Im Vormarsch: Laktose- und Fruktoseintoleranz

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PERG. Bei Nahrungsmittelintoleranzen werden bestimmte Stoffe fehlerhaft oder nicht verstoffwechselt. Fälschlicherweise werden sie oft als Allergien bezeichnet. Die fehlerhafte Verstoffwechslung von Milch- oder Fruchtzucker oder von Histamin sind die häufigsten Intoleranzen. "Dabei kommt es zu leichten bis schweren körperlichen Beschwerden. Meist äußern sich diese im Bereich des Magen-Darm-Trakts", weiß der Perger Allgemeinmediziner Erwin Schatz. Betroffene können nach Anpassungen der Ernährung ein beschwerdearmes Leben führen. Histamin-Intoleranz ist weder eine Allergie noch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Es ist eine Abbaustörung des mit der Nahrung aufgenommenen Histamins. Ein Prozent der Bevölkerung dürfte betroffen sein. Bei Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktoseintoleranz) kommt es zu einer Veränderung der Darmflora und in weiterer Folge zu Reizdarm. Fruktosintoleranz wird immer häufiger diagnostiziert: "Die Bedeutung hat zugenommen, da sich die Menge an Fruktose durch industriell bereitgestellte Süßungsmittel dramatisch erhöht hat. Auch die Zunahme exotischer Früchte am Markt könnte eine Rolle spielen", so Schatz. An Fruktoseintoleranz dürfte bis zu jeder Dritte leiden. Bei Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) wird der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker (Laktose) bei fehlender oder verminderter Aktivität des Enzyms Laktase nicht verdaut. In Österreich sind 15 bis 25 Prozent der Menschen betroffen.
Beschwerdearmes Leben
Zur Abtestung gibt es mehrere Möglichkeiten. Aussagekräftig ist der H2-Atemtest für Milchzucker, Fruchtzucker und Sorbit. Das Führen eines Nahrungsmittelprotokolls ist sinnvoll. Es sollte aber vor allem bei Kindern in Absprache mit dem Arzt erfolgen.
Generell gilt: "Eine ausgewogene gemischte Kost ist der richtige Weg. Ich darf mich hier an den bekannten Ausspruch halten – 'Die Dosis macht das Gift'. Unser Körper kommt mit vielen Dingen zurecht, hat aber Schwierigkeiten mit Überfluss", so Schatz.


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