Universität Pardubice mit Hohensinner & Barth
Was ist mit Wöran, Wizany, Traxler, Weilguny, Doskocil, Klestil, Dohnal...

Helene Jaklova, Christop Barth, Karl Hohensinner, Bianca Beniskova. 10. Internationale Konferenz „Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext“ in Pardubice. Veranstalter war die Universität Pardubice, Lehrstuhl für Fremdsprachen. | Foto: Robert Zinterhof
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  • Helene Jaklova, Christop Barth, Karl Hohensinner, Bianca Beniskova. 10. Internationale Konferenz „Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext“ in Pardubice. Veranstalter war die Universität Pardubice, Lehrstuhl für Fremdsprachen.
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Doskotschil (Doskocil, Doskozil): Er ist herbeigesprungen, Klestil: Er hat abgeschnitten. Mit vielen Bildern am Ende des Beitrags.
GREIN, LINZ, PARDUBICE. Mit 50 Teilnehmern aus acht europäischen Staaten und aus Togo, Afrika, war die 10. Internationale Konferenz „Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext“ in Pardubice, Tschechien, hochkarätig besetzt. Veranstalter war die Universität Pardubice, Lehrstuhl für Fremdsprachen.
Organisiert  wurde die bestens vorbereitete Tagung von Bianca Beniskova und ihrem Team (Ingrid Hudabiunigg, Jan Čapek, Hana Shánělová, Tatiana Chudobová, Lenka Matušková, Helene Jaklova, Studierende…)

Karl Hohensinner & Christoph Barth
Die beiden Greiner Karl Hohensinner, Adalbert Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, und Christoph Barth, Verein zur Erforschung von Sprache und Name in Österreich, referierten über gemeinsame, länderübergreifende Familiennamen in Österreich und Tschechien und deren Areale (Verteilungsgebiete). Familiennamen, die im Nordrand Österreichs und Südrand Tschechien vorkommen, gibt es viele. Wöran, Draxler, Traxler, Wizany, Stifter, Ottenschläger, Putschögl, Jungbauer usw. sind in Böhmen und im Norden Österreichs zu Hause. Grund: Die gemeinsame Geschichte, Kultur in den habsburgischen Erblanden.

Mährisch-tschechische Namen-Areale wanderten nach Süden, nach Österreich. Typisch österreichische Namen wanderten nach Norden. Dort, wo sich die deutsche und die tschechische Sprache berührten, bildeten sich merkwürdige Namensformen, die man heute oft nicht mehr auflösen kann. Einige Beispiele prominenter österreichsicher Namenträger sind Klestil, Dohnal, Doskocil, Smejkal, Stojaspal usw. (mehr siehe unter Abstracts).

Namen wanderten

Viele Namen, die uns sehr vertraut sind, findet man auch jenseits der Grenze. Bereits vor dreihundert Jahren wanderten Namen auf der Achse Linz Budweis hin und her. Im Süden reichen die Namen weit ins unteres Mühlviertel, im Norden in die Gegend bei Budweis. Im Jahr 1946 wurde am Südrand von Böhmen der Großteil der Bevölkerung nach Deutschland transportiert. Diese Gegend ist heute sehr dünn besiedelt. Heute finden wir die Böhmerwaldnamen in drei Staaten: In Österreich in Tschechien und in Deutschland. Es konnte früher passieren, dass es österreichische und tschechische Grenzbeamten gab, die den gleichen Familiennamen hatten, z.B. dass beide Draxler hießen. Draxler bedeutet Dechsler. Früher waren am Nordrand Leute mit dem Erzeugen von hölzenen Gebrauchsgegenständen beschäftigt. Besonders im Winter wurden hölzene Löffel, Teller und Schuhe hergestellt. Putschögl steht in Zusammemnhang mit einem alten Geschicklichkeitspiel, das in die Ritterzeit zurückgeht. Wöran findet sich um 1590 erstmals in der Gegend von Freistadt, ursprünglich Beran (tschechisch für das männliche Schaf). Bis jetzt ungeklärt sind Wizany und Weilguny. Die Namen finden sich um 1600 gehäuft nördlich von Sandl in Böhmen. Alte Schreibungen sind Biczan, Bitzane, Witzane, Welgune, Beltgune. Man würde es nicht glauben: In Tschechien heißen mehr Leute Ottenschläger, Honetschläger und Schneedorfer als in Österreich! Die alte Mundartform Pinter für Binder findet man heute in Tschechien noch als Familienname, auch am Südrand der Steiermark Kärntens und im Burgenland gibt es den Namen Pinter noch. Die modernere und sehr häufige Form in Österreich ist "Binder".

Doskotschil (Doskocil, Doskozil): Er ist herbeigesprungen, Klestil: Er hat abgeschnitten.

Wer näher nachforschen möchte. Auf https://www.kdejsme.cz/  https://www.kdejsme.cz/ unter "Příjmení" den Familiennamen eintippen. Böhmisch-mährische Namen, die auf -l enden findet man sehr häufig in Niederösterreich und Wien. Es sind typische Wiener "Beamtennamen". Es handelt sich um Zeitwörter. Eine Bedeutung ist zu finden, nur warum jemand diesen Namen bekommen hat, ist nicht mehr herauszubringen: Doleschal: Er hat sich dazugelegt, Doskotschil (Doskocil, Doskozil): Er ist herbeigesprungen, Klestil: Er hat abgeschnitten.

Plenarvorträge
Holly, Werner (Deutschland, Technische Universität Chemnitz)
Demokratie oder Populismus? Sprache, Kultur und Politik in Europa

Es ist kein Geheimnis, dass die Demokratien weltweit gefährdet sind, auch in Europa. Das ist mit Putins Angriffskrieg im Osten Europas endgültig deutlich geworden. Aus der Perspektive einer kulturwissenschaftlichen Linguistik gilt: Demokratie hat unmittelbar mit Sprache und Kultur zu tun. Die reiche europäische Tradition von Humboldt über Saussure bis Wittgenstein hat uns gezeigt: Sprache ist im Zusammenspiel mit Bildern, verankert in kulturellen Werten, die Grundlage für Dialog und gesellschaftliche Kommunikation. Beispiele für Krisen und Lösungen aus der jüngsten Geschichte zeigen, in Tschechien wie in Deutschland: Es bedarf nicht nur starker politischer und sozialer Ordnungen, wirtschaftlicher und militärischer Kraft, sondern auch funktionierender Mediensysteme, kommunikativer Fähigkeiten und Konfliktlösungskompetenzen, die Bürger in die Lage versetzen, sowohl kritische als auch konstruktive Teilhabe an politischen Prozessen zu praktizieren, auch über die Grenzen ihrer eigenen Gesellschaften hinaus.

