Wohnen wie ein Kaiser
Ein Penzinger schuf sich sein eigenes Schönbrunn
Wohnen wie ein Kaiser: Der pensionierte Malermeister Josef Resch renovierte eigenständig sein Biedermeierhaus.
WIEN/PENZING. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: Aus einem tristen, grauen Biedermeierhaus wurde ein gelber Palast, der dem naheliegenden Schloss Schönbrunn nun Konkurrenz macht. Viele Passanten bewunderten das edle Haus in der Einwanggasse 15 bereits und staunten nicht schlecht, als sie dem gelernten Malermeister Josef Resch beim Streichen der Fassade begegneten.
"Ich habe viel Lob für mein Werk bekommen. Während andere alte Häuser in Wien dem Erdboden gleichgemacht werden, haben wir unseres aus eigener Tasche renoviert", zeigt sich Resch stolz über die Anerkennung. Für die BezirksZeitung ablichten lassen wollte sich der bescheidene Handwerker allerdings nicht.
Paradiesgarten inklusive
Etwa 40.000 Euro hat Josef Resch für die Renovierung ausgegeben, wobei er hauptsächlich selbst Hand anlegte. "Maurer haben nur die Wasserschäden an der Fassade entfernt." Die Pilaster, die das Dach stützen, waren bereits brüchig und stellten eine Gefährdung für Fußgänger dar. "Die mussten wir mit Schrauben befestigen, damit sie nicht runterfallen können. Wenn die Laster hier täglich vorbeirattern, vibriert nämlich alles", erklärt er. Das zweistöckige Biedermeierhaus, das seit 1893 in Familienbesitz ist, enthält insgesamt acht Parteienwohnungen, die allesamt bewohnt sind – unter anderem von seiner Tochter.
Die Mieter mussten sich finanziell nicht an der Renovierung beteiligen. "Ich habe sowohl innen als auch außen alles selbst ausgemalt und auch jede Wohnungstür frisch lasiert." Im sonnigen Eingangsbereich entschied er sich für ein helles Gelb und warmes Orange. Farben, die den Raum umso mehr erstrahlen lassen. Die Wände im Stiegenhaus wurden in den gleichen Tönen frisch tapeziert.
"Im Sommer war mir fad, da hab ich dann auch das schwarze Geländer an so manchen Stellen mit Gold verziert." Die alten Fliesen liegen ihm besonders am Herzen, "denn die kann man ja schließlich nicht mehr ersetzen." Viel Liebe und Zeit investierte er in sein "Erbstück", in dem die gesamte Familie Resch wohnt.
"Fünf Wochen hab ich gebraucht, bis alles fertig ist." Um den großen Garten kümmern sich die Damen des Hauses. "Den Zaun hab ich nachbauen, verzinken und beschichten lassen. Das kleine Biotop hat meine Tochter errichtet." Dort tummeln sich Vögel, Eichkatzerl und ihre beiden Hunde Lennox und Duke.
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