Überraschend
Jetskis fahren auf Donau bei St. Pantaleon-Erla und Naarn
Dieses Wochenende brausten plötzlich Jetskis auf der Donau zwischen St. Pantaleon-Erla (NÖ) und Naarn (OÖ) herum. Der Wunsch eines Vereines nach einer Waterbike-Strecke stößt in der Region auf beiden Seiten des Flusses großteils auf Ablehnung. Ab 1. September sollte wieder Ruhe einkehren – zumindest vorübergehend.
ST. PANTALEON-ERLA, NAARN. Lange war es ruhig gewesen um die geplante Jetski-Strecke zwischen St. Pantaleon-Erla (NÖ) und Au an der Donau im oberösterreichischen Naarn. Man sei mit einem Anwalt an der Sache dran und wolle sich momentan bedeckt halten, hatte es bis zuletzt auf mehrere Nachfragen der BezirksRundSchau geheißen. Voriges Wochenende tauchten plötzlich Videos in den sozialen Medien auf, die Jetski-Fahrer zeigen, welche auf der Donau ihre Kunststücke vollführen.
Zur Erinnerung: Der Verein "Jet Sport Club Wavesurf" hatte um die Genehmigung einer Jetski-Strecke angesucht – die erste und bislang einzige auf der österreichischen Donau. Die betroffene Bevölkerung und Gemeindepolitiker hatten protestiert. Immerhin stört der Motorenlärm der PS-starken Fahrzeuge nicht nur Anrainer und Erholungssuchende im Augebiet, sondern auch die Tierwelt im Wasser und zu Land. Der Eisvogel und der Seeadler etwa – beide Arten sind geschützt – brüten unweit der Strecke.
Bis 1. September erlaubt
Sie seien ebenfalls überrascht gewesen, als die Jetskis plötzlich auftauchten, sagten die Bürgermeister auf beiden Seiten des Flusses im Gespräch mit der BezirksRundSchau. "Gerade am Feiertag", ärgert sich Martin Gaisberger, Bürgermeister von Naarn. Das niederösterreichische Landesverwaltungsgericht hatte diesen Sommer die Beschwerde der Gemeinden gegen die Errichtung der Strecke zwar abgewiesen. Naarn und St. Pantaleon-Erla haben allerdings Revision eingelegt.
Bundesverwaltungsgericht zuständig
Der Fall liegt jetzt beim Bundesverwaltungsgericht. Das bedeutet auch, dass die Genehmigung der Jetski-Strecke mit 1. September wieder erlischt. Die Gemeinden sehen sich im Recht. "Ich habe nichts gegen den Sport an sich, aber das Gebiet ist dafür nicht geeignet", betont Gaisberger. "Wir werden uns die Einhaltung der Auflagen genau anschauen", gibt sich auch Roman Kosta, Ortschef von St. Pantaleon-Erla, unbeirrt kämpferisch. "Ansonsten hoffen wir, dass die Politik die entsprechenden Gesetze bald ändert."
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