Harakawa, Massimlawè (Togo, Universität Kara)
Migration und Hybridisierung postkolonialer Gesellschaften: Identitätskonstruktionen von Afro-Deutschen zwischen Selbst-und Fremdwahrnehmung

Der Vortrag setzt sich mit den Identitätskonstruktionen von Afro-Deutschen in Deutschland auseinander. Gezeigt werden soll, wie Afro-Deutsche von der deutschen Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen werden und wie sie sich selbst definieren und sich in der deutschen Gesellschaft positionieren. In Anlehnung an postkoloniale Ansätze wird analysiert, wie die Afro-Deutschen ihre hybride Identität in der deutschen kulturell heterogenen Gesellschaft erleben. In diesem Zusammenhang wird der Frage nachgegangen, ob es ihnen gelingt, ein positives Selbstverständnis zwischen Selbst-und Fremdwahrnehmung in der deutschen Gesellschaft zu konstruieren. Dabei soll aufgezeigt werden, inwiefern sich ihre Selbstverortungen als „hybrid“ beschreiben lassen, obwohl ihre Zugehörigkeit zu der deutschen Kultur und Gesellschaft ständig in Frage gestellt wird. Zur Beantwortung der Fragestellung stützt sich der Vortrag auf ausgewählte Autobiographien von Afrodeutschen. Mit Bezugnahme auf diese Autobiographien soll ein differenzierter Blick auf die Identitätsbildungsprozesse von Afro-Deutschen geworfen werden, indem den positiven Aspekten, wie der Schaffung neuer soziokultureller Räume, die ein Leben in einem kulturell heterogenen Umfeld mit sich bringen kann, Rechnung getragen wird. Dabei sollen aber die Anstrengungen, wie das Entwickeln von Strategien im Umgang mit Rassismus und

https://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Pardubice

Abstracts der Workshops und Sektionsbeiträge

Blahak, Boris (Tschechien, Westböhmische Universität in Pilsen/ Deutschland, Universität Regensburg). Deutsch in Prager visueller Mehrsprachigkeit des 16. bis 20. Jh. Spuren interethnischer Koexistenz und Konfrontation in historischen urbanen Linguistic Landscapes
Unter ,Linguistic Landscape‘ wird die Sichtbarkeit, Auffälligkeit, Verteilung und Funktion von Sprachen im öffentlichen urbanen Raum verstanden. Aus einer historischen Perspektive stellt der Workshop Relikte des Deutschen im Prager öffentlichen Raum sowie ihr Zusammenspiel mit anderen (ehemals) vor Ort präsenten Sprachen in den Mittelpunkt. Dabei soll versucht werden, anhand der zentralen Kategorien der Urheberschaft und des Status beteiligter Sprachen sowie des semantischen Verhältnisses zwischen ihnen zu veranschaulichen, welche vergangenen gesellschaftlichen Machtverhältnisse sich in ihnen spiegeln. Am Beispiel historischer deutsch- und mehrsprachiger Haus-, Geschäfts- und Hotelnamen, Werbe- und Straßenschilder sowie sakraler Inschriften lädt der Workshop dazu ein, ein vertieftes Verständnis des interethnischen Zusammenlebens von Deutschen, Tschechen und Juden im Prag des 16.-20. Jh. zu gewinnen:
Wie wurde die visuelle Mehrsprachigkeit in Prag im Lauf der Zeit diskursiv ausgehandelt? Welche Schlussfolgerungen über gesellschaftliche Mehrsprachigkeit lassen z. B. zweisprachige Hausnamen oder Straßenschilder zu? Welche Aussage treffen Reihenfolge und Schriftgröße von Sprachen auf mehrsprachigen Beschriftungen über die politischen Machtverhältnisse zwischen verschiedenen Sprechergruppen? Was lässt sich aus dem Fehlen örtlich verbreiteter Sprachen in amtlichen Beschriftungen oder ihrer gezielten Entfernung folgern? – Diese und andere Fragen werden im Lauf des Workshops anhand anschaulicher Bildbeispiele aus dem Prager öffentlichen Raum gestellt und beantwortet.

Bučková, Aneta (Deutschland, Universität Erfurt, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Deutsch(e) in Tschechien: die Sprachbiographien der Nachkriegsgeneration

Wie kann die komplexe Thematik der deutschen Bevölkerung des heutigen Tschechiens mit einem nachhaltigen Effekt gelehrt werden? In meinem Vortrag schlage ich einen dramapädagogischen Ansatz vor (Machková 2007) und exemplifiziere seine Anwendung an einem interaktiven Workshop zum Thema Sprachbiographien böhmischer Spätaussiedler:innen (Bučková 2022). Ich illustriere meinen Ansatz im Folgenden durch eine erste Workshoprealisierung an der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag.
Der Workshop richtet sich primär an Germanistikstudierende in der Tschechischen Republik. Die Teilnehmenden befassen sich mit der Geschichte einer deutschen Familie in Bärn (heute Moravský Beroun). Sie rekonstruieren die Sprachbiographie (Nekvapil 2003) eines in den 1950er Jahren heranwachsenden Mädchens in dieser Familie. Anhand im Feld erhobener Interviewausschnitte (Bučková et al. 2023) erfahren die Studierenden über das Sprachregime in der Tschechoslowakei der 1950er und 1960er Jahre. In einer kreativen Schreibaufgabe bzw. im Rollenspiel konkretisieren sie seine Folgen für das Sprachmanagement (Neustupný 2002) und die Sprachideologien (Silverstein 1979, Kroskrity 2004) der deutschsprachigen Bevölkerung in der Tschechoslowakei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Mittels dramapädagogischer Methoden und kreativen Schreibens nähern sich die Studierenden auf eine holistische Art und Weise dem Thema Andersartigkeit und Diskriminierung und stellen Bezüge zu ihren eigenen Erfahrungen her. Der gewählte Ansatz wurde im Nachgespräch zu der ersten Realisierung von den Teilnehmenden positiv bewertet. Aufgrund der ersten Workshoprealisierung lässt sich annehmen, dass er für das von Grund auf interdisziplinäre und gesellschaftlich zum Teil brisante Thema der deutsch-tschechischen Beziehungen gut geeignet ist.

