Rauchen macht nicht schlank!

Peter Flink, Krebshilfe | Foto: Privat
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OBERÖSTERREICH. Dass man durch Rauchen die schlanke Linie bewahrt oder man durch einen Rauchstopp ständig Gewicht zulegt, stimmt langfristig nicht. Zwischen Aktiv-, Ex- und Nie-Rauchern bestehen beim Gewicht keine nennenswerten Unterschiede. Daher: Keine Angst vor dem Rauch-Ausstieg!

Die Hypothese, dass Nikotin den Stoffwechsel beschleunigt, hat etwas für sich. RaucherInnen setzen demnach mehr Energie um und „verbrennen“ rund 60 bis 200 Kilokalorien mehr pro Tag. Wer nach einem Rauchstopp gleich viel weiter isst, muss dadurch etwas zunehmen, sofern er seine Kalorienzufuhr nicht reduziert. Dieser Vorgang ist für manche figurbewusste Personen ein Argument dagegen, ihr ungesundes Laster aufzugeben. Daten der OÖ Krebshilfe zeigen jedoch, dass der Bodymass-Index, also das Verhältnis von Körpergröße in Metern und Körpergewicht in Kilogramm, bei aktiven Rauchern, Ex-Rauchern und Personen, die nie geraucht haben in Österreich eigentlich gleich ist. Auch bei Jugendlichen unter 20 Jahren sind Raucher nicht schlanker als Rauch-Abstinente.

Herwig Schinko, Vorstandsmitglied der OÖ Krebshilfe und trotz seines Pensionsantritts als Primararzt für Lungenkrankheiten noch immer gegen Rauchfolgen engagiert: „Natürlich legen manche Rauchaussteiger zunächst Gewicht zu. Das liegt aber nur zum geringeren Teil am verminderten Stoffwechsel, sondern daran, dass manche von ihnen durch kalorienreiche Getränke, Naschereien und Knabbereien einen Ersatz suchen.“ Das ist auch verführerisch, schmeckt man ohne Zigarette doch wieder intensiver. Außerdem setzen gerade Süßigkeiten Botenstoffe im Körper frei, die kurzfristig für Wohlbefinden sorgen. Manchmal wird das „Craving“, das Verlangen nach Nikotin beim Entzug, auch mit Hunger verwechselt. „Mittelfristig, also im Laufe von ein paar Jahren, pendelt sich das Gewicht aber wieder ein, denn durch eine angepasste Ernährung und mehr körperliche Aktivität kann man gut gegensteuern. Zwischen Rauchtreuen und Ex-Rauchern gibt es keine auffälligen Unterschiede beim Body-Mass-Index“, so Dr. Schinko. Daher gelte auch: Wer zu rauchen beginnt, um seinen Appetit zu hemmen oder schlank zu werden bzw. zu bleiben, unterliegt einem Trugschluss – sonst sähe unsere Statistik ganz anders aus, ergänzt der Mediziner. Bei langjährigen RaucherInnen sinkt mitunter das Körpergewicht unfreiwillig. Dann gehört man ohne zu zögern zum Arzt! Rauchen macht erst bei Krankheit schlank.

Rauchausstieg ist Gewinn für die Gesundheit
Wegen ein paar Kilos auf oder ab sollte sich ohnehin niemand von einem Rauchausstieg abhalten lassen, so Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ: „Wer den Tabak bleiben lässt, gewinnt auf jeden Fall. Die gesundheitlichen Schäden durch jahrelanges Rauchen sind ja unglaublich groß. Durch ein erhöhtes Risiko z. B. für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krebserkrankungen oder eine chronische Bronchitis mit Lungenzerstörung verlieren langjährige Raucher Lebensjahre. Das ist keine abstrakte Statistik, denn dahinter stecken konkrete Menschenleben.“

Ernährungs-Tipps für den Rauchausstieg
Versuchen Sie, ca. 60 bis 200 Kilokalorien pro Tag einzusparen. 200 kcal entsprechen etwa dem Nährwert einer Halben Bier oder eines Schokoriegels (ca. 40 Gramm). Machen Sie sich aber keinen Stress wegen einer leichten Gewichtszunahme. Ihr Körper muss nach dem Rauchstopp erst seinen Stoffwechsel umstellen und Sie sollten Ihre Kalorienzufuhr anpassen – minus 5 bis 10 Prozent.
Getränke wie Fruchtsäfte oder zuckerhaltige Limos, aber auch Alkohol enthalten ganz schön viele Kalorien. Was Sie wirklich brauchen, ist Wasser. Auch Tees und Kaffee sind OK, solange sie ungezuckert sind.
Brauchen Sie etwas zwischen den Fingern oder Lippen? Probieren Sie es mit Zahnstocher, Strohhalm oder Kaugummi. Ihre Fantasie hilft ihnen.
Heißhunger auf Süßes? Am besten, Sie haben erst gar keine Naschereien oder Knabbereien auf Vorrat. Suchen Sie Alternativen, etwa ein Stück Obst, frisches Knabbergemüse oder Naturjoghurt mit Süßstoff oder Obstscheiben.
Lassen Sie sich beim Rauchausstieg ärztlich beraten und planen Sie Ihre Ernährungsumstellung und Ihr Bewegungsprogramm.

Peter Flink, Krebshilfe | Foto: Privat
Peter Niedermoser, Ärztekammer | Foto: Privat
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