Bezirk Perg
Corona-Massentests: "Werden Herkules-Aufgabe bewältigen"
Lehrer und Kindergartenpädagogen wurden am 5. und 6. Dezember in der Bezirkssporthalle Perg auf Covid-19 getestet. Von 11. bis 14. Dezember wird die gesamte Bevölkerung zum Test gebeten. Die Vorbereitungsarbeiten liefen in den vergangenen Tagen auf Hochtouren.
BEZIRK PERG. Am vergangenen Wochenende fanden in ganz Oberösterreich die freiwilligen Corona-Schnelltests der Mitarbeiter von Schulen sowie Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen statt. Am Montag und Dienstag wurden die Polizisten getestet.
Von Freitag, 11. Dezember, bis Montag, 14. Dezember, folgen nun die freiwilligen Antigen-Tests an der gesamten Bevölkerung. Diese sind nicht zu verwechseln mit Antikörpertests: Die Massentests weisen nur eine aktuelle Infektion nach, keine zurückliegende. Sechs Gemeinden im Bezirk Perg richteten Teststationen ein, die auch für Bürger aus den umliegenden Orten gedacht sind. Mit allen Kräften, die zur Verfügung stehen, führen die Gemeinden, das Rote Kreuz und die Feuerwehr schließlich die Testungen an den Standorten durch. Pergs Bürgermeister Anton Froschauer koordiniert die Abläufe im ganzen Bezirk: "Die Verantwortung für die Testungen liegt bei den Bürgermeistern der Standortgemeinden." Das Verwaltungspersonal stellen Gemeindebedienstete, teilweise auch Gemeinderatsmitglieder. Um dies zu stemmen, müssen alle mithelfen.
"Sinn ist, die Infektionsketten zu durchbrechen"
"Es gibt eine großartige Welle der Solidarität im Bezirk", freut sich Froschauer. Es engagieren sich auch Freiwillige von Team Austria und einige, die sich selbst bei den Gemeinden gemeldet haben. "Wir werden diese Herkules-Aufgabe bewältigen", gibt sich Froschauer zuversichtlich.
Er möchte die Bevölkerung im Bezirk dazu aufrufen, sich testen zu lassen. "Es wird teilweise diskutiert, wie sinnvoll diese Tests sind. Der Sinn ist, die Infektionsketten zu durchbrechen." Unvollständige Angaben zu Kontaktpersonen würden das Contact-Tracing mitunter verhindern. „Wenn es gelingt, Infizierte herauszufiltern, kann ich damit aktiv die Neuinfektionen stoppen – das ist das wesentliche Element.“
Rotes Kreuz und Feuerwehr mobilisieren alle Kräfte
Das vorige Wochenende war für das Rote Kreuz sozusagen der "Testlauf" für die bevorstehenden Großtestungen. 200 Sanitäter wurden zusätzlich für die Durchführung ausgebildet. Sie werden die Proben abnehmen und auswerten. „Es ist für uns eine gewaltige Herausforderung, was die Zahl der Mitarbeiter betrifft", sagt Bezirks-Rettungskommandant Christian Geirhofer. "Aber wir haben acht Monate Erfahrung mit den Probenabnahmen, das kommt uns jetzt zugute."
Die Freiwilligen Feuerwehren übernehmen Logistikaufgaben, wie etwa die Lenkung der Personenströme rund um die Teststationen. Bereits im Vorfeld haben Führungskräfte der beteiligten Einsatzorganisationen gemeinsam mit den Behörden vor Ort vieles organisiert und aufgebaut. Die notwendige Schutzausrüstung sowie die Testkits wurden durch die Feuerwehr vom Zentrallager an die Teststationen in den Gemeinden ausgeliefert. An oberster Stelle steht für die eingesetzten Feuerwehrmitglieder der Selbstschutz, um die Einsatzbereitschaft zur Sicherheit der Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten. Das Bezirks-Feuerwehrkommando ruft die Mitglieder dazu auf, auch selbst an den Testungen teilzunehmen.
Teststationen für Massentests von 11. bis 14. Dezember
Grundsätzlich darf man die Teststation frei wählen. Um die Abläufe zu erleichtern, wird folgende Zuteilung empfohlen:
- Donausaal Mauthausen: Einwohner von Mauthausen, Ried in der Riedmark und Schwertberg
- AktivPark4222 in St. Georgen an der Gusen: St. Georgener, Langensteiner, Luftenberger und Katsdorfer
- Teststation in der Stadt Perg ist die Bezirkssporthalle für Perger sowie für die Bevölkerung von Allerheiligen, Rechberg, Windhaag, Münzbach und Naarn
- Turnsaal der Mittelschule Grein: Bürger aus Grein, Klam, St. Nikola, Dimbach und Waldhausen
- Marktstadl Baumgartenberg:Baumgartenberger, Arbinger, Mitterkirchner und Saxner
- In der Tennishalle Bad Kreuzen ist die Teststation für die Einwohner von Bad Kreuzen, Pabneukirchen, St. Georgen am Walde und St. Thomas am Blasenstein vorgesehen
Zum Testablauf
Freiwillige Covid-19-Massentests finden von 11. bis 14. Dezember statt. Täglich wird an sechs Standorten im Bezirk Perg von 8 bis 20 Uhr getestet.
Mindestalter: Ab schulpflichtigem Alter wird getestet. Die Anmeldung erfolgt idealerweise bereits im Vorhinein auf oesterreich.gv.at
Mittels Wattestieltupfer wird ein Antigen-Test über die Nase durchgeführt. Er weist nach, ob eine Person zu diesem Zeitpunkt mit dem Corona-Virus infiziert ist. Der Test gibt keine Auskunft darüber, ob man in den vergangenen Monaten schon einmal mit Covid-19 infiziert war.
Das Ergebnis kommt via SMS oder E-Mail. Bei einem positiven Ergebnis muss man in Quarantäne und es folgt ein PCR-Test.
Kommentar: Entscheidung fällt vielen schwer
In der Slowakei gingen die Corona-Massentestungen bereits über die Bühne, nun versucht auch Österreich diesen Weg. Das Verfahren ist umstritten. Auch in einer Online-Umfrage der BezirksRundschau Perg (im Beitrag ganz unten) gaben viele an, noch nicht zu wissen, ob sie sich testen lassen wollen. Der Antigen-Test ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Fraglich ist auch, wer teilnimmt: Wahrscheinlich hauptsächlich jene, die sich sowieso großteils an die Corona-Maßnahmen halten – Maske tragen, Abstand halten, Kontakte einschränken. Warum dann der ganze Aufwand? Bundeskanzler Sebastian Kurz argumentiert, dass die Massentests eine Alternative zum erneuten Lockdown darstellen. Unwissentlich Infizierte können sofort in Quarantäne geschickt werden, bevor sie kurz vor Weihnachten weitere Menschen anstecken.
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