Brief an den Bürgermeister

"Unwiederbringliche Zerstörung der historischen Innenstadt"

Die Bürgerinitiative „GREIN beleben & bewahren“ mit Anton Karner an der Spitze richtete neuerlich ein Schreiben an Bürgermeister Rainer Barth, das auch der BezirksRundSchau übermittelt wurde.
Thema: Projekt ARCADIA, Hauptstraße 27. Unwiederbringliche Zerstörung der historischen Innenstadt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Lieber Rainer!
Die Bürgerinitiative stellt fest, dass auch das neu geplante Projekt ARCADIA (ehemals Spar) in keinster Weise den Forderungen der Petition mit 1542 Unterschriften entspricht.
Bei der Präsentation des umgeplanten Projektes ARCADIA in der Hauptstraße 27 am 9. November 2022 im Stadtamt Grein durch die Vertreter von „Wohsonst“ wurden auch die neuen Einreichunterlagen dem Bürgermeister übergeben. Die Diskussionsgrundlage war ein kleines weißes Modell des nun neu geplanten Projektes und dazu wurde uns im Beisein des Bürgermeisters folgendes mitgeteilt:

1) Es gibt intensive Gespräche mit einem Nahversorger, sodass auf der neu geplanten Verkaufsfläche im Erdgeschoß die Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfes für die Greiner Bürger sichergestellt wird.
2) Von den Vertretern der „Wohsonst“ wurde anhand des Modelles erklärt, dass durch Vorgaben des Ortsbildbeirates bedingt, nun das 2. Obergeschoß um 10m und das 3. Obergeschoß ( Dachgeschoß ) auch um weitere 10m verkürzt werden.
3) Von der ursprünglichen Höhe wird nicht abgewichen, es bleibt bei den 4 Obergeschossen (EG, 1.OG, 2.OG und 3.OG).
4) An den großflächigen Flachdächern wird entgegen der Forderung von Steildächern durch die Bürgerinitiative festgehalten.
5) Von Seiten des Bürgermeisters wurde mitgeteilt, dass vom Ortsbildbeirat keine Bedenken hinsichtlich Höhe und Flachdächer im historischen Ortskern bestehen.
6) Der Vereinbarung um Einholung einer Stellungnahme seitens des Ortsbildbeirates wurde nicht entsprochen. Es gibt lediglich ein Begehungsprotokoll. Auch wurde dem Ersuchen der Bürgerinitiative um Einsichtnahme in das Begehungsprotokoll seitens des Bürgermeisters nicht nachgekommen, obwohl dies bereits im August 2022 zugesagt wurde.

Die Bürgerinitiative fordert daher in Anlehnung an die übergebene Petition und des in Ausarbeitung befindlichen Bebauungsplanes:
1) Eine rasche Abänderung des Projektes, insbesondere die Beschränkung auf 3 Obergeschosse und die Vorschreibung eines Steildaches zur Aufrechterhaltung des historischen Ortsbildes von Grein, da sonst durch das geplante enorme Bauprojekt sowohl die Ansichten der Häuserzeilen in der Hauptstraße als auch in der Seilerstätte für immer unwiederbringlich verloren wären.
2) Eine Stellungnahme des Ortsbildbeirates, analog zum Bauprojekt Haupstraße 28 ( Laska) und die Einsichtnahme in diese Gutachten.
3) Vor Erteilung eines Abbruch- und Baubescheides muss eine längerfristige verbindliche Vereinbarung mit einem Nahversorger zur Belebung der Greiner Innenstadt vorliegen.
4) Einsichtnahme in die neuen Einreichunterlagen vor Durchführung einer Bauverhandlung.
Sollten die oben angeführten Punkte nicht erfüllt werden, wird die Bürgerinitiative alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit das neu geplante Projekt den Forderungen gemäß ausgeführt wird.
Mit freundlichen Grüßen Bürgerinitiative „Grein bewahren und beleben“

In der November-Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Bart zum viergeschoßigen Neubau  an  zwei Standorten in der Hauptstraße
Rainer Barth informierte, dass die beiden Bau-Projekte in der Hauptstraße am ehemaligen Laska-Areal und auf der ehemaligen Liegenschaft Stadt-Spar (Arcadia) vom Ortsbildbeirat des Landes geprüft wurden. Für das Projekt am ehemaligen Laska Areal gibt es eine negative Stellungnahme. Was einen negativen Baubescheid zur Folge haben wird. Für das Arcadia-Projekt ist eine viergeschossige Bauweise möglich. Änderungen, „Reduktionen“, wurden aber vorgeschlagen. Dieses Projekt wird jetzt nach den Vorschlägen des Ortsbildbeirats umgeplant, viergeschossig bleiben.

Bebauungsplan
Bis zum Jahreswechsel sollte der Bebauungsplan für die Greiner Innenstadt in den Grundzügen fertig sein. Die Innenstadt wird in fünf Zonen eingeteilt. Die historische Innenstadt ist der Hauptplatz bis zur Kirche.