Hüttelbergstraße
Eltern demonstrieren für neuen Zebrastreifen
Besorgte Eltern wünschen sich einen Zebrastreifen vor dem Kindergarten in der Hüttelbergstraße.
WIEN/PENZING. "Unmittelbar vor dem Kindergarten bleibt der Bus stehen. Es gibt weder Warnschilder noch eine 30er-Zone. Autofahrer überholen und gefährden dadurch Kinder, die aus dem Kindergarten sausen. Es ist einfach enorm gefährlich", erklärt Mutter Silke, die bereits selbst zum Opfer eines Überholmanövers wurde. "Beim Ausparken hat mich ein Taxifahrer, der den Bus überholte, übersehen und angefahren."
Anfang des Jahres war die Freude noch groß, als das Bezirksparlament den Antrag der ÖVP für einen Schutzweg beim Privatkindergarten Waldvilla in der Hüttelbergstraße 49 mehrheitlich beschlossen hat – gegen die Stimmen der SPÖ. Gleichermaßen überrascht waren aber alle Beteiligten, als kurz darauf die Antwort der MA 46 kam, dass sie trotzdem keinen Zebrastreifen vor dem Kindergarten aufzeichnen werde.
Die Begründung der MA 46, die für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten zuständig ist, lautete wie folgt: Im Zuge der verkehrssicherheitstechnischen Überprüfung im Bereich des Kindergartens konnten keine ausreichenden Verkehrsstärken der querungswilligen Fußgänger festgestellt werden, welche die Schaffung von Schutzwegen rechtfertigen würden.
Außerdem befinde sich derzeit die komplette bauliche Umgestaltung der Hüttelbergstraße in Planung der MA 28. Das Projekt sieht unter anderem eine Verbreiterung der Grünflächen und Baumscheiben zur Fahrbahn vor. Dies würde zu einer besseren Sicht der Fußgänger auf den Verkehr führen.
"Es geht um die Sicherheit"
Aufgrund dieser bereits in Planung befindlichen verkehrsberuhigenden Gestaltungen der Hüttelbergstraße sind laut der MA 46 keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Das wollen die betroffenen Eltern allerdings nicht hinnehmen. Um ein Zeichen zu setzen, protestierten sie auf der Straße. „Täglich können wir Kindergarteneltern und Pädagogen gefährliche Situationen vor dem Kindergarten beobachten. Unser Zebrastreifen aus Kindermalpapier soll zeigen, wie leicht es wäre, hier einen Schutzweg aufzumalen“, meint Silke.
Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Natascha Fussenegger (ÖVP) will die Situation ebenso nicht akzeptieren: „Es geht um die Sicherheit der Kinder. Etliche Anrainer beschweren sich seit Jahren über die Sicherheit in der Hüttelbergstraße. Im November letzten Jahres ereignete sich ein Unfall mit Todesfolge", so Fussenegger. Ihrer Meinung nach dürfen Bezirks- und Bürgeranliegen von der Bürokratie im Rathaus nicht einfach ignoriert werden. "Besonders nicht, wenn es um die Sicherheit von Kindern geht", zeigt sich Fussenegger empört.
Alejandro Peña (SPÖ) von der Verkehrskommission erklärt zum Abschluss: "Der SPÖ Penzing ist die Sicherheit aller Menschen im Straßenverkehr wichtig und wir arbeiten immer daran, die jeweils beste Lösung für alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen zu erreichen. So auch im angesprochenen Bereich auf der Hüttelbergstraße." Die SPÖ Penzing spricht sich laut Peña gegen ein „vorgaukeln von Sicherheit“ aus, der hier gegeben wäre, wenn in diesem Abschnitt ein Füßgängerübergang, auf offener Strecke und ohne bauliche Anpassung bzw. ohne eine Verkehrslichtsignalanlage kommen würde. "Daher arbeiten wir an einer Lösung die ein sicheres queren ermöglichen sollen und den Verkehr entschleunigt."
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