Haus der Barmherzigkeit
Pandemie-Kunst in der Seeböckgasse ausgestellt
Im Haus der Barmherzigkeit Pflegekrankenhaus in der Seeböckgasse ließ man die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen nicht tatenlos verstreichen. Bewohnerinnen und Bewohner schuffen kreative Werke - diese wurden jetzt ausgestellt.
WIEN/OTTAKRING. Nach zweijähriger Vorarbeit wurde im Haus der Barmherzigkeit Pflegekrankenhaus in Ottakring Anfang Juni die erste Vernissage eröffnet. Ausgestellt wurden die Kunstwerke, welche von Bewohnerinnen und Bewohnern der Station St. Hildegard während der Corona-Pandemie geschaffen wurden. Darunter sind Werke abstrakter Malerei genauso wie Naturstudien und Lichtobjekte.
Zur Ausstellung im Foyer des Pflegekrankenhauses kamen Gäste gleichermaßen wie Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eröffnet wurde die Schau durch Pflegedirektorin Claudia Fida, Stationsleiterin Ulrike Tarnawski und Kunsttherapeutin Katalin Mesterhazy unter Anwesenheit mehrerer Künstlerinnen und Künstlern.
Künstlerische Betätigung mit viel Sinn
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie hat sich das Leben für alle im Pflegekrankenhaus grundlegend verändert. Gemeinsam mit der Kunsttherapeutin Katalin Mesterhazy wurde ein Weg gesucht, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu unterstützen. So kam die Idee auf, gemeinsam zu basteln und zu malen, erklärt die Kunsttherapeutin: "Am Basteltisch kommen viele Gespräche in Gang, Erinnerungen werden ausgetauscht, es wird gemeinsam gelacht, manchmal auch geweint und dabei wird fleißig gewerkt, gemalt und viele kreative, spontane Ideen mit unterschiedlichen Techniken ausprobiert."
Durch all diese Aktivitäten und der Konzentration beim gemeinsamen Arbeiten wurden die Bewohnerinnen und Bewohner positiv beschäftigt. Das trägt nicht nur zur Entspannung bei - auch verloren geglaubte Fähigkeiten wurden wiederentdeckt und so das Selbstwertgefühl gestärkt. "Denn Kunst hält den Geist fit und hilft bei der Kommunikation, um sich in die Umwelt besser zu integrieren. Kreativität, Flow und Meditation aktivieren Denkprozesse sowie den Hypothalamus und fördern so die Lebensqualität unserer Bewohnerinnen und Bewohner“, sagt Mesterhazy.
Kräfte wachrufen
Bei der Kunstaktion ging es nicht um die Resultate, sondern um die Menschen, die ihre schöpferischen Kräfte wachrufen. "Denn kreatives Schaffen und künstlerische Werke wecken Emotionen und Erinnerungen. Das funktioniert auch bei Menschen, die mit Kunst im engeren Sinne weniger zu tun haben", erklärt Mesterhazy.
Spende an Ukraine-Vertriebene
Viele der ausgestellten Objekte wurden bereits verkauft. Ein Drittel der Einnahmen der Kunstausstellung wird für Vertriebene aus der Ukraine gespendet. Alle weiteren Einnahmen kommen dem Ankauf von Kunstmaterialien und zukünftigen Kreativprojekten im Haus der Barmherzigkeit zugute.
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