Kündigungen zu verhindern. Kurzarbeit ist die befristete Herabsetzung der Normalarbeitszeit auf Grundlage einer arbeits- und lohnrechtlichen Vereinbarung (Sozialpartnervereinbarung). Ziel ist es, die Beschäftigung bei unvorhersehbaren und vorübergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu sichern. Bei dieser Maßnahme erhalten die Arbeitnehmer vom Arbeitgeber anstelle des Arbeitsverdienstes für jede Ausfallstunde eine Kurzarbeitsunterstützung. Durch die Förderung des Arbeitsmarktservice (AMS) werden dem Arbeitgeber die Kosten der Kurzarbeitsunterstützung in Höhe der pro Ausfallstunde festgelegten Pauschalsätze ersetzt.

Nicht genügend Auslastung
Laut Unternehmen sei es nicht möglich, die vorhandenen Produktionskapazitäten in den nächsten Monaten voll auszulasten. Dies ist der Grund, dass man neuerlich auf das Instrument Kurzarbeit zurückgreifen muss.

1300 Mitarbeiter beschäftigt der größte Arbeitgeber Osttirols. Beinahe die ganze Belegschaft ist betroffen.

„Die Unternehmensführung hat die Maßnahmen aufgrund der schwankenden Auftragslage beschlossen. Gemeinsam mit den Betriebsräten konnte das ÖGB-Modell Kurzarbeit zur Sicherstellung der 1.300 Arbeitsplätze abermals gewährleistet werden“, erklären ÖGB-Sekretär Hans Ofner und der Lienzer ÖGB-Regionalsekretär Harald Kuenz.

Schon 2008 und 2009 konnte der ÖGB nach langer Überzeugungsarbeit das Instrument Kurzarbeit installieren und damit hunderte Arbeitsplätze sichern. „Starker Gegenwind kam damals von der Wirtschaftskammer. Deren VertreterInnen versuchten, Aussetzverträge und Kündigungen als Patentrezept in den Fokus zu rücken“, erklärt Ofner.

„Inzwischen haben es Unternehmen verstanden, wie wichtig es ist, mit einem eingespielten Team bei Anstieg der Auftragslage wieder zu hundert Prozent weiterarbeiten zu können. Dies funktioniert nur, wenn man schwankende Auftragslagen mit Kurzarbeit durchtaucht. Mit den ursprünglichen Wirtschaftskammermodellen hätte das notwendige Personal gesucht und eingeschult werden müssen. Eintreffende Aufträge hätten somit nie und nimmer zeitgerecht abgearbeitet werden können“, fügt Kuenz hinzu. Der ÖGB und die Gewerkschaften stehen weiterhin zum Instrument Kurzarbeit, welches in Zeiten der Krise hunderte Arbeitsplätze am Tiroler Arbeitsmarkt sichern konnte.

Die Liebherr Firmengruppe ist weltweit tätig und beschäftigt mehr als 32.000 Mitarbeiter.

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