Klinik Ottakring
Kritik von der Ärztekammer nach Bodycam-Skandal
Nach dem Bodycam-Skandal in der Notaufnahme Ottakring fordert die Ärztekammer nun eine unabhängige Untersuchungskommission. Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) veröffentlichte eine "Richtigstellung" der Ereignisse, diese sorgte für Kritik.
WIEN/OTTAKRING. Nachdem die Pflegechefin ohne Einverständnis des Personals oder der Patientinnen und Patienten mit einer Bodycam in der Notaufnahme in Ottakring unterwegs war, hagelte es Kritik. Pflegepersonal wandte sich mit Anschuldigungen an die Krone. Der WIGEV ließ daraufhin eine "Richtigstellung" folgen. Das will die Ärztekammer nicht so akzeptieren und fordert eine unabhängige Untersuchungskommission.
In der Richtigstellung der WiGev weißt dieser die Anschuldigungen als "Falschmeldungen" zurück und will die Quelle des Krone-Artikels ausfindig machen. MeinBezirk.at berichtete:
Stefan Ferenci, Vizepräsident der Ärztekammer, zeigt sich bestürzt: "Patientinnen und Patienten oder die eigene Belegschaft ohne Einverständnis während des Dienstes zu filmen, ist ein schweres Vergehen. Wir teilen die Auffassung des Vorsitzenden des Personalgruppenausschusses der Ärztinnen und Ärzte im WIGEV (PGA), Gerald Gingold, und fordern die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission zur Aufklärung des Falls."
Genehmigung für Foto und Video
Laut einer Dienstanweisung, ist das Fotografieren und Filmen an einigen Orten in den Spitälern des WIGEV nur erlaubt, wenn davor eine schriftliche Genehmigung und Einwilligung der Betroffenen eingeholt wurde. Auch Patientinnen und Patienten müssten davor informiert werden. Nach einer Prüfung des PGA wurde lediglich die Einverständniserklärung von einer einzigen Person eingeholt.
"Solche Methoden haben im Spital nichts verloren, schon gar nicht bei Führungspersonal. Dass jetzt auch noch per öffentlich verlautbarter Maulwurfjagd intern nach der Quelle gesucht wird, macht mich wütend. Unsere Spitäler stehen vor dem Zusammenbruch und die Arbeitsbedingungen sind ohnehin mehr als ausbaufähig. Mit derartigen Verhaltensmustern vergrault man Personal aus dem öffentlichen Gesundheitssektor noch schneller.", so Ferenci.
"Spürbare Konsequenzen"
Sollten sich die Vorwürfe erhärten, fordert Ferenci nach Aufklärung des Falls spürbare Konsequenzen. Er spricht eine Entschuldigung an alle Patientinnen und Patienten aus und meint, der WIGEV habe jetzt "die Verantwortung, das Vertrauen in seine Häuser wiederherzustellen."
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