Amelina, Svitlana (Ukraine, Nationale Universität für Umwelt- und Lebenswissenschaften)
Die Äquivalenzproblematik bei der Übersetzung von Kulturspezifika

Als Vermittler zwischen den Kulturen steht ein Übersetzer oft vor dem Problem, kulturell geprägte Wörter von einer Sprache in eine andere zu übertragen. Zum kulturell geprägten Wortschatz gehören sprachliche Elemente, die für eine der Kulturen charakteristisch sind und in der anderen fehlen. Dazu gehören: nicht äquivalenter Wortschatz, Eigennamen, Realitäten und Lücken. Bestimmte Schwierigkeiten bei der Übersetzung von Texten aus verschiedenen Kulturen sind auch auf mangelhaftes Hintergrundwissen zurückzuführen. Da der kulturell geprägte Wortschatz die Besonderheiten der Weltanschauung einer Nation widerspiegelt, kann er mit ihren Traditionen, Handlungs- und Verhaltensnormen sowie den Bedingungen des modernen Lebens in Verbindung gebracht werden, die sich von ähnlichen Elementen des Lebens in einer Gesellschaft mit einer anderen Kultur unterscheiden. Daher stellt die Übersetzung von kulturell geprägtem Vokabular eine große Herausforderung für den Übersetzer dar.

Bąk, Paweł (Polen, Universität Rzeszow)
Metaphorisches Framing in intra- und interkulturellen Diskursen

Unter Framing wird oft die mehr oder weniger intentionale bzw. strategische Steuerung der Interpretation (vgl. Busse 2012, Fraas/Meier 2013) verstanden, als „Selektion und Filterung oder Verallgemeinerung von Erfahrungen“ (Busse 2012). Framing kann aber auch als „Instrumentalisierung von abweichenden Wissensbeständen von Sprachbenutzern“ (Bąk 2019, 2021) bzw. als „bewusste, durch Kontextualisierung unterstützte Rückgriffe auf unterschiedliche Wissensressourcen der Sprachbenutzer“ (Bąk 2021) betrachtet werden. Im Beitrag wird vorgeschlagen, für die Instrumentalisierung von abweichenden Interpretationen von Metaphern und für die Instrumentalisierung der Unkenntnis von Nuancen der Semantik vom interlingualen (metaphorischen) Framing zu sprechen. Die Problematik wird an Belegen aus Diskursen exemplifiziert.

Bánffi-Benedek, Andrea
Begegnungen: Aspekte der übersetzerischen Tätigkeit von Paul Celan

Paul Celan, der wahrscheinlich meistdiskutierte Lyriker der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, wurde vor allem durch seine Gedichte bekannt. Dem übersetzerischen Œuvre, das einen beachtlichen Teil seines Gesamtwerks ausmacht und ein äußerst breites Spektrum an Genres umfasst, wurde erst nach seinem Tode die ihm gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Heute besteht kein Zweifel: Auf dem Weg zur Entdeckung Celanschen Schaffens darf die vielseitige, mannigfaltige und äußerst produktive Seite des begabten Übersetzers nicht ignoriert werden. In diesem Kontext untersucht der vorliegende Beitrag die zentralen Aspekte seiner Tätigkeit als Übersetzer und wendet sich den Begegnungen und Wechselwirkungen zwischen Gedichten und Übersetzungen, bzw. Poetik und Übersetzungspoetik des Poète-Traducteurs zu.

Beníšková, Bianca (Tschechien, Universität Pardubice)
Deutsche Familiennamen als Potenzial einer Erinnerungskultur in Tschechien. Ein didaktisches DaF-Konzept

Deutsche Familiennamen sind Zeitzeugen der abwechslungsreichen gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte. Anhand aktueller Straßennamen, Namen auf Klingeln sowie historischer Grabinschriften und Archivdokumenten wird ein Konzept vorgestellt, das den DaF-Lernern helfen soll mittels existierender bilingualer Sprachlandschaften ein tieferes Verständnis des früheren und heutigen Zusammenlebens von Deutschen und Tschechen zu erreichen. Der Fokus liegt sowohl auf die als eindeutig deutsche Namen als auch auf Namen, die im Laufe der Zeit vertschechisiert wurden. Die Analyse dieser Namen, die von ihrem Schreibbild her nicht sofort als deutsche Namen zu erkennen sind, soll den Blick auf Übernommenes/Vererbtes schärfen.

Bergerová, Hana (Tschechien, Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Aussig an der Elbe)
Germanistik digital: am Beispiel eines Lehr- und Lernmaterials zur interkulturellen Linguistik für DaF-Studierende

Schon lange vor der Corona-Pandemie wurde das Potenzial digitaler Technologien zur Verbesserung des Lernens und Lehrens von Sprachen erkannt, gewürdigt und gefördert. Durch die Pandemie ist der Ruf nach digitalen Lehr- und Lernmaterialien noch lauter geworden. Als Reaktion auf diese Situation wurde das Erasmus+-Projekt „Germanistik digital“ gestartet, an dem sich Partnerinstitutionen aus 6 Ländern beteiligen. Der Vortrag stellt ein im Rahmen des Projektes entstandenes Unterrichtsmaterial zur interkulturellen Linguistik für DaF-Studierende (vorausgesetztes Sprachniveau B1) vor. Im Vortrag werden die Inhalte des Kurses beleuchtet, die angewendeten Formen digitaler Aktion unter Rückgriff auf bereits existierende Online-Tools präsentiert sowie die Aufgabentypen vorgestellt. Der Kurs zielt auf die Erweiterung und Vertiefung des bereits erworbenen linguistischen Grundwissens der Studierenden um die interkulturelle Perspektive insbesondere in Bezug auf Sprach- und Kulturkontakte und deren Folgen mit Fokus auf Europa, aber auch darüber hinaus.

Blahak, Boris (Tschechien, Westböhmische Universität in Pilsen)
Deutsch in Prager visueller Mehrsprachigkeit des 16. bis 20. Jh. Zum DaF-didaktischen Potential historischer urbaner Linguistic Landscapes beim Verstehen interethnischer Koexistenz und Konfrontation

Der Vortrag stellt Relikte des Deutschen im Prager öffentlichen Raum sowie ihr Zusammenspiel mit anderen ehemals vor Ort präsenten Sprachen in den Mittelpunkt und stellt deren didaktisches Potential im DaF-Kontext heraus. Anhand historischer Haus-, Geschäfts- und Hotelnamen, Werbe- und Straßenschilder sowie sakraler Inschriften wird ein Konzept vorgestellt, DaF-Lernern mittels vergangener multilingualer Sprachlandschaften ein vertieftes Verständnis des interethnischen Zusammenlebens von Deutschen, Tschechen und Juden im Prag des 16.-20. Jh. zu vermitteln. Die Überlegungen stützten sich auf Ansätze der Linguistic-Landscape-Forschung, die zunehmend fremdsprachendidaktische Perspektiven einnehmen. Dabei werden die zentralen Kategorien der Urheberschaft und des Status der beteiligten Sprachen sowie des semantischen Verhältnisses zwischen ihnen didaktisch berücksichtigt, um zu veranschaulichen, welche vergangenen gesellschaftlichen Machtverhältnisse sich in ihnen spiegeln.

