Gemeinde Assling erzeugt "Null-Kilometer-Tomaten"
GärtnerInnen aus Assling setzten im Projekt BioColAlp ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit.
ASSLING. Saat- und Pflanzgut sind heute unkompliziert und in großer Vielfalt in Gärtnereien, in Supermärkten, im Baustoffhandel oder im Internet erhältlich. Wir haben uns daran gewöhnt, diese unverzichtbaren „Rohstoffe“ für unsere Gärten oder Äcker jedes Jahr einzukaufen.
Die e5 Gemeinde Assling versucht hier andere Wege zu gehen. Bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt BioColAlp am 6. Mai 2018 wurde nicht nur über das Projekt berichtet, in dem es um die Erhaltung traditioneller Kulturarten, die Vermehrung lokaler Sorten, die Förderung des biologischen Gartenbaus und die Steigerung der Vielfalt im öffentlichen Grün geht.
Jene GärtnerInnen und BäuerInnen, die im Projekt mitwirken, erhielten außerdem ganz besondere Tomaten-, Paprika- und Chillipflanzen: Null-Kilometer-Pflanzen.
Besondere Pflanzen
Es handelt sich dabei um Jungpflanzen, die folgende Besonderheiten aufweisen: Das Saatgut kommt aus Assling. Die Sorten wurden bereits über viele Jahre – im Falle der Tomate 30 Jahre – in Assling vermehrt. Die Jungpflanze wurde in Assling gesät und aufgezogen. Somit war kein Transport von Saatgut oder Pflanze über die Gemeindegrenze hinaus notwendig. Die Erde, ein Kompost aus Pferdemist und Häckselgut, kommt ebenfalls aus Assling. Und natürlich wurde kein Zusatz wie Pflanzenschutz- oder Düngemittel verwendet, sondern reines Asslinger Wasser.
Woran derzeit noch getüftelt wird ist der Pflanztopf aus lokalen Rohstoffen.
Nachhaltig denken
Die Gemeinde Assling hat sich zum Ziel gesetzt nachhaltig zu denken. Und zu einem nachhaltigen Wirtschaften gehört es auch, die Möglichkeit zu haben, sich mit Saatgut zu beschäftigen, das Handwerk der Saatguterhaltung wieder zu lernen, früher übliche Kulturarten wieder anzubauen und für Höhenlagen passende Sorten nicht aussterben zu lassen. Deswegen wird natürlich nicht nur mit Tomate, Paprika und Chilli, sondern beispielsweise auch an der Erhaltung von Pferdebohne, Mohn oder Herbstrübe gearbeitet.
In die Umsetzung des Bildungsprojektes sind die zwei Asslinger Agenda 21 Gruppen „Umwelt und Bewusstes Leben“ und die Bücherei sowie der Obst- und Gartenbauverein Assling eingebunden. Die fachliche Begleitung wird von der Universität für Bodenkultur bereitgestellt.
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