Linzer Straße/Minorgasse
Neues Wohnbauprojekt regt Penzinger Anrainer auf
Ein langer Kampf um das Ortsbild: Anrainer beklagen einen Neubau in der Linzer Straße und zogen vor Gericht.
WIEN/PENZING. Gegen das von der Immobilienfirma "Geiger" geplante Bauprojekt in der Linzer Straße 346 gab es massive Einwände. Anrainer wandten sich an die BezirksZeitung um ihr Anliegen publik zu machen. Einige Kritikpunkte wurden genannt: Der Neubau sei zu groß, mit seinen 17 Metern zu hoch und gegen alle Forderungen der Politik und Bevölkerung in Sachen Stadtklima, Durchlüftung, Bodenversiegelung und Ortsbild. Mehrere Bäume am Grundstück, wo sich vormals die Firma "Holz Fürst" befand, wurden bereits gefällt.
Seit Bekanntwerden der künftigen Bebauung der Liegenschaft und dem Entwicklungsplan, haben sich die Anrainer seit 2017 bei relevanten Stellen, unter anderem auch der Bezirksvorstehung, schriftlich, persönlich und fristgerecht dazu geäußert.
Kritik an der Umsetzung
Ohne auf die mahnenden Punkte des Entwicklungsplanes und der Einwände der Bevölkerung einzugehen, wurde der neue Flächenwidmungsplan 2019 mit einem Gemeinderatsbeschluss verändert beschlossen. Die Änderungen dieses Plans "zugunsten des Bauträges", bringen laut Anrainer Nachteile. Bedenken hinsichtlich der Straßenführung, Grünflächen und Parkplätzen wurden geäußert. Man befürchtet, dass die "grüne Verkehrsinsel" auf der Linzer Straße wegkommt. Zusätzlich wurde westseitig ein öffentlicher Durchgangsweg vorgeschrieben, der keinen ersichtlichen Vorteil für die Bewohner bringt. "Einen neuen Weg neben einem Bestehenden zu errichten, erscheint nicht sinnvoll", lautete die Meinung.
Franz Jeidler, Geschäftsführer von "Geiger Immobilien", stellte sich den Kritikpunkten: "Die Baulinie wurde an jene der Nachbarhäuser angepasst. Der Gehsteig wird verbreitert und auf dem Vorplatz wird eine Grünfläche errichtet", so Jeidler. Die Höhe des Gebäudes an der Linzer Straße wird zwölf Meter betragen. Zwei weitere Gebäudeteile werden in der Minorgasse 73 entstehen, wobei der zweite Bauteil aufgrund der Widmung niedriger gebaut werden muss. "Momentan gibt es nur einen Privatweg für Anrainer", macht Jeidler klar und fügt hinzu: "Den zweiten, öffentlichen Durchgang wollten wir selbst nicht."
Dieser muss laut MA 21, die für Stadtteilplanung und Flächennutzung zuständig ist, verpflichtend errichtet werden. "Wir sind für dessen Pflege zuständig. Das ist kein Vorteil für uns", meint er. Zu den gefällten Bäumen: "Die müssen wir am Grundstück alle nachpflanzen", versichert Jeidler, der die Vorwürfe nicht nachvollziehen kann: "Wir errichten die Wohnhausanlage nach einer bestehenden Widmung." Alle Gerichtsverfahren sind abgeschlossen und zugunsten von "Geiger" entschieden worden.
Mehr Infos zu "Geiger" gibt's hier.
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