Pendler-Vertreter sauer auf Stadt Linz
7565 Linz-Pendler aus dem Bezirk gibt es. Die Stadt will 900 Pendler-Dauerparkplätze streichen.
BEZIRK. Die von ÖAAB-Bezirkschef Max Oberleitner 2007 gegründete Mühlviertler-Pendlerallianz setzt sich für 43.000 Linz-Pendler ein. 7565 kommen aus dem Bezirk. Oberleitner ist sauer: "Linz hat Verpflichtungen gegenüber Pendlern, wir fühlen uns im Stich gelassen." Konkret geht es um die Pläne von Bürgermeister Dobusch: 900 Pendler-Dauerparkplätze in der Innenstadt sollen in Kurzparkzonen mit Bewohnerparkkarte umgewandelt werden. Laut Analyse der Stadt gibt es in der Innenstadt 19.700 Plätze, die dortige Bevölkerung besitzt aber nur 9.800 Autos.
"Pendler werden als Feinbild gesehen"
"Viele Pendler brauchen das Auto. Sie werden aber noch immer als Feindbild gesehen, weil sie Staus verursachen und Parkplätze wegnehmen. Dass sie in Linz auch einkaufen und die Gastronomie beleben, wird übersehen", schimpft Oberleitner. Besonders froh ist man, dass das Urfahranermarkt-Gelände als Gratis-Parkplatz erhalten bleibt. Die Westring-Realisierung werde auch Perger Pendlern helfen, weil der innerstädtische Verkehr und die Autobahn entlastet würden. Dem ÖAAB sei es auch zu verdanken, dass es mehr Bahnverbindungen von Perg nach Linz gebe, die auf die Arbeitszeiten abgestimmt wurden. Trotzdem müsse noch viel geschehen: "In Pulgarn rollen jeden Morgen mehr als 7000 Fahrzeuge direkt an der Bahnhaltestelle vorbei. Wenn die Bahn zur Stoßzeit im 45-Minutentakt verkehrt, darf man sich nicht wundern, dass kaum ein Pendler zum Umsteigen bereit ist", schildert Oberleitner die Situation der Betroffenen.
B3-Kreuzungen entschärfen
Oberleitner spricht von "vielen Maßnahmen, mit denen die Situation für Pendler verbessert werden soll". Dazu gehören auch Park & Ride-Anlagen: Am Perger Bahnhof wird gebaut, dann in Aisthofen. An der B3 werden zwei gefährliche Kreuzungen entschärft: Zum einen die Poschacherkreuzung in Langenstein durch eine Unterführung. "Es spießt sich an der Gemeinde, es geht um die Mitfinanzierung", so Oberleitner. Auch der Schwertberger Zubringer bei Furth soll entschärft werden. Das Abbiegen am Morgen Richtung Perg ist nahezu unmöglich, Baulandesrat Franz Hiesl hat seine Zustimmung gegeben. Ein Nein gibt es vom ÖAAB zu Umweltzonen, City-Maut, Tempo 30 im Ort und Tempo 100 auf Autobahnen.
Zur Sache
Der ÖAAB fordert auch eine Pendlerförderung für Niedrigverdiener. Zudem eine kilometerabhängige Pendlerförderung neu, die sich an den gefahrenen Kilometern zur Arbeitsstrecke orientiert. Und ein spezielles Öffi-Ticket für Teilzeitkräfte, die nicht jeden Tag in der Woche arbeiten und für die sich normale Fahrkarten nicht rechnen.
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