Baumrodung beim Freibad und am Oberem Markt
Gefahr im Verzug - aber Ersatzpflanzung kommt
Die Rodung aller Pappeln beim Freibad und weiterer Bäume im Ortszentrum verunsichern die St. Georgener nach vielen Pflanzungen in den letzten Jahren. Der Ortschef gibt Entwarnung - es gibt keine Abkehr vom Klimaschutzkurs.
ST.GEORGEN/GUSEN. Viele Spaziergänger haben in den vergangen Wochen eine aus Sicht von Klima- und Hitzeschutz unverständliche Entdeckung gemacht: Die den Besucherautos Schatten spendenden Pappeln am Parkplatz des Freibades Aquarella existieren nicht mehr. Sie wurden samt Wurzeln radikal gerodet. Das Areal präsentiert sich derzeit als karge Stein- und Schotterwüste. Nur einige Holzstöße erinnern noch an die frühere Bepflanzung. Auch am Oberen Markt sind mehrere Bäume verschwunden. Viele rätseln: "Was ist da nach dem Baumboom der letzten Jahre plötzlich los?"
Defekte Leitungen und zunehmendes Sturmrisiko
Die Bezirksrundschau hat beim neuen Bürgermeister Andreas Derntl nachgefragt. "Am oberen Markt macht ein mehrfacher Kanal- und Leitungsschaden eine komplette Erneuerung unverzichtbar. Leider verlaufen diese direkt unter mehren Bäumen , was deren Entfernung notwendig machte. Nach Abschluss der Arbeiten erfolgt aber natürlich eine Neupflanzung", so der Ortschef.
Dass sich in den kommenden Jahren überhitzte Autos am Freibad-Parkplatz wohl nicht vermeiden lassen, ist Derntl bewusst. Die Rodung der mehrere Jahrzehnte alten Pappeln hat aber handfeste Hintergründe: "Jeder weiß, wie brüchig diese Bäume sind. - das haben wir gerade hier schon mehrmals erlebt. Verbunden mit immer heißerem Klima, in dem heftige Gewitter und Stürme zunehmen, sind Sicherheit für Menschen und Fahrzeuge, aber auch daraus resultierende rechtlichen Folgen eine enorme Herausforderung!" Die Rodung sei im Übrigen noch unter seinem Vorgänger veranlasst worden.
Sicherheit und Haftung bereiten Sorge
Vorrangig sei natürlich der Schutz der Besucher. Es reiche aber schon ein dicker Ast, der bei plötzlich auftretenden Sturmböen auf die geparkten Autos herunterkrachen würde - auf einem Areal im Gemeindebesitz. Neben dem Ärger der Betroffenen wären in vielen Fällen in anderen Gemeinden, die teilweise auch durch die Medien gingen, oft jahrelange Rechtsstreitigkeiten und Klagen gefolgt. Was jedem Hausbesitzer an Sicherheitsmaßnahmen vorgeschrieben werde, müsse die Gemeinde selbst vorrangig einhalten. Fahrlässigkeit sei unverantwortbar, umso mehr, als Elementarereignisse wie Sturmschäden bald kaum mehr versicherbar seien. Das würde für die Gemeindefinanzen wie für die Verantwortungsträger persönlich ein enormes Risiko bedeuten, so Derntl.
Neupflanzung stabiler heimischer Laubbäume
Eine Hitzewüste soll der Freibad-Parkplatz aber nicht bleiben. Wie bereits in einem kleinen Teil bei der Arealvergrößerung vor einigen Jahren umgesetzt, sollen zeitnah gepflanzte stabile, heimische Bäume wie Eichen oder Buchen bald wieder für ein Blätterdach sorgen. Einige Jahre werden großflächige Schattenzonen aber wohl Mangelware bleiben. Vilelleicht eine Motivation, das Auto gleich daheim zu lassen und stattdessen umweltfreundlich anzureisen - "per Rad zum Bad."
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