Stadtregionstag im Zeichen von Strategien gegen Abwanderung

Foto: Markus Mayr
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„Stadtumlandkooperationen sind Impulsräume für die ganze Region“, betont die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. „Durch sie werden innovative Reize gesetzt, Infrastrukturen bereitgestellt und Arbeitsplätze geschaffen, was uns wettbewerbsfähiger macht.“
Dem pflichtet Oskar Januschke, Stadtmarketing-Chef der Stadtgemeinde Lienz, bei: „Wir stehen im ständigen Wettbewerb und werden intensiv kooperieren müssen, um im Vergleich mit anderen Regionen zu bestehen.“

Wie dies in der Sonnenstadt, aber auch in anderen Gebieten Österreichs gelingen kann, wurde beim 5. Internationalen Stadtregionstag in Lienz am 18 und 19. Oktober diskutiert. Und dabei galt es vieles zu beachten. Um beispielsweise die immer größer werdenden Umlandgemeinden besser an die Stadt anzubinden muss beispielsweise der steigende Mobilitätsbedarf berücksichtigt werden.

Generalsekretär Thomas Weninger vom Österreichischen Städtebund sagt dazu: „Die Städte und ihr Umland werden in ganz Österreich weiter wachsen. Um die Lebensqualität in diesen Räumen aufrecht zu erhalten, müssen sich tragfähige Governancestrukturen etablieren. Wir dürfen nicht länger Stadt und Land gegeneinander ausspielen.“

Ein Vorhaben das nun schon länger existiert, denn um für diese Anforderungen ein österreichweites Bewusstsein zu schaffen wurde 2012 die „Kooperationsplattform Stadtregion“ ins Leben gerufen. Den strategischen Handlungsrahmen lieferte das Österreichische Raumentwicklungskonzept 2011, bei dem der „Österreichische Städtebund“ von Beginn an federführend war.
Ein wesentliches Element ist dabei der 2013 erstmals veranstaltete Stadtregionstag, der die Stadtregionsakteure aus ganz Österreich zum alljährlichen Austausch und Voneinander Lernen zusammenbringt.

Nach Graz, Salzburg, Wien und Bregenz/Rheintal tagte man dieses Jahr in Lienz um vom Gewinner des 2017 erstmals verliehenen Gemeindekooperationspreises, dem „Zukunftsraum Lienzer Talboden“, mehr über dessen Zusammenarbeit und die Erfolgsprojekte zu erfahren.
Dazu zählt das gemeinsame, kommunale Glasfasernetz, um möglichst viele Betriebe und Haushalte mit „ultraschnellem Internet“ zu versorgen.
Auch die diesjährigen Schwerpunktthemen Wirtschaft (Innenstadtbelebung ebenso wie regionale Standortpolitik), Digitalisierung (Breitband sowie Bildungseinrichtung), (grenzüberschreitende) Kooperationsformen und EU-Förderungen orientieren sich an den Lienzer Erfolgen.

Das alles auch vor dem Hintergrund der am Vortag abgehaltenen Veranstaltung, die sich mit Abwanderungsregionen beschäftigt. In einem abendlichen Vernetzungstreffen brachten die Abwanderungsräume, ebenso wie die Stadtregionen, ihre jeweiligen Positionen und Strategien für ein „Gutes Leben für die Zukunft“ vor.

„Wir müssen in funktionalen Räumen denken, planen und entwickeln sowie die regionalen Versorgungszentren stärken, um für die Bevölkerung in allen österreichischen Regionen die bestmögliche Daseinsvorsorge und Lebensqualität in zumutbarer Erreichbarkeit sicherzustellen“, so Weninger. Dieser ist sich sicher, dass die Themen nicht ausgehen werden. „Die Lösungen mit Sicherheit aber auch nicht.“

Foto: Markus Mayr
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