Bučková, Tamara (Tschechien, Karlsuniversität in Prag)
Literatur aus dem Ghetto Theresienstadt. Literaturvermittlung in Bezug auf den interkulturellen und historischen Kontext

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Literatur aus dem Ghetto Theresienstadt mit Akzent auf die Kinderlyrik, und zwar auf die Gedichte und Lieder von Ilse Weber. Die Aufmerksamkeit wird auch auf die Texte von jungen Erwachsenen gerichtet (z. B. auf das Prager Tagebuch: 1941-1942 von Petr Ginz oder auf ausgewählte Gedichte von Pavel Friedmann). Unvergessen bleibt auch die Kinderoper Brundibár des Komponisten Hans Krása und des Librettisten Adolf Hoffmeister, die unter der Perspektive der Protagonistin des Romans Ein Buch für Hanna (mit dem sprachlichen Niveau B1-B2) von Mirjam Pressler besprochen wird. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit den belletristischen Texten, die durch mehrschichtige Adressierung gekennzeichnet werden, stehen der Aspekt der Interkulturalität, sowie der Appell „Einiges darf man nicht vergessen“.

Čapek, Jan (Tschechien, Universität Pardubice)
Verein Deutsche Sprache, das weltweite Netz der deutschen Sprache

Der Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS) ist eine gemeinnützige Organisation in Deutschland mit vielen ausländischen Niederlassungen (Auslandsdelegierten), die sich für die Pflege und den Schutz der deutschen Sprache einsetzt. Die konkreten Aufgaben des VDS sind Förderung der deutschen Sprache inklusive regionaler Dialekte und des Hochdeutschen, Kampf gegen die unnötigen Fremdwörter und Anglizismen, Sprachpflege und Sprachkritik in der Öffentlichkeit, in Medien, Bildung und Verwaltung. Der VDS verleiht verschiedene kritische Preise und Auszeichnungen für Personen und Institutionen, die negativ auf die Sprache auswirken sowie hebt
positive Beispiele für den Einsatz für die deutsche Sprache hervor. Der Verein bietet Rat und Unterstützung für Menschen an, die Fragen zur Sprache haben oder Unterstützung bei sprachlichen Angelegenheiten benötigen, führt eine breit angelegte öffentliche Arbeit durch, veranstaltet regionale und überregionale Seminare und Konferenz. Der Verein verfolgt das Ziel, Deutsch zu schützen, zu pflegen und zu fördern und setzt sich für die Vielfalt der Sprache.

Chromik, Grzegorz (Polen, Universität Jagielloński)
Markenhau und Wilmesau - Ähnlichkeiten in der Sprache der südpolnischen deutschen Sprachinseln

Im 13. Jahrhundert entstand die deutsche Sprachinsel Bielitz, deren Teil Wilmesau ist, ein Ort, wo der ostmitteldeutsche Dialekt bis heute gesprochen wird. Hundert Jahre später entstanden die deutschen Waldhufendörfer um Łańcut/Landshut in Galizien herum. Die deutsche Sprache ging dort vor zweihundert Jahren ein, aber die einzige schriftliche Überlieferung des Dialekts (Lieder, Gebete, Volksdichtung) aus den 1820er Jahren Erinnerungen an andere schlesische inseldeutsche Gebiete weckt. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, festzustellen, ob man tatsächlich von sprachlicher Einheit zwischen den 300 Kilometer voneinander entfernten Sprachinsel sprechen kann.

Dănilă, Adriana (Rumänien, Universität Bukarest)
Pandemie-Erlebnisse in Rumänien aus Schriftsteller-Perspektive

Der Beitrag zeigt auf, wie die Covid 19 Pandemie in der eigenen rumänischen Kultur und für eine andere, fremde Kultur erscheint. Es werden Texte einer Analyse unterworfen, die von einem rumänischen Autor und einem deutschen Autor geschrieben wurden und die die durch die Covid 19 - Pandemie ausgelöste Krise 2020 in Rumänien darstellen. Die Autoren setzen sich mit einem krisenhaften Ereignis auseinander, das Unruhe stiftet und äußern ihre Meinung über unterschiedliche Aspekte des sozio-kulturellen Kontextes der Coronavirus-Pandemie März – April 2020. Die Autorin vertritt den Standpunkt der Pragmalinguistik bei der Untersuchung und Bewertung sprachlicher Ausdrucksformen.

Dück, Katharina (Deutschland, Leibniz-Institut für Deutsche Sprache)
Die deutsche Minderheit im Vielvölkerstaat Georgien und ihre Bemühungen des Spracherhalts

Die traditionelle deutschsprachige Minderheit im heutigen Vielvölkerstaat Georgien setzt sich zusammen aus Nachfahren von ethnischen Deutschen aus dem Russischen Reich und der Sowjetunion, die in mehreren Einwanderungsphasen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in die transkaukasischen Gebiete eingewandert sind. Im Zentrum des Vortrags stehen Aussagen von deutschsprachigen Informantinnen und Informanten, die aufgrund interethnischer Ehen von den Deportationen aus den deutschen Siedlungsgebieten 1941 ausgenommen waren und noch heute in Georgien leben. Mit Hilfe soziolinguistischer Methoden wurden 2017 erstmalig im Südkaukasus formale, leitfadengestützte Interviews mit zwei Generationen von Nachfah-ren aufgezeichnet, transkribiert und ausgewertet. Der Vortrag stellt Sprachkontaktkonstellati-onen deutscher Varietäten (Schwäbisch und Standarddeutsch) in Georgien sowie unterschied-liche Akteursgruppen vor, die die deutsche Sprache und Kultur in Georgien fördern.

Eder, Jürgen (Tschechien, Südböhmische Universität Budweis). "An der Themse wächst man sich anders aus als am Steclin". Theosor Fonanes Reisebericht aus England und Schottland.


