"Recycling Cosmos"
Seit 13 Jahren eine Drehscheibe in Ottakring
Der "Recycling Cosmos" in Ottakring fördert nachhaltiges Recycling und Wiederverwendung von gebrauchten Objekten, um unnötiges Wegwerfen zu vermeiden. Der gemeinnützige Verein ermöglicht es den Bewohnern, Produkte zu spenden oder sich selbst daraus zu bedienen. Auch Upcycling-Workshops werden angeboten.
WIEN/OTTAKRING. "Alt ist nicht gleich schlecht". Dieses Motto verkörpert der "Recycling Cosmos" in Ottakring. Der gemeinnützige Verein bietet den Ottakringerinnen und Ottakringern an, gebrauchte Objekte jeder Art zu ihnen zu bringen. Dort werden die Spenden auf kreative Art und Weise neu verwendet oder Mitglieder können sich auch an einzelnen Stücken bedienen. So kann unnötiges Wegwerfen völlig intakter und schöner Produkte verhindert werden. Deshalb legt Gabriele Grün, Sprecherin des Vereines, allen Wienerinnen und Wienerin nahe, Gegenstände, die noch zu brauchen sind, zum Recycling Cosmos zu bringen.
Das Konzept der "Drehscheibe im Bezirk", wie es Grün passend umschreibt, entstand bereits vor 13 Jahren. Der Grund war einfach: "Wir haben uns schon damals gedacht, so einen Ort der Nachhaltigkeit sollte es einfach geben". Der Recycling Cosmos war damals nicht nur ein Ort zum Tauschen, sondern auch Reparaturen jeglicher Art wurden durchgeführt. Vor allem durch die vermehrt veranstalteten Kinderworkshops zog der Verein vor neun Jahren an seinen jetzigen Standort, die Kirchstetterngasse 60.
Reparaturen werden heute eigentlich nicht mehr angeboten. Als Ausgleich werden im Vereinslokal immer wieder Workshops zur technischen Selbsthilfe veranstaltet. Grün nennt als Beispiel einen Workshop, zur richtigen Wartung seiner Nähmaschine.
Pädagogen aufgepasst
Die Spenden liegen im Vereinslokal natürlich nicht brach. Neben den Mitgliedern, die sich von Zeit zu Zeit bedienen, werden in den Räumlichkeiten immer wieder Workshops veranstaltet. Im Rahmen der Zusammenkünfte werden meist die gespendeten Materialien verwendet.
Regelmäßig wird der offene "Nähraum" veranstaltet. Dort werden die Grundlagen des Nähens erlernt. Benötigt wird laut Grün nichts, denn die Materialien sowie Nähmaschinen stellt der Verein bereit. Des Weiteren werden eine Unmenge Kinderworkshops, welche auch durch Kooperationen mit beispielsweise "WienXtra" und "Bildungschancen" zustande kommen, veranstaltet.
Ein besonderes Erlebnis bietet der Verein Schülerinnen und Schülern an. Lehrkräfte können direkt Upcycling-Workshops buchen, bei denen der Nachwuchs ihre Kreativität freien Lauf lassen können. Dabei können die Lehrkörper das Budget schonen. "Natürlich kann man als Lehrkörper einfach eine Rolle Goldfolie kaufen. Man kann aber auch bei uns aus alten goldenen Kaffeesäcken eine Krone basteln. Das ist mit Sicherheit billiger und die Kinder lieben es, die Regale zu durchstöbern", so Grün.
Geachtet wird bei den Workshops auf die Durchmischung. Manche sind kostenfrei, sodass man keinen ausschließt. Aber auch hochpreisige Workshops mit Verwendung hochwertiger Materialien und guter Lehrenden stehen auf der Agenda.
Am Ende des Gespräches teilt uns Grün noch mit, dass sie oft gefragt werden, wieso der Verein nicht öfters geöffnet habe. Zum Teil durch den Mangel an Mitgliedern, aber auch durch die Kosten. Alle Einnahmen gehen ausschließlich in den Erhalt des Vereines und dabei wird es ab und zu schon eng.
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