Pferdegespann krachte ins Fenster
Die unheimliche Mettennacht beim Steinkellner

So sieht der Pabneukirchner Maler Rupert Haider die Mettennacht beim Steinkellner. | Foto: Robert Zinterhof
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PABNEUKIRCHEN. Die unheimliche ‚Heilige Nacht‘ liegt schon 200 Jahre zurück und wird jedes Jahr bei der Mettennacht lebendig.  Die Familie Schachinger, Steinkellner in Unter-Pabneukirchen, bezahlt noch immer die Pabneukirchner Christmette. Bis auf den Teufel, es war vielleicht nur ein Pferd, ist die Geschichte nicht erfunden.

Räuchern-Kartenspiel-Schnaps

Am Nachmittag hatten die Bauersleute nach altem Brauch das Haus und die Ställe ausgeräuchert, um das Böse zu vertreiben. Überall roch es nach Weihrauch. „In der Stube saßen der Bauer, sein Knecht und zwei Nachbarn beim Kartenspiel. Die Flasche mit dem selbstgebrannten Schnaps stand auf dem Tisch. Die Spieler griffen immer öfter danach. Die Bäuerin brachte zwischendurch weihnachtliches Essen: Mohnknödel, Kletzenbrot und Schober. Fleisch gab es damals erst nach der Mette.

Männer verweigerten Christmette

Großmutter und Bäuerin saßen beim Kachelofen. Die Kinder schliefen schon. Die Dirn las in einem Kalender. Immer lauter und wilder ging es im Herrgottswinkel zu. Die Männer stritten beim Kartenspiel. Die Zornesader war bei einigen schon angeschwollen. Leise bat die Ahnl von der Ofenbank her: „Richts eng zsamm zur Mettn.“ Die Männer hörten nicht. So gingen Bäuerin und Magd alleine zur Christmette.

War es der Höllische?

Der Schnaps stieg den Männern immer mehr in den Kopf. Unter bösen Flüchen warf jeder ein Kartenblatt auf den Tisch. Gleich darauf schauten sie sich entsetzt an. Es waren vier rote Herz gefallen. In diesem Augenblick schlug die alte Pendeluhr die zwölfte Stunde. Beim letzten Schlag flog das Stubenfenster auf. Ein eiskalter Windstoß ließ alle erstarren. Im Fenster erschien ein kohlschwarzer Rossschädel mit spitzen Hörnern und rotglühenden Augen. War es der Höllische?

Männer sanken auf ihre Knie

Rasch nüchtern geworden, griffen die Männer nach ihren Rosenkränzen, machten das Kreuzzeichen und sanken auf ihre Knie und beteten das Vaterunser. Das konnte der Teufel nicht vertragen und wollte in die Stube springen. Als die Ahnl „Gelobt sei Jesus Christus“ rief und die Männer „in Ewigkeit Amen“ antworteten, verschwand der Höllische so schnell wie er gekommen war. Leise schloss die Ahnl das Fenster. Danach fingen die Männer laut und andächtig zu beten an, wie es überall auf dem Land in der Heiligen Nacht Brauch ist.

So könnte es wirklich gewesen sein: Ein Pferdeschlitten krachte in das Fenster des Steinkellnerhauses. Ein Nachbar war auf dem Weg mit dem Gespann zur Mette.

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