Ederová, Markéta (Tschechien, Südböhmische Universität Budweis)
In Barock geeint. Überlegungen zu einem neuen bayerisch-böhmischen Erinnerungsort

Im Fokus des geplanten Beitrags steht der Barock – allerdings nicht als vergangene Geschichtsepoche, sondern in seiner „Aktualisierung“ in der Gegenwart. Spätestens seit Assmanns Ausführungen zum kulturellen Gedächtnis gilt die Vergangenheit nicht mehr als statische Größe des unwiderruflich „Geschehenen“, sondern wird als „fortwährend von den sich wandelnden Bezugsrahmen der fortschreitenden Gegenwart her reorganisiert“ aufgefasst. Vor diesem Hintergrund soll die besondere Rolle in den Blick genommen werden, die „der Barock“ im bay.-böhm. Kontext seit einigen Jahren verstärkt zugeschrieben bekommt. Wie er sich zu einem Erinnerungsort der grenzüberschreitenden Region herauskristallisiert und welche Funktion er in dieser Rolle erfüllen soll, wird an mehreren Beispielen der gesellschaftlichen Praxis des Erinnerns verdeutlicht. Einen
besonderen Schwerpunkt bilden Ausstellungen als Instrumente der Wissensvermittlung – wie zuletzt die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung 2023.

Edjabou, Aqtime Gnouléléng (Togo, Universität Kara)
Kulturelle Aneignung in deutschen ausgewählten Medien: Was haben Dreadlocks mit der Übersetzung des „The Hill We Climb“ gemein?

Was hat eine ‚haarige‘ Angelegenheit mit der Forderung nach einer ‚legitimierten‘ Übersetzerin gemein? Oder besser: wer ist legitimiert Dreadlocks zu tragen? Wer darf das Gedicht „The Hill We Climb“ der jungen und talentierten afroamerikanischen Dichterin Amanda Gorman übersetzten? Mit diesem Fragenkomplex möchte ich erstens zeigen, wie sich mediale Diskurse rund um die „kulturelle Aneignung“ in einer komplexen Geschichtslage mit ihren Ausschließungseffekten narrativ entwickeln. Es wird darum gehen das Wissen herauszuarbeiten, womit die Medien in der Bundesrepublik Deutschland über die beiden oben erwähnten Kontroversen berichtet haben. In der gesamten Debatte um die kulturelle Aneignung scheinen jedoch neue Grenzziehungen mit historisch durchwachsenen Ausschließungsprozeduren normativ durchgesetzt und stabilisiert zu werden. Insgesamt werden dabei bestimmte privilegierte Gruppen an den Pranger gestellt, denen a) die Legitimität bei Wahrnehmung des Übersetzungsauftrages abgesprochen oder b) das Tragen von Dreadlocks plötzlich untersagt. Diese Situation erzeugt konfliktträchtige Momente in den Diskursen. Solche Konflikte beeinträchtigen unweigerlich das Aufkommen des Buberschen „Dialogischen Prinzips“.

Gómez Pato, Rosa Marta (Spanien, Universität Santiago de Compostela)
Transkulturelle Perspektiven in gegenwärtigen deutschsprachigen Comics

Der Vortrag legt den Fokus auf die Verwendung von Graphic Novels als ein attraktives und kraftvolles Medium, um eine transkulturelle Kompetenz zu entwickeln und den Umgang mit dieser Kompetenz zu fördern.
Unsere heutige globalisierte Welt erfordert von uns, über die Grenzen unserer eigenen kulturellen Erfahrungen hinauszublicken und andere Menschen ohne Vorurteile zu begegnen. Graphic Novels bieten eine einzigartige Möglichkeit, komplexe Themen wie Identität, Migration und Flucht auf visuelle und narrative Weise zu präsentieren. Mit ihrer Kombination aus Bildern und Texten ermöglichen sie ein tiefes Eintauchen in unsere heutige Welt und bieten Raum für Empathie und Perspektivenwechsel.
Anhand ausgewählter Beispiele aus deutschsprachigen Graphic Novels von Paula Bulling, Nacha Vollemweide, Birgit Weyhe und Büke Schwarz wird untersucht, wie diese Kunstform helfen kann, nicht nur die Vielfalt unserer aktuellen Gesellschaften zu zeigen und zu verstehen, sondern auch sich mit gewaltsamen Konflikten und schwierigen Krisen unserer Welt auseinanderzusetzen.

Hamaniuk, Vita (Ukraine, Staatliche Pädagogische Universität Kryvyi Rih)
Mediation im Deutschunterricht: Theoretische Überlegungen und Einsatz im Hochschulbereich

Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Mediation als Mittel zur Entwicklung der Sprachkompetenz im Fremdsprachenunterricht. Es werden Begriffe „Sprachmittlung“ und „Mediation“ in gesamteuropäischen und nationalen normativen Dokumenten, sowie auch im wissenschaftlichen Diskurs analysiert und miteinander verglichen. Es werden auch Deskriptoren der Mediationskompetenz für jedes Niveau im Begleitband des GERs betrachtet und ihre Relevanz für die Gestaltung des Fremdsprachenunterrichts im Hochschulbereich evaluiert. Mediation und mediative Techniken werden an konkreten Beispielen veranschaulicht: wo und wie sie im Hochschulbereich eingesetzt werden können. Übungs- und Aufgabentypologie wird skizziert. Schwerpunkte sind unterschiedliche kommunikative Aktivitäten darunter: Mediation von Texten, von Konzepten und von der Kommunikation am Beispiel der Textarbeit, der on-line und interkulturellen Kommunikation.

Hartung, Isolde/ Manhartsberger, Heide (Deutschland, Internationales Haus Sonnenberg)/ Čapek, Jan (Tschechien, Universität Pardubice)
Vortsellung des Internationalen Hauses Sonnenberg
Gründung, Themen, Projekte, Ziele

Hohensinner, Karl (Österreich, Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich)/ Barth, Christoph (Österreich, Verein zur Erforschung von Sprache und Name in Österreich)
Gemeinsame Familiennamenareale: Österreich-Tschechien

Über viele Jahrhunderte bildeten sich zwischen dem Erzherzogtum Österreich und dem Königreich Böhmen grenzübergreifende Familiennamenareale aus. Zum Teil wurden diese Areale durch die zeitgeschichtlichen Ereignisse zerstört, zum Teil sind sie noch aktuell erhalten oder in Resten nachweisbar. Anhand von Verbreitungskarten aus kdejsme und Geogen Austria sollen diese beispielhaft dargestellt und interpretiert werden. Beispiele: Berufsbezeichnung für den Fassbinder: Wanderung süd-nord: Binder, Pinter; nord-süd Bednář, Bednar. Herkunftsbezeichnung zu einem Ursprungspunkt: Honetschläger/Hannesschläger; Ottenschläger, Stifter. Schwer erklärbare Namen aus mittelalterlichem deutsch-tschechischen Sprachkontakt: Putschögl/Pučegl, Witzany, Weilguny, Wöran. Erweiterung mährisch-tschechischer Namenareale nach Süden: Familiennamen aus tschechischen l-Formen mit Beispielen prominenter österreichischer Namenträger und Namenträgerinnen (Klestil, Dohnal, Doskocil, Smejkal, Stojaspal…).

