Nachruf
Abschied von Tatjana Gamerith: Ein langes Leben ging zu Ende

Geliebt und verehrt von vielen Menschen, die sie kannten: Am 3. Mai verstarb Tatjana Gamerith in Waldhausen. | Foto: Werner Gamerith
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  • Geliebt und verehrt von vielen Menschen, die sie kannten: Am 3. Mai verstarb Tatjana Gamerith in Waldhausen.
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Künstlerin Tatjana Gamerith verstarb am 3. Mai 2021 im Alter von 102 Jahren in Waldhausen. Die Trauerfeier findet am Samstag, 8. Mai, statt. Bis Mittag besteht in der Einsegnungskapelle hinter der Pfarrkirche Waldhausen die Möglichkeit zu stillem Danken, Erinnern und Beten.

WALDHAUSEN. Geboren am 4. Jänner 1919 in Berlin, verstorben am 3. Mai 2021 in ihrem Zuhause in Waldhausen: Tatjana Gameriths bewegtes Leben endete nach 102 Jahren. "Mit ihrer Wärme und Herzensklugheit hat sie viele Menschen beschenkt. Tatjanas langes Leben war trotz schwerer Kindheits- und Jugendjahre erfüllt und gelungen, weil sie beharrlich ihren Lebenstraum verwirklicht hat. Damit hat sie unzählige andere bei ihrer Sinnsuche ermutigt, viele wurden zu Freunden", steht auf dem Partezettel.

Mutter, Malerin, Kämpferin

Tatjana wurde in Berlin als Kind eines Österreichers und einer Baltendeutschen geboren. „Wenn man mich als Kind gefragt hat, was ich werden wollte, habe ich gesagt 'Mutter und Malerin'", erzählte sie vor einigen Jahren. Beides erreichte sie, wobei ihr viele Steine in den Weg gelegt wurden. Die Familie ihres ersten Mannes schirmte die beiden gemeinsamen Kinder völlig von ihr ab. Ein Wiedersehen sollte es erst Jahrzehnte später geben.

Von Deutschland nach Österreich

In Wien schloss Tatjana ein Studium an der Grafischen Lehranstalt ab. Gegen Kriegsende wurde sie zur Zwangsarbeit in einer Rüstungsfabrik verpflichtet. Danach arbeitete sie als Grafikerin, entwarf Postkarten, später malte sie im Tiergarten Schönbrunn Schilder, welche die Tiere beschrieben. Um ihr drittes Kind kämpfte Tatjana erfolgreich. Eine drohende Entführung durch den bulgarischen Vater konnte sie mit Hilfe ihrer Mutter verhindern.

Glückliche Jahre in Waldhausen

Mit ihrem Mann Werner Gamerith trat eine glückliche Wende in Tatjanas Leben ein. 1963 zog es das Paar nach Waldhausen, wo die beiden ein altes Bauernhaus kauften. "Wir lieben das Landleben. Hier hat man die nötige Ruhe zum Malen", fand Tatjana. Die Liebe zur Natur spiegelt sich in ihren Bildern wider. Sanft, idyllisch, farbenfroh, ein Gegensatz zu ihrem oft harten und entbehrungsreichen Lebensweg. Trotz fortschreitendem Verlust des Augenlichts erlosch ihr Talent nicht. Sie malte noch im hohen Alter. Ihre begabten Hände wussten, wo sie Linien setzen mussten. Auch die künstlerische Eingebung blieb lange wach.

Letzte Ausstellung zum 100. Geburtstag

Im September 2018 erlitt Tatjana einen Schlaganfall, der sie an den Rollstuhl fesselte. Im Jänner 2019 trat sie trotzdem den langen Weg von Waldhausen nach Linz ins Krankenhaus der Elisabethinen an, wo sie anlässlich ihres 100. Geburtstags ihre Bilder ausstellte. Unzählige Freunde und Bewunderer ihrer Kunst besuchten die Eröffnung und standen Schlange, um der Jubilarin persönlich zu gratulieren. "Ihre Bilder preisen die Schönheit und den Lebensreichtum der Schöpfung. Sie werden noch lange ihren Betrachtern vom Glück erzählen, das uns eine liebevolle Begegnung mit der Natur schenkt", heißt es auf der Parte. "Das Ende war lange zu erwarten, trotzdem ist es ein schmerzhafter Schnitt, wenn es da ist", sagt Ehemann Werner. "Leben ist Veränderung."

Geliebt und verehrt von vielen Menschen, die sie kannten: Am 3. Mai verstarb Tatjana Gamerith in Waldhausen. | Foto: Werner Gamerith
Harmonie der Natur im Bild "Sonnenblumen". | Foto: Tatjana Gamerith
Tatjana malte auch gerne idyllische Traumlandschaften.
 | Foto: Tatjana Gamerith
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