Mauthausen: Pfarre setzt Zeichen gegen Rassismus

- <b>Das Kreuz </b>am Friedhof in Mauthausen wurde als Zeichen der Trauer verhüllt.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Michael Köck
MAUTHAUSEN. Vor rund zwei Wochen wurde die Außenmauer der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit einem rassistischen Spruch und einem Hakenkreuz geschändet. Dazu wurde ein türkisches Kindergrab am Friedhof Mauthausen mit einem Hakenkreuz beschmiert. Die Täter wurden bislang nicht ausgeforscht. Das Innenministerium hat eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise auf die Täter ausgelobt.
Großes Entsetzen
Groß ist das Entsetzen auch bei der Pfarre Mauthausen. "Ein Ort des Friedens wurde mit einem Hakenkreuz geschändet, dem Symbol eines Regimes, das Menschen und Leben in unfassbarer Grausamkeit und Systematik entwürdigte und vernichtete", sagt Thomas Pree, Pfarrassistent in Mauthausen. Als Zeichen der Trauer verhüllte die Pfarre das große Kreuz in der Mitte des Friedhofes mit violetten Tüchern. Die Verhüllung lädt ein, selbstkritisch und achtsam auf das Wesentliche des Lebens zu schauen. Violett ist in der christlichen Tradition die Farbe der Offenheit und der Bereitschaft zur Veränderung hin auf versöhntes und erlöstes Leben. Die Pfarre spricht der Familie und den Angehörigen des verstorbenen Kindes ihre Solidarität aus und bittet alle, die den Friedhof besuchen, um Gebete und Gedanken des Friedens.
"Hass wird geschürt"
Eine Kerze vor dem verhüllten Kreuz zu entzünden, sei sichtbarer Ausdruck der Sehnsucht nach Dialog und Frieden. Thomas Pree: "Die Schändungen schüren Hass und provozieren eine Radikalisierung. Sie lösen aber keine Probleme und verhelfen zu keinem besser Miteinander."



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