Sicherer Schulweg: Jetzt mit Kindern üben

Eltern sollen den Kindern mögliche Gefahren und den Umgang damit aufzeigen. | Foto: Martin Pohner/Fotolia
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BEZIRK (ulo). 97 Unfälle mit Schulkindern gab es im Jahr 2012 in Oberösterreich: Das besagt eine vom ÖAMTC veröffentliche Studie der Statistik Austria. Im Bezirk Perg ereigneten sich 2011 sechs Schulwegunfälle mit sieben leichtverletzten Schülern im Alter von sechs bis 15 Jahren, wie die Verkehrsabteilung des Landes informiert (für 2012 liegen noch keine Zahlen vor).
Damit die Taferlklassler zu sicheren Verkehrsteilnehmern werden, ist in den nächsten Wochen Unterstützung nötig. "Die Eltern müssen sich Zeit nehmen, den Schulweg mit den Kindern abzugehen. Wenn die Kinder mit dem Bus in die Schule fahren, sollten die Eltern das richtige Ein- und Aussteigen erklären", weiß Chefinspektor Josef Hiesböck von der Polizei Perg. "Ich rate, dem Kind am Schulweg nach und nach mögliche Gefahren bewusst zu machen. Der Nachwuchs benötigt Zeit, um alles zu beobachten und die Hinweise zu verarbeiten", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Eltern sollten ihr Kind genau beobachten und einschätzen, an welchen Stellen es noch Hilfe braucht. Das gemeinsame Üben sei nicht mehr so selbstverständlich wie früher: "Das ist auch bei der Radfahrprüfung so. Viele Kinder kommen total unvorbereitet, weil sich die Eltern keine Zeit nehmen. In den kleineren Orten funktioniert das besser", so Hiesböck.

Schwerpunkt zu Schulbeginn
Wie jedes Jahr zu Schulbeginn wird es auch heuer Schwerpunktaktionen der Polizei im Umkreis der Schulen geben. "Wir achten dabei verstärkt auf die Sicherung der Kinder im Auto. Es ist erschreckend, wie schlecht diese oft ist." Was viele nicht wissen: Bei Verstößen dagegen ist eine Abmahnung nicht möglich. "Mangelhafte Kindersicherung im Auto ist ein Vormerkdelikt. Das kann bis zum Führerscheinentzug gehen. Eine Anzeige erfolgt auf jeden Fall, da können die Kollegen gar nicht aus", macht Hiesböck aufmerksam. Rigoroses Vorgehen kündigt er auch im Fall von Nichtbeachten der Schutzwegbestimmungen an. Kaum etwas zu beanstanden gibt es bei Kontrollen der Schulbusse. "Dass in den großen Bussen sehr viele Schüler drin sind, wissen wir. Aber die Ausbildung und das Verhalten der Schulbuslenker sind vorbildlich. Da hören wir auch keine Beschwerden von Seiten der Eltern", sagt Hiesböck. Gleich im September startet die Verkehrserziehung der Polizei in den Vorschulen und den ersten Klassen der Volksschulen. "Dabei machen wir einen Lehrausgang mit den Kindern, zeigen vor, wie man richtig über den Schutzweg geht, man sucht Gefahrenstellen und bespricht diese. Die Kinder sind sehr interessiert, stellen viele Fragen und erzählen uns auch viel", berichtet Hiesböck.

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Schulweg: Tipps für Eltern und Kinder

ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger gibt Tipps, was man beim Üben des Schulwegs beachten sollte.

Klare Angaben und Loben: Gemeinsam den Schulweg abgehen und den Kindern kurze, klare Vorsichtshinweise geben. Keinesfalls sollte man dem Kind dabei Angst machen, sondern es mit Lob an richtiger Stelle motivieren und unterstützen.

Sich "klein machen": In die Knie gehen und das Blickfeld der Kinder einnehmen hilft beim Erkennen von Sichthindernissen, die man als Erwachsener nicht wahrgenommen hätte. Besonders Ein- und Ausfahrten, Elektrokästen, Baustellen oder Plakattafeln sind gefährliche Punkte – Kinder sollten hier stehen bleiben und genau schauen.

Szenarien durchspielen: Mit "was ist, wenn"-Fragen versetzt man die Kinder in verschiedene Situationen und kann ihnen Lösungsvorschläge unterbreiten.

Sicherheit vor Schnelligkeit: Befinden sich Ampelkreuzungen und Zebrastreifen auf der Strecke zur Schule, sollten diese unbedingt genutzt werden – auch wenn dadurch Umwege entstehen.

Ablenkung vermeiden: Handy, Musikhören, Spielsachen – derartiges Beiwerk auf dem Schulweg führt schnell dazu, dass man potenzielle Gefahren nicht registriert.

Bus, Bahn & Co.: Nutzen die Schulanfänger die öffentlichen Verkehrsmittel, sollten auch hier Fragen vorab geklärt werden, wie das richtige Verhalten an der Haltestelle (z. B. nicht Fangen spielen).

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