Holzapfel, Otto/ Öztürk, Ali Osman (Türkei, Necmettin-Erbakan-Universität Konya)
„Maria zur Ketten“: Ein Wallfahrtslied des 18. Jahrhunderts von einem christlichen Jüngling, der osmanischer Gefangenschaft entkam

Die Wallfahrt ist ein traditionelles Phänomen vieler Religionen. Lieder spielen dabei eine große Rolle. Das gewählte Beispiel ist auf einer Liedflugschrift von 1749 überliefert und beschreibt die wunderbare Errettung eines Jünglings aus osmanischer Sklaverei. Der Ansatz ist hier nicht, zu versuchen diesen Liedtext historisch einzuordnen, sondern ihn im Kontext der tradierten Religionsausübung zu sehen. Diese manifestiert sich in diesem Fall an dem alten Wallfahrtsort Zell am Hamersbach im Schwarzwald und ist bis in die Gegenwart fester Bestandteil der regionalen religiösen Praxis. Zudem wird diese spezielle Variante einer Legende, nämlich Maria als Gefangenenbefreierin, in die Nähe des sonst überlieferten Brauchtums um den Hl. Leonhard gerückt. Stichwörter: Wallfahrt und Pilgerreise, Wunder der Gefangenenbefreiung, Wallfahrtslied und Liedflugschrift, religionssoziologische Kontextanalyse

Hudabiunigg, Ingrid (Tschechien, Universität Pardubice)
„Metaphernszenarien“ Neue analytische Kategorien der Textlinguistik und ihre Anwendung im politischen und interkulturellen Diskurs

In dem "klassischen" Modell der kognitiven Metaphernanalyse, das von Lakoff /Johnson (1980, 2003) konzipiert wurde, sind Metaphern nicht nur schlichte sprachliche, sondern kulturell beeinflusste kognitive Konzepte, mit denen die Erfahrungswelt strukturiert wird. Diese Theorie wurde in den letzten Jahren modifiziert und im Hinblick auf neue Erkenntnisse zur interkulturellen Variation, Historizität und möglicher manipulativer Nutzung erweitert. Als zentrale neue analytische Kategorie wurde dazu der Begriff des Metaphern-Szenarios (Musolff 2016, 2021, 2023; Littlemore 2019; Tay 2023) gebildet. Die Metaphern-Szenarien bieten einen innovativen Ansatz, indem sie auf der Grundlage eines Korpus politischer Metaphern diesen mit narrativen, argumentativen und evaluativen Mustern in tatsächlichen Diskursen verknüpfen, so dass ihre kognitive Bedeutung zuverlässiger erfasst und theoretisch modelliert werden kann.
Als Beispiele sollen die Metaphern-Szenarien in Reden der Jahre 2022 und 2023 von Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj, wie „Brudervolk“, „spezielle Militär-Operation“, „Krieg“, “Neo-Nazis“, „Faschisten-Gesindel“ analysiert werden.

Jaklová, Helena (Tschechien, Universität Pardubice)
Zeit der Harmonie zwischen Deutschen und Tschechen im Werk von Adalbert Stifter und Karl Klostermann?

Im Werk von den beiden Dichter des Böhmerwaldes, Adalbert Stifter und Karl Klostermann, spielen explizit die Auseinandersetzungen zwischen den Deutschen und den Tschechen keine wichtige Rolle. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, dass beide Autoren aus der Region stammen, die von beiden Nationen bewohnt wurde und dass ihre Werke über diese Region gerade in der Zeit entstanden, als die gesellschaftlich-politische Stimmung von der Idee der Bedeutung der Nation stark geprägt wurde (die sog. nationale Wiedergeburt). Im Beitrag wird auf die Frage eingegangen, wie die beiden Böhmerwald-Dichter die damals so aktuelle konfrontierende Fragestellung in ihren Werken reflektieren.

János, Eszter (Rumänien, Christliche Universität Partium)
Die evozierte und inszenierte Erinnerung der europäischen Kulturhaupstadt Temeswar

Der Vortrag setzt sich zum Ziel, das Verhältnis zwischen Theater und Erinnerung anhand des multidisziplinären Projektes des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) Tagebuch Rumänien. Temeswar zu untersuchen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht Temeswar/Timișoara/Temesvár, eine im Westrumänien liegende multikulturelle Stadt, die im Jahre 2023 eine der Europäischen Kulturhauptstädte ist. Das von der Regisseurin Carmen Lidia Vidu als Fortsetzung der früheren Aufführungen Tagebuch Rumänien. Sfântu Gheorghe und Tagebuch Rumänien. Constanța konzipierte und als dokumentarisches Theater definiertes Projekt führt Film, Fotografie und Theater zusammen. In der Aufführung sprechen sechs Schauspielerinnen unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Lebensentscheidungen und Schicksalen über sich selbst, über das Leben während der kommunistischen Ceauşescu-Diktatur im multikulturellen Temeswar. Die Bekenntnisse der sechs Schauspielerinnen rücken ihre Beziehung zu ihrem persönlichen Umfeld – die Stadt, das Theater, die Nachbarschaft, das Hochhaus, der Park, das Café – in den Mittelpunkt. Im Fokus des Beitrags stehen die Problematik des Lebens in der Diktatur, die Auswanderung der Banater Schwaben, die Perspektiven der Minderheiten und die soziale Bestimmung der Frauen.

János, Szabolcs (Rumänien, Christliche Universität Partium)
Paläontologe, Reisender, Spion, Diplomat: Baron Franz von Nopcsa (1877–1933), eine außerordentliche Figur der Österreich-Ungarischen Monarchie

Das Szigligeti Theater aus Großwardein/Oradea/Nagyvárad präsentierte Anfang 2023 eine abenteuerliche Lebensgeschichte mit den Mitteln des dokumentarischen Theaters. Der Titel der Aufführung ist Magyarosaurus Dacus, und er ist keine bloße künstlerische Erfindung: 1915 nannte der Entdecker Ferenc (Franz) Nopcsa den Dinosaurier, der in der späteren Gegend von Hunyad lebte, aufgrund der Funde Titanosaurus dacus, und der bedeutendste Paläontologe der damaligen Zeit benannte das ausgestorbene Tier noch zu Lebzeiten Nopcsas in Magyarosaurus dacus um. Die Aufführung behandelt das Leben des geheimnisvollen Barons von Deva, Ferenc Nopcsa (1877–1933), der durch die Entdeckung der titelgebenden Dinosaurierart berühmt wurde. Sein Leben und seine Persönlichkeit sind so widersprüchlich wie die Epoche, in der er lebte, „la belle epoque”, das goldene Zeitalter Europas und des modernen Großwardeins. Im Fokus des Vortags stehen neben den Fragen des kollektiven Gedächtnisses und der Erinnerungskonkurrenzen die spezifischen theatralischen Mittel, mit deren Hilfe die verschiedenen Facetten von Nopcsa inszeniert werden: der ungarische, der pro-imperiale Österreich-Ungar, der Spion, der Humanist, der Antisemit usw.

