Bäuerliche Direktvermarktung
24-Stunden Bauernladen entzweit Waldhausen

Gründungs-Informations-Veranstaltung des geplanten bäuerlichen 24 Stunden Selbstbedienungsladens in Waldhausen.  | Foto: Robert Zinterhof
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  • Gründungs-Informations-Veranstaltung des geplanten bäuerlichen 24 Stunden Selbstbedienungsladens in Waldhausen.
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WALDHAUSEN. Der geplante bäuerliche Selbstbedienungsladen lässt bei der Wirtschaft keinen Jubel aufkommen. Die bäuerlichen Selbstvermarkter müssen sich entscheiden: Entweder in den geplanten 24 Stunden-Selbstbedienungsladen der Direktvermarkter liefern oder in den Uni-Markt von Erhard Meindl.
Bei der Gründungs-Informations-Veranstaltung des geplanten Ladens, moderiert von Vizebürgermeister und Ortsbauerobmann Franz Leitner, machte Meindl klar, dass Waldhausen das nicht braucht. Meindl: „Ich stehe zu meinen Lieferanten und die Lieferanten müssen auch zu mir stehen. Ich bezahle die Lieferanten und trage das Risiko.“ Was heißt, wer in den geplanten Selbstbedienungsladen liefert wird bei Meindl nicht gelistet bzw. er wird ausgelistet. Meindl zeigte auf, dass 32 bäuerliche Lieferanten bei ihm gelistet sind.

Raiba- und Wirtschaftsbund-Obmann
Raiba- und Wirtschaftsbund-Obmann Herbert Offenthaler ist auch kein Freund des geplanten bäuerlichen Marktes und meinte: „Ich habe nichts vernommen, dass sich die Leute das wünschen. Bürgermeister und Bauernbundobmann Franz Gassner betonte, dass Waldhausen eine funktionierende Nahversorgung hat, Erhard Meindl sich um regionale Produkte bemüht und "es soll nicht gegeneinander gehen". Als es zu emotional wurde, griff Nationalrat Nikolaus Prinz schlichtend ein und meinte, die Bauern müssen sich selber entscheiden, welchen Weg sie gehen und es müssen sich Leute finden, die das Projekt in die Hand nehmen. Leader-Geschäftsführer Manfred Hinterdorfer informierte über Fördermöglichkeiten.

Zwei Standorte
Zwei Standorte stehen für den geplanten Markt zur Verfügung: Räume von Gabi Haslinger am Marktplatz und von Christine Führer, Kanzler Bau. Bis Mitte November haben Bauern Zeit, sich für das geplante Projekt anzumelden. Für Franz Leitner ist klar: Mit einem bäuerlichen Selbstbedienungsladen kommt es zu einer Aufwertung des Ortes und viele – nicht nur Landwirte - davon profitieren können. Waldhausen verträgt das, so Leitner, und die Direktvermarkter lukrieren eine höhere Wertschöpfung. Franz Leitner ist überzeugt: „Die Leute wollen, dass es den Bauern gut geht. Die Konsumenten sind auf der Seite der Bauern“. Leitner sieht einen 24 Stunden Bauernladen auch als Frequenzbringer für Waldhausen.

Leere Regale
Im Rahme der Projektvorstellung präsentierte Peter Kreimel das Marktplatzl, das in Prinzersdorf als bäuerlicher Selbstvermarkter-Laden von 5 bis 24 Uhr täglich geöffnet hat. Er referierte über die Entstehung, die Erfolge, aber auch von den Problemen, mit denen man zu rechnen hat sehr ehrlich. Bei der anschließenden Diskussion legte Kaufmann Erhard Meindl Fotos vor, die er vor wenigen Tagen in Prinzersdorf gemacht hatte. Die Bilder zeigten einige leere Regale im Marktplatzl. Peter Kreimel entgegnete dem und erklärte, dass z.B. nicht jeden Tag eine Bäuerin Brot liefere, daher das leere Regal. „Außerdem bin ich froh, wenn bei der Milch das Regal leer ist. Das zeigt, dass alles verkauft wurde“, so der Landwirt. Bei bäuerlichen Märkten wird natürlich nicht täglich mehrmals nachgeschlichtet wie in Supermärkten.

Beratung durch Kammer
Margit Graser von der „Bäuerlichen Direktvermarktung“ der Bezirksbauernkammer Freistadt und Perg, präsentierte die Vorarbeiten zum 24 Stunden Selbstbedienungsladen in Waldhausen. Eingangs erwähnte sie auch, dass sie sich das bäuerliche Angebot im örtlichen Uni Markt angeschaut hat und beeindruckt ist. In der anschließenden Diskussion wollte der Schulmilcherzeuger Christian Steindl von Margit Graser aber auch von den anwesenden Politikern wissen: Wollt ihr einen bäuerlichen Selbstbedienungsladen „Ja“ oder „Nein“. Er stellte diese Frage mehrmals, bis er eine Antwort von Margit Gassner bekam: „Ja, aber mit wenig Risiko für jeden Landwirt.“

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