Eine Million Euro Strafe
Finanzpolizei hebt Ottakringer Spielhölle aus
In einem Erdgeschoßlokal in Ottakring gelang der Finanzpolizei ein Rekordschlag gegen das illegale Glücksspiel. In dem Lokal wurden 18 Automaten sichergestellt.
WIEN/OTTAKRING. Am 30. Juni in den Abendstunden rückte die Finanzpolizei mit Unterstützung der Polizei aus. Anlass für den Kontrolleinsatz waren Anzeigen und Beschwerden aus der Bevölkerung, denen das Lokal, dessen Fenster blickdicht verklebt sind, suspekt war.
Das amtsbekannte Lokal, in dem bereits bei einem vergangenen Einsatz zwölf Automaten beschlagnahmt wurden, war mit einer Zugangsschleuse mit elektrisch gesicherter Magnettüre, einem massiven Metallriegel und Kameras gesichert. Mithilfe eines Schlossers verschaffte sich die Finanzpolizei Zutritt.
18 illegale Glücksspielautomaten
In dem Lokal folgte ein Rekordfund: 18 illegale Glücksspielautomaten sowie ein Ein- und Auszahlungsgerät waren dort in Betrieb. An den Geräten waren gerade drei Spieler und ein Aufpasser anwesend. Weder die Corona-Schutzmaßnahmen noch die Nichtraucherbestimmungen wurden eingehalten. Das Lokal wies außerdem keinen Fluchtweg auf.
Bei der Kontrolle des Aufpassers stellte sich heraus, dass dieser Notstandshilfe bezog und in dem Lokal „schwarz“ arbeitete. Im „Aufpasser-Kammerl“ wurde ein Kuvert mit 1.000 Euro vorgefunden. Nach eigenen Angaben soll er diese Summe für drei Wochen Arbeit erhalten haben.
Das Lokal wurde von der Polizei geschlossen und amtlich versiegelt und die Schlösser wurden getauscht. Außerdem demontierte Wien Energie wegen Stromdiebstahls die Stromzufuhr. Die illegalen Glücksspielautomaten wurden mit einem Polizei-LKW abtransportiert.
Die Finanzpolizei setze ihre Arbeit daraufhin fort und wurde in Ottakring erneut fündig: In einem kleineren Lokal in Gürtelnähe wurden drei weitere illegale Glücksspielautomaten sichergestellt.
Mehr als eine Million Euro Strafe
Für die Betreiber setzte es Anzeigen wegen des Anbietens illegalen Glücksspiels, des Nichteinhaltens des Rauchverbots und der Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Stromdiebstahls und gegen den Aufpasser, der Notstandshilfe bezieht, wegen Sozialbetrugs.
Die griechische Tätergruppe hat wegen wiederholter Tatbegehung mit dem höchsten Strafrahmen von bis zu 60.000 Euro je Glücksspielgerät und in Summe somit mehr als einer Million Euro Strafe zu rechnen. Für den Stromdiebstahl beträgt der Strafrahmen zudem bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.
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