Nachhaltig "mähen"
Schafscher-Tag auf den Steinhofgründen in Penzing
Interessierte und Besucherinnen und Besucher konnten beim Schafschertag auf den Steinhofgründen die Kunst des Schafscherens bewundern.
WIEN/PENZING. Sie sind die wohl nachhaltigsten Rasenmäher, die es gibt: Schafe. Von Schafen beweidete Wiesen sind deshalb ganz besonders, weil sie Biodiversität fördern. Im Fell der Tiere werden Samen und kleine Lebewesen transportiert und verteilt. Dung und Wollreste sind nährstoffreicher Dünger für den Boden. Halme, die stehenbleiben, verringern nicht nur die Bodenhitze, sondern sind auch ein Rückzugsgebiet für Insekten.
Durch diese sogenannte extensive Beweidung können die Wiesen viel mehr Kohlenstoff speichern. Ein „Mähen“, das gut für das Klima ist. Denn in einer nachhaltigen Weidehaltung wird Kohlenstoff als Humus im Boden gespeichert und so die Bodenfruchtbarkeit gefördert. Jede zusätzliche Tonne Humus im Boden entlastet die Atmosphäre um circa 1,8 Tonnen CO².
Wiens Wiesen werden nachhaltig ge"mäh"t
Derzeit können Mähschafe auf der Donauinsel und den Steinhofgründen gesichtet werden. Besonders jene Wiesen, die aufgrund ihrer Steilheit, ihrer Bodenverhältnisse oder ihrer Funktion als Streuobstwiese schwer zu bewirtschaften sind, werden von der Stadt Wien für die Tiere bereitgestellt. Vorrangiges Ziel der Beweidung ist die Erhaltung und Förderung der Lebensraum- und Artenvielfalt. Als Weidetiere werden genügsame Mehrnutzungsarten in Muttertierhaltung von Landwirt*innen eingesetzt. Auf den Steinhofgründen etwa grast eine Herde Krainerschafe der Schäferin Christa Veits. Insgesamt hat Veits 200 Schafe unterschiedlicher Rassen unter ihrer Obhut, aufgeteilt auf bis zu sieben verschiedene Standorte.
Entspanntes Scheren
Die Schafe haben sich gefreut, dass sie die dicke Wolle vor dem Sommer loswerden und haben die Schur sichtlich entspannt hingenommen. Sie waren aber auch in professionellen Händen. Die ausgebildeten Schafschererinnen haben die Tiere mit elektrischen Hand-Schermaschinen behutsam von ihrem Winterpelz befreit und darüber hinaus die Hufen gepflegt.
Organisiert wurde der Schafschertag von der Stadt Wien – Umweltschutz gemeinsam mit Schäferin Chrisa Veits und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Mit dabei war auch die Penzinger Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner.
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