Mega-Fitnessstudio in finaler Phase
Kraftakt für den Kroftstodl

- Alte Konzepte zertrümmern, Neues konsequent aufbauen - mit dem "Kroftstodl" wuchtet Stefan Kogler seine Investition in Österreichs größtes Fitnessstudio selbstbewusst in die Höhe.
- Foto: Eckhart Herbe
- hochgeladen von Eckhart Herbe
Corona und damit prognostiziertem Aus für jedes dritte Fitnessstudio zum Trotz: Ein junger St. Georgener verwirklich in Stall, Heuboden und auf den Wiesen des elterlichen "Zeilerbauernhofes" seinen Traum vom Kraftsport High-End Studio. Und das gleich durch Klotzen statt Kleckern: sein "Kroftstodl" wird künftig größter Fitnessbetrieb in Österreich.
ST.GEORGEN/GUSEN. "Es gerne und es gut machen ist entscheidend. Vor allem das gerne tun. Für den Lebenstraum brennen, die Berufung spüren, das Know-How und auch einen gewissen Sturschädel haben!" Stefan Kogler, 30, einst Mechatroniker und Konstrukteur, mit Wurzeln in der Landwirtschaft, weiß genau, was er will. Und "sein Ding" zieht er trotz momentan denkbar schlechter Rahmenbedingungen mit vollem Geistes- und Körpereinsatz, gepaart mit einer großen Portion Humor - "eines meiner Markenzeichen" - in derzeit 90 bis 100 Wochenarbeitsstunden konsequent durch.
Soziale Kompetenz zentrales Markenzeichen
"Sein Ding": Das sind über 7.200 m² Betriebsanlagen, davon über 5.500 m² Trainingsfläche. Indoor auf zwei Etagen im elterlichen Bauernhof und in zwei Nebengebäuden, dazu zwei große Trainingswiesen und ein Gastrobereich; Gesamtinvestition 1,7 Millionen Euro netto. Neun Jobs schafft Stefan Kogler, der seit über sieben Jahren als ausgebildeter Personal Trainer und Gruppen-Zirkeltrainer selbständig ist. Als Chef setzt er bei seinen Mitarbeitern auf reife Persönlichkeiten. "Wir sind ein extrem nettes Team, lauter liabe Leut'. Alle sind sportlich sehr aktiv, zwei Jungs und eine Mädel sind in ihrer Sportart sogar im Nationalkader. Mein Top-Kriterium ist soziale Kompetenz, sprich das Auftreten und der Umgang mit Menschen. Denn 'wie man ist' kann kein Arbeitgeber ändern, es prägt aber seinen Ruf. Auch ich musste zuerst persönlich und beruflich mit meiner Idee reifen. Seit Sommer 2017 ist mein "Kroftstodl" in Planung, seit 10 Monaten wird gebaut, in gut einem Monat sind wir fertig", erzählt Stefan mit leuchtenden Augen, während er fürs Foto einen schweren Betonbrocken auf der Baustelle in die Höhe wuchtet.
Trainingskonzept abseits des Mainstreams
Mit dem anabolikagetränkten Bodybuilder-Klischee der 1980er - "da war ich noch gar nicht auf der Welt" - hat seine Auffassung von modernem Krafttraining definitiv nichts zu tun. Gesundheit und positive Körperwahrnehmung stehen im Fokus, angeleitet von Trainern, die diesen Sport selbst betreiben und damit Kompetenz und Feeling dafür haben. Es gibt keine aufgereihten 08/15-Fitnessgeräte, sondern weltweit gezielt in Profishops eingekaufte stylische Spezialausstattung. Beispielsweise über 40 verschiedene Langhanteln, Kurzhanteln bis 100kg oder Wettkampfequipment für Kraftdreikampf und Gewichtheben. Dazu gute Musik und relaxtes, professionelles Feeling Gleichgesinnter. "Wir erlauben selbstverständlich Magnesium, Barfußtraining oder auch Gewichte fallen lassen" grinst der "Kroftstodl"-Chef. "Authentisch" gilt auch für den künftigen Bistrobereich, wo bio, regional und hochwertig die Devise ist und sich die lokalen Zulieferer vom Brot bis zum Fruchtsaft ebenfalls dem natürlichen Weg verschrieben haben.
Optimismus trotz ungewisser Zukunft
Keine Einschreibgebühr, keine Mindestbindung, ein einzigartiges, selbst erfundenes Rabattsystem, das längere Anwesenheit honoriert, eigene App - was auf den ersten Blick mit allen Konventionen bricht und unternehmerisch hoch riskant erscheint, hat bei näherer Betrachtung viel Zukunftspotential. Ende April soll der "Kroftstodl" fertiggestellt sein. Ob, was und wie dann eröffnet werden kann, ist angesichts der sich täglich ändernden Corona-Lage unklar. Zumindest auf Outdoor-Betrieb und Gastgarten hofft der Jungunternehmer. Gedanken mache er sich natürlich, aber schlaflose Nächte bereite ihm die Situation nicht. Vielmehr würde sich sein Konzept nach Corona bewähren, eben weil es total anders sei als der Mainstream, gibt sich Stefan Kogler selbstbewusst. Sein über drei Jahre ausgefeilter Businessplan habe Eltern, Freundin, Geschäftspartner und letztendlich auch die Kreditgeber überzeugt, sein Freundeskreis fände ihn 'megacool'.
"Attraktives Ziel setzen - es, auch wenn es hart ist, erreichen - wiederholen! Was im Krafttraining stark und selbstbewusst macht, ist auch mein Lebensmotto. Ich ziehe es durch - da bin ich unaufhaltsam!"





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