Katsdorf
Anrainer in Breitenbruck fordern Verkehrsberuhigung

- Hier gilt Tempolimit 100 km/h, einen Gehsteig gibt es nicht.
- Foto: BezirksRundSchau Perg
- hochgeladen von Helene Leonhardsberger
Anrainer aus Katsdorf und Wartberg/Aist klagen über gefährlichen Abschnitt der Gusentalstraße im "3-Bezirke-Eck". Um Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen, müsse das Land OÖ zuerst die Kurven-Verlegung planen, sagt der Katsdorfer Bürgermeister.
KATSDORF. Die Planungsgespräche mit dem Land OÖ für mehr Verkehrssicherheit im "Drei-Bezirke-Eck" seien endlich angelaufen, freute sich Katsdorfs Bürgermeister Wolfgang Greil (VP), wie die BezirksRundSchau vor zwei Wochen berichtete. Unterschriftenaktionen von Anrainern in Katsdorf und Wartberg würden die Planungen unterstützen, meinte der Ortschef in einer Aussendung.
Konkret ist angedacht, die enge, steile Kurve zu entschärfen, in der die Katsdorfer Gemeindestraße in die Gusentalstraße mündet. Dazu müsste der Kurven-Abschnitt um einige Meter verlegt werden. Im Jahr 2016 verunglückte auf dieser Kreuzung ein Radfahrer tödlich.
Unterschriftenaktion: "Massive Gefährdung"
Die Anrainer der Ortschaft Breitenbruck sind allerdings skeptisch. Sie befürchten, dass der Straßenabschnitt derart begradigt wird, dass Lenker mit noch höherem Tempo durchrasen könnten. Die Anrainer wünschen sich in erster Linie ein Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung, so die Initiatoren einer Unterschriftenaktion, die in kurzer Zeit mehr als 270 Zustimmungen fand. Es bestehe momentan "massive Gefährdung der Fußgänger".
"Wir fordern ein stimmiges Konzept zur Entschärfung. Das sollten wir jetzt besprechen, nicht nach der Kurven-Verlegung."
Anrainer aus Breitenbruck
Denn kurz nach der Abzweigung Richtung Katsdorf befindet sich die nächste Gefahrenstelle – wo Gusentalstraße und die Richtung Wartberg führende Gaisbacher Straße zusammentreffen. Zwei Bushaltestellen liegen wenige Meter von diesem Knotenpunkt entfernt, es gilt Tempolimit 100. Besonders gefährlich sei der Abschnitt über die Gusen-Brücke. "Wenn ich hier mit dem Kinderwagen unterwegs bin, renne ich", so eine Anrainerin, deren Sohn dort in den Schulbus steigt.
Anrainer möchten 50-km/h-Beschränkung
Die wichtigsten Forderungen der Bürgerinitiative: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h, die Errichtung eines Gehweges von der Kapelle in Breitenbruck bis zur Saubachbrücke und bauliche Maßnahmen, um das Überqueren der Straßen zu erleichtern.
Diese Anliegen hat Bürgermeister Greil bereits beim Land OÖ, das für die Straße zuständig ist, deponiert. Der Ortschef ist nun verwundert über die Bedenken zum geplanten Kreuzungsumbau: "Ohne Kurvenentschärfung werden wir keinen Gehweg hinbringen."
Erste Planung soll im Sommer vorliegen
Der Gemeindevorstand beschließt nächste Woche die Kostenbeteiligung an den Planungsarbeiten. Diese erste Planung bilde überhaupt die Grundlage für Detailvorhaben. "Wir geben eine Gesamtplanung in Auftrag. Diese soll sowohl die Kurve, den Gehweg, den Kreuzungsbereich und idealerweise auch Geschwindigkeitsbeschränkungen samt Querungshilfen beurteilen", so der Ortschef. Auch die Anliegen der Bürgerbegehren sollen in diesen "Topf" einfließen. Greil schätzt, dass die Planung im Sommer vorliegt. Diese werde man den Betroffenen vorstellen und gemeinsam diskutieren. Mit Baubeginn rechnet der Bürgermeister nicht vor 2024.
"Die Kurve bleibt eine Kurve"
"Wir bemühen uns wirklich, eine Lösung zusammenzubringen, die für viele eine deutliche Verbesserung bringen wird. Es braucht keiner Angst zu haben, dass nachher eine schlechtere Lösung für die Anrainer herauskommt." Zur Kurvenverlegung meint Greil: "Die Kurve bleibt eine Kurve." Es gehe lediglich darum, den Radius zu entschärfen und die Fahrbahn ein Stück von der Gemeindestraße wegzurücken.
"Mein Ziel ist es, dass wir eine Gesamtverkehrsplanung, idealerweise mit höchstmöglicher Verkehrssicherheit, dort zustande bringen."
Bürgermeister Wolfgang Greil
Dass das Land in Zukunft eine 50-km/h-Beschränkung auf dem Straßenabschnitt verordnet, will Greil den Anrainern nicht zusagen. "Weil ich Realist bin. Ich kann die Anliegen weitergeben und unterstützen, aber es handelt sich immerhin um eine Landesstraße, die drei Bezirke aufschließt."
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