Perger Rotkreuzler helfen im Asyl-Notquartier in Linz

Eine 90-jährige Frau aus Afghanistan, die mit ihrer 15-köpfigen, vier Generationen umfassenden Familie seit über zwei Monaten – meistens zu Fuß! – unterwegs ist. | Foto: ÖRK, Bezirksstelle Perg
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  • Eine 90-jährige Frau aus Afghanistan, die mit ihrer 15-köpfigen, vier Generationen umfassenden Familie seit über zwei Monaten – meistens zu Fuß! – unterwegs ist.
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BEZIRK, LINZ. Seit knapp zwei Wochen betreibt das Rote Kreuz in Linz eine Notunterkunft für hilfesuchende Menschen auf der Flucht. Die Bezirke Perg, Linz-Land, Linz-Stadt, Urfahr-Umgebung und Rohrbach teilen sich die Verantwortung für das 700 Betten zählende Behelfsquartier.

Es ist Sonntag, 13. September, 0.20 Uhr: Vor dem alten Verteilerzentrum der Post am Linzer Hauptbahnhofe fahren 13 Busse aus Nickelsdorf kommend vor. An Bord 697 Menschen, die bereits eine wochen- oder monatelange Odyssee hinter sich haben. Müde und gefasst beziehen sie ihre temporäre Herberge. Ein Team mit rund 25 Rotkreuz-HelferInnen aus dem Bezirk Perg versieht diese Nacht hauptverantwortlich, mit weiteren Helfern von Volkshilfe, Berufsfeuerwehr und Polizei Dienst. Mit dabei auch zwei Ärzte und vier diplomierte Pflegekräfte der Notarztbörse.

Die Schutzsuchenden erhalten Essen, medizinische Versorgung, Kleidung, Hygieneartikel und natürlich ein Bett. „Das Elend dieser Kinder, Frauen und Männer ist riesengroß. Wenn man in ihre müden Augen sieht, wenn man ihre abenteuerlichen und gefährlichen Flucht-Geschichten von Angesicht zu Angesicht hört, ist man plötzlich mittendrin in ihrer Not und es völlig klar: Wir müssen helfen – jetzt – ohne Wenn und Aber!“, so Bezirksrettungskommandant Christan Geirhofer.

Helfen. Zum Beispiel dieser alten Frau aus Kandahar, Afghanistan, die mit ihrer 15-köpfigen, vier Generationen umfassenden Familie seit über zwei Monaten – meistens zu Fuß! – unterwegs ist. Ihr Ziel: „Germany“. Die Strapazen sind der knapp 90-Jährigen deutlich anzusehen: ihr Allgemeinzustand ist schlecht und inzwischen kann sie sich nur mehr mit einem Gehstock fortbewegen. Sie erzählt vom entbehrungsreichen Gewaltmarsch, der sie alle von der Heimat weg über den Iran in die Türkei geführt hat; von dort ist es mit einem Schlauchboot auf eine griechische Insel gegangen (wahrscheinlich Mykonos), dann weiter nach Athen und über die Festlandroute via Mazedonien, Serbien und Ungarn schließlich nach Nickelsdorf. In diesem Grenzort im Burgenland ist zu allem Unglück auch noch ihr 14-jähriger Enkelsohn verlorengegangen – er hat offenbar einen falschen Bus erwischt. Ihm gilt die ganze Sorge der tapferen Frau. Trotz ihrer Verzweiflung, so der Dolmetscher, empfinde sie auch Dankbarkeit für die große Hilfe, die ihrer Familie und allen anderen hier in Österreich zuteilwird.
Dieser Dank freut die zahlreichen (Rotkreuz-)MitarbeiterInnen und stärkt für die Zukunft: Denn diese heimatlosen Menschen werden noch länger unseren Schutz und unsere Sorge brauchen.

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