Maurizio Giorgi
Die Bezirksgeschichte Penzings liegt jetzt in seinen Händen
Maurizio Giorgi ist neuer Leiter des Bezirksmuseums Penzing. Er verrät, was Besucherinnen und Besucher künftig dort erwartet.
WIEN/PENZING. Maurizio Giorgi hat die Leitung des Bezirksmuseums in Penzing seit Jänner 2024 inne, nachdem sich sein Vorgänger Friedrich Schandera entschlossen hatte, zugunsten seiner Gesundheit aufzuhören.
Nachdem so schnell keine Nachfolge gefunden war, weil die Aufgabe doch mit viel Verantwortung verbunden ist, hätte es die vorläufige Schließung des Museums bedeutet. Daher hat Giorgi nicht lange gezögert, als die Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der 23 Wiener Bezirks- und sechs Sondermuseen, Brigitte Neichl, an ihn herantrat.
Wie kam Frau Neichl auf Sie?
MAURIZIO GIORGI: Ich war davor ebenfalls ehrenamtlich im Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus vier Jahre Leiter der Öffentlichkeitsarbeit und habe Veranstaltungen beworben, Podcastfolgen erstellt und Anfragen von Medien beantwortet. Als stellvertretender Museumsleiter übernahm ich dort auch Aufgaben, deren Erfahrung mir heute zugutekommt. Ich wusste daher schon, worauf ich mich einlasse.
Was ist Ihrer Meinung nach das wertvollste Objekt im Museum?
Welches das Wertvollste ist, darauf will ich mich persönlich nicht festlegen. Für mich persönlich ist es immer das Wertvollste, wenn jemand sein Gefühl für den Bezirk in einem Lied oder in einem Gedicht, als Gemälde oder als Geschichte in einem Buch ausdrückt. Auch Wissenswertes über das Leben von Personen, die noch leben oder bereits verstarben, sind es wert – in welcher Form auch immer – aufbewahrt zu werden. Bei den Besuchern kommen die Greißlerei, die alte Küche und die Handschuhnäherei sehr gut an.
Warum sind Bezirksmuseen erhaltenswert?
Bezirksmuseen sind ein Abbild des jeweiligen Bezirks. Sie spiegeln in der Ausstellung und in den Themen seinen Charakter und sein Wesen wider. Ich sehe gerade die Bezirksmuseen auch als soziale Orte, an denen Menschen zusammenkommen.
Wie sieht ein Arbeitsalltag im Museum aus?
Das Ehrenamt verlangt nach Professionalität in der Ausführung der Aufgaben: Briefpost sichten, täglich E-Mails beantworten, Anfragen zur Recherche nach Häusern oder Straßen im Team besprechen, Anfragen von Kunstschaffenden beantworten, Wünsche nach Gruppenführungen durch die Ausstellung koordinieren, Fotos machen, Veranstaltungen planen und bewerben und vieles mehr.
Welche aktuelle Ausstellung gibt es?
Bis Ende Dezember 2024 ist noch die Ausstellung mit Aquarellen von Künstlerinnen und Künstler aus und mit Motiven aus Penzing zu sehen. Am 10. März ist wieder Tag der Bezirksmuseen und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner eröffnet um 10 Uhr die neue Sonderausstellung ’Handwerk und Gewerbe’.
Zur Info
Der nächste Tag der Wiener Bezirksmuseen findet am Sonntag, 10. März, statt. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr widmen sich die teilnehmenden Häuser diesmal unterschiedlichen Themen, wie etwa „Handwerk, Handel und Gewerbe“, „Wien unterirdisch“ und „Parks und Grünanlagen“. Details findet man im Veranstaltungskalender.
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