St. Pantaleon-Erla/Naarn
Schon über 2.000 Unterschriften gegen Jetski-Strecke

Die Gemeindevertreter trafen sich in Au/Donau, Gemeinde Naarn. Am gegenüberliegenden Ufer, Gemeindegebiet St. Pantaleon-Erla, soll die Jetski-Strecke genehmigt werden. | Foto: Wolfgang Simlinger
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  • Die Gemeindevertreter trafen sich in Au/Donau, Gemeinde Naarn. Am gegenüberliegenden Ufer, Gemeindegebiet St. Pantaleon-Erla, soll die Jetski-Strecke genehmigt werden.
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Welle der Unterstützung bei Unterschriftenlisten gegen Waterbike-Zone zwischen St. Pantaleon-Erla und Au an der Donau. Die Gemeinden suchen Kontakt ins Verkehrs- und Umweltministerium.

NAARN, ST. PANTALEON-ERLA. Mehr als 1.300 Menschen hatten sich bis vorigen Freitag online gegen die Einrichtung einer Waterbike-Zone auf der Donau zwischen St. Pantaleon-Erla und Naarn ausgesprochen. 728 Unterschriften waren zusätzlich schriftlich bei den Gemeinden eingelangt. Die Unterstützer kommen nicht nur aus den betroffenen ober- und niederösterreichischen Gemeinden, sondern sogar aus Wien und von deutschen Radtouristen. "Wir ziehen alle an einem Strang", bekräftigt Naarns Bürgermeister Martin Gaisberger. Sein Kollege Rudi Divinzenz aus St. Pantaleon-Erla bestätigt: "Wir sind uns länder-, gemeinde- und parteiübergreifend alle einig."

Genehmigung momentan noch aufgeschoben

Die breite Unterstützung aus der Bevölkerung ist den beiden Ortschefs wichtig, denn sämtliche Rechtsmittel wären nun ausgeschöpft, um die Wassersport-Strecke zu verhindern. "Wir haben keine Parteistellung mehr", sagt Divinzenz. Nur die Genehmigung dreier Bojen im Wasser konnte St. Pantaleon-Erla juristisch aufschieben. Der Einspruch liegt derzeit noch beim Verfassungsgerichtshof.

"Naturschutz wichtiger als Privatvergnügen"

Fotograf Wolfgang Simlinger aus Enns beobachtet seit neun Jahren, dass der geschützte Seeadler auf der niederösterreichischen Donauseite brütet. "Wo sich der Seeadler niederlässt, ist normalerweise Ruhe, er ist ein Zeigertier", weiß Simlinger. Er kritisiert das erstellte Lärmgutachten:

"Man hat ein Gerät mit 80 PS begutachtet. Man kann die Jetskis aber auf 300 bis 400 PS tunen, es gibt keinerlei Beschränkungen. Ich bezweifle, dass sie die 72 Dezibel einhalten."
Wolfgang Simlinger

Die Schallausbreitung übers Wasser sei nicht zu unterschätzen, der Wellenschlag der Fahrzeuge im Gutachten nicht einkalkuliert. "Man hat Millionen Euro hineingesteckt, damit das Gebiet wieder renaturiert wird. Jetzt zerstören wir das ganze Gefüge wegen dem Privatvergnügen einiger Weniger", sagt Gaisberger. Insgesamt fast 1.000 Hektar groß ist das Augebiet auf beiden Donauufern.

Statement der oö. Umweltanwaltschaft

Die oberösterreichische Umweltanwaltschaft hat Stellungnahme genommen und diese ans Umwelt- und Verkehrsministerium gesendet. "Maßgebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushalts können nicht ausgeschlossen werden, ein Konflikt zum öffentlichen Interesse an einer landschaftsgebundenen Erholung ist unzweifelhaft gegeben", lautet das Fazit. Die oö. Umweltanwaltschaft hat allerdings keine Parteistellung im Verfahren.

Noch keine Bojen gesetzt

Während der ansuchende Wassersportverein aus Linz-Land betont, keine Rennen auf dem Abschnitt zu fahren, bleibt man vor Ort skeptisch: "Es gibt dort keinerlei Infrastruktur, keine WC-Anlagen. Die Rettung müsste im Notfall auf Güterwegen von St. Valentin anfahren."
Demnächst werden die gesammelten Unterschriften ans Umwelt- und Verkehrsministerium übergeben. Momentan sind noch keine Bojen gesetzt und keine Jetskis in Sicht.

Mehr zum Thema

  • Wolfgang Simlinger, Fotograf aus Enns, hat sogar eine eigene Webseite ins Leben gerufen, die sich mit dem Thema Jetskis auf der Donau befasst: https://jetski-donau.blogspot.com/
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Foto: Cityfoto
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