Im Kampf gegen Migräne hilft vielen oft nur der Nadelstich
Für Migränepatienten ist Akupunktur häufig der letzte Rettungsanker
Zehn Prozent der Menschen leiden an Migräne. Frauen sind drei Mal so häufig betroffen wie Männer. In schweren Fällen kommt es zu kurzzeitiger Blindheit und Sprachstörungen.
BEZIRK, GREIN. Grundsätzlich gilt: Bei Kopfschmerz sollte eine Abklärung durch verschiedene Untersuchungen erfolgen. „Mögliche Ursachen sind erhöhter Blutdruck, Mittelohrentzündung, ein schlechter Zahn aber auch ein Hirntumor kann die Urasche sein“, erklärt Thomas Huemer, Allgemeinmediziner in Grein.
In leichten Fällen kommt es zu den für Migräne typischen halbseitigen Kopfschmerzen, Sehbeeinträchtigungen und Gesichtsfeldausfällen. In schweren Fällen kann es bis zu kurzzeitiger Blindheit und Sprachstörungen kommen. Eine Heilung gibt es nicht, nur eine deutliche Verringerung von Anfallshäufigkeit und eine Minimierung der Schmerzintensität. Stress, Wetterumschwung, Alkohol, Nikotin, Koffein und zu wenig Schlaf sind typische Migräne-Aulöser. Medikamente mit dem Wirkstoff der Triptane werden häufig zur Linderung eingesetzt. Ergänzend sind oft physiotherapeutische Maßnahmen für den Bewegungsapparat sinnvoll, um Verspannungen und Verhärtungen zu bekämpfen. Auch die psychische Komponente spielt eine große Rolle: „Die soziale und familiäre Lebenssituation des Patienten sollte nicht außer Acht gelassen werden“, so Huemer. Viele Patienten, bei denen weder Homöopathie noch Medikamente die gewünschte Linderung gebracht haben, versuchen es mit Akupunktur. Je nach Ursache werden mit den Akupunkturnadeln verschiedene Schmerzpunkte und Meridiane aktiviert. Thomas Huemer wendet die 4000 Jahre alte chinesische Methode bei seinen Patienten bei Migräne an: „Die Betroffenen werden sechs bis acht Wochen dreimal pro Jahr behandelt. Die Erfolge können sich sehen lassen.“ Eine besondere Variante ist die Laser-Akupunktur, bei der die Punkte mit Laserstift statt Nadel stimuliert werden.
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