Jorroch, Anna (Polen, Universität Warschau)
Sprachstrukturelle und sprachbiographische Annotation im digitalen deutsch-polnischen LangGener-Korpus

Der Beitrag präsentiert Sprachkontakterscheinungen, die in der Rede der bilingualen Sprecher zweier Generationen registriert wurden. Die Sprecher wurden in den 1945 an Polen angeschlossenen Gebieten geboren. Die älteren Vertreter, die vor dem 2. Weltkrieg zur Welt gekommen sind, leben heute in Polen. Die jüngeren Sprecher, von denen mindestens ein Elternteil Deutsch ist bzw. war, wurden in den 60-er und 70-er
Jahren in den gleichen Gebieten geboren und sind als Jugendliche bzw. im Erwachsenenalter nach Deutschland gegangen. Beide Generationen verfügen über kommunikative Deutsch- und Polnischkenntnisse, so dass sie als Zweisprachige qualifiziert werden können. Die Feldforschung wurde von deutschen und polnischen ForscherInnen geführt. Das Projekt „Differenzierung der Sprache innerhalb von Generationen: Morphosyntaktische Veränderungen durch polnisch-deutschen Sprachkontakt in der Sprache zweisprachiger Menschen” wurde am Institut für Slavistik der Polnischen Akademie der Wissenschaften und an der Universität Regensburg realisiert und von dem NCN (Nationalen Forschungszentrum) und von der DFG finanziert.

Karlstedt, Ana (Rumänien, Universität Bukarest)
Heimat zwischen "longing" und "belonging". Identitätssuche in Die Rote (Buch & Film)

Durch die Beschreibung von deutsch-italienischen Cross-Culture-Erfahrungen (Dirk Kretzschmar) stellt Alfred Andersch mit seinem Roman Die Rote (1960) die Möglichkeit der Akkulturation in der Fremde in Frage. Um zu verstehen, was die italienische Fremde bedeutet und wie sie die Figuren in diesem Roman und dessen gleichnamigen Verfilmung von Helmut Käutner (1962) prägt, muss man von dem Ursprung ausgehen – von der Heimat. Denn Fremde und Heimat sind zwei Seiten derselben Medaille, die man zusammen untersuchen sollte. Dazu gehören ein paar grundlegende Fragen: Ist Heimat eine Landschaft? Ein Gefühl? Sind es Menschen, mit denen man Erinnerungen, Gewohnheiten, Geborgenheit, Sprache, Sitten und Bräuche teilt? Ist Franziska, die weibliche Protagonistin, in ihrer deutschen Heimat wirklich zu Hause? Trägt sie diese Heimat in sich, wie ein Identitätsgehäuse (Vojvoda-Bongartz)? Färbt die Heimat auf die fremde italienische Umgebung ab oder umgekehrt? Was braucht Franziska, um sich im winterlichen Venedig heimisch zu fühlen? Inwiefern bestimmt die deutsche Identität der Protagonistin die Wahrnehmung der Fremde?

Karpiuk, Valentyna (Ukraine, Staatliche pädagogische Universität Kryvyi Rih)
Die Rolle der Metapher in deutschen Werbetexten

Im Beitrag wird die Rolle der Metapher in deutschen Werbediskursen betrachtet. Hervorgehoben wird der Prozess der Metaphorisierung im Werbetext, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erregen. Gleichzeitig bleibt die Originalität des Werbediskurses erhalten: Grafik- und Soundeffekte, Informationsvermittlung, Bewegung, Themen, Probleme usw. Untersucht werden lexikalische, grammatische und syntaktische Merkmale deutscher Werbetexte. Ein großer Wert wird der sprachlichen Verkörperung von Metaphern gelegt, die dazu beitragen, die Mehrdeutigkeit der Bedeutungsinterpretation auszudrücken. Es wird berichtet, dass die überwiegende Mehrheit der Werbetexte als Metaphern dargestellt werden, die dem Werbetext nicht nur bildliche Ausdruckskraft, sondern auch Emotionalität verleihen. Gleichzeitig handelt es sich um einen gewissen manipulativen Einfluss, der sich in bildlichen Mitteln ausdrückt, die den Effekt der Einzigartigkeit des Produkts oder der Dienstleistung erzeugen, ein bestimmtes Merkmal dieser oder jener beworbenen Objekte hervorheben und für einen originellen Klang sorgen, der zum besseren Einprägen des Werbetextes beiträgt.

Knápek, Pavel (Tschechien, Universität Pardubice)
Identitäts- und Heimatsuche im Roman Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit von Alice Rühle-Gerstel

Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema der Identitäts- und Heimatsuche im einzigen erhaltenen Roman der in Prag gebürtigen Autorin Alice Rühle-Gerstel (1894–1943). Es werden verschiedene Konzepte der „Heimat“ vorgestellt, die im Roman präsentiert oder angedeutet werden. Da die kommunistische Bewegung zunächst die am meisten versprechende Identitätsstiftung für die Hauptfigur am Anfang darstellt, wird diesem Phänomen und dessen Wahrnehmung durch Hanna (und die Erzählinstanz) die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Zum besseren Verständnis dieser Problematik im Roman werden Alice Rühle-Gerstels Gedanken aus ihrer Schrift Der Weg zum Wir (1927) herangezogen.

Kołodziejczyk-Mróz, Beata/ Majcher, Piotr (Polen, Pädagogische Universität, Krakau)
Die polnische Stadt Lodz aus der Perspektive Alfred Döblins – ein Einblick in den Reisebericht Reise in Polen

1924 unternahm Alfred Döblin die Reise nach Polen. Der in Polen bisher unbekannte deutsche Autor jüdischer Herkunft besuchte während seines Aufenthalts u.a. Warschau, Wilna, Krakau, Lemberg, Lodz und Lublin. Das literarische Ergebnis der Reise von Döblin nach Polen ist der Reisebericht Reise in Polen. Döblin zeigt zwei parallele Welten: die polnische und die jüdische, die in der jungen Republik Polen nebeneinander funktionieren. Das Ziel des Beitrags ist es, diese Realität aus der Perspektive Döblins mit dem besonderen Schwerpunkt auf Lodz darzustellen und aufzuzeigen, wie der Besuch in Polen die Biografie des deutschen Autors beeinflusste. Dabei wird der Bezug auf die Konzeption der Erinnerungsorte von Pierre Nora genommen.

Król, Tymoteusz (Polen, Institut für Slawistik der Polnischen Akademie der Wissenschaften/ Tschechien, Ostrauer Universität)
Die Wilmesaurische Sprache in der Gegenwart

Wilmesauer sind eine ethnische Gruppe, die seit 13 Jh. ein kleines Städtchen Wilmesau an der Grenze von Kleinpolen und Oberschlesien bewohnt. Die Wilmesauer entwickelten ihre eigenständige Identität: Sie fühlten sich weder als Polen noch als Deutsche. Schon im 19. Jh. empfanden sie Ihre Sprache nicht als einen deutschen Dialekt, sondern als eine eigenständige Sprache. Wilmesaurisch war ihre Muttersprache – Deutsch und Polnisch – Fremdsprachen. Aus der Perspektive der Anthropologie der Ethnizität ist das subjektive Gefühl für die Existenz der ethnischen Gruppen wichtig. Deswegen analysiere ich die Aussagen der Wilmesauer, die die Unterschiedlichkeiten ihrer Sprache zu der deutschen Sprache betonen. Wichtig ist, dass die Sprachrevitalisierung in Wilmesau nicht auf der Sprachrekonstruktion basiert, sondern auf intergenerationeller Weitergabe der Sprache, die während zahlreicher Aktivitäten, an den sowohl Muttersprachler als auch Neusprecher beteiligt sind, stattfindet.

Malechová, Magdalena (Tschechien, Südböhmische Universität Budweis)
Kulinarik als plurikultureller Lernstrategiebereich im DaF-Unterricht

Kultur ist bekannterweise ein breiter Begriff, der zahlreiche Sphären und verschiedenartige Kontexte einbezieht. Die Gastronomie und die Esskultur gehören zu den wichtigsten kulturellen Eigentümlichkeiten jedes Landes, wobei es sich bei Essen und Trinken um elementare und tagtäglich wiederholte Verrichtungen handelt. Realienbezogene und landeskundliche Konzepte haben sich im Rahmen des Spracherwerbs in den letzten Jahren geändert. Sehr viel wird unter dem Einfluss der neuen Technologien umgestellt und der Digitalisierung angepasst. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Vermittlung von kulinarischen Themen, die nicht nur rezeptive, sondern vor allem produktive sprachliche Fertigkeiten fördern, indem transkulturelles Niveau der inter- und plurilingualen Kompetenzen erreicht werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den diskursiven landeskundlichen Themen, die den Bereich der Gastronomie implizieren, so dass Kreativität und kritisches Denken unterstützt werden.

Mauerer, Christoph (Tschechien, Westböhmische Universität in Pilsen)
Die deutschsprachigen Pilsner zur Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik – didaktische Zugänge zum Alltag einer städtischen Minderheit

Die Gründung der Tschechoslowakischen Republik 1918 stellte für die Deutschen in den böhmischen Ländern einen großen Einschnitt dar. Am Tag der deutschen Sprache an der Universität Pardubice am 26.10.2023 soll am Beispiel der westböhmischen Großstadt Pilsen untersucht werden, wie sich das Ende der österreichischen Monarchie auf den Alltag der deutschsprachigen Pilsner auswirkte. Wie veränderte sich das Stadtbild Pilsens, z.B. in Bezug auf die Benennungen von Straßen und Plätzen? Welche deutschsprachigen Institutionen hatte die deutsche Minderheit Pilsens auch nach 1918 zur Verfügung? Was für ein Deutsch wurde in Pilsen überhaupt gesprochen? Auch das Verhältnis des benachbarten deutschsprachigen Egerlands zur Großstadt Pilsen wird behandelt. Und nicht zuletzt wird anhand von Erinnerungen von Zeitzeugen sowie von zeitgenössischen
Quellen der Frage nachgegangen, wie das Zusammenleben von tschechischer Mehrheits- und deutscher Minderheitsbevölkerung im Pilsen der 1920er und 30er Jahre aussah.

Maurach, Martin (Tschechien, Karlsuniversität in Prag)
Aphorismen zwischen den Kulturen lesen – Baermann Steiner, Benyoëtz, Canetti

Aphorismen sind dank ihrer Kürze der Testfall für eine Literaturwissenschaft, die letztlich nur dasselbe wie der Autor sagt, aber schlechter. Welche anderen Möglichkeiten gibt es aber sonst für eine Literaturanalyse, insbesondere im Unterricht in einer Zielsprache? Und welche Spielarten interkultureller Phänomene können einen Aphorismus oder ein kurzes Prosafragment auszeichnen?
Auf diese Fragen möchte ich anhand einiger kurzer Aufzeichnungen und Aphorismen der Autoren Franz Baermann Steiner, Elazar Benyoëtz und Elias Canetti eingehen. Alle drei setzen sich z.B. mit den Kulturen ihrer Exilländer bzw. mit dem Verhältnis zwischen Christentum bzw. Deutschtum und Judentum auseinander. Baermann Steiner und Canetti standen im Londoner Exil miteinander in Verbindung.
‚Interkulturalität‘ wird sowohl auf die Form als auch die Thematik von Aphorismen bezogen. Eine Vergleichsebene zwischen den drei Autoren sollen interkulturell verbreitete, gängige Metaphern und Konzepte für ‚die‘ Sprache bzw. Sprachen überhaupt bilden wie z.B. das Bild vom Wort als Münze.

Musílek, Daniel (Tschechien, Südböhmische Universität Budweis)
Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" intermedial betrachtet

Der Ansatz, verschiedene Adaptionen eines Stückes nur auf Basis der Handlung in multimedialer Hinsicht zu vergleichen, ist im Falle von Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ schwierig, weil dieses Feld schon mehrfach durchforscht wurde. Aus diesem Grund wird sich der Vortrag eher der Methoden der Darstellung dieses Stückes von Friedrich Dürrenmatt widmen. In dem Vortrag wird die Frage untersucht, welche Techniken und Methoden in den vier gewählten Medien (Film, Theater, Hörspiel, Buch), verwendet werden, um eine inhaltlich kongruente Handlung darzustellen und inwiefern es sich bei den untersuchten Medienalternativen im Vergleich mit dem Originaltext um eine ästhetische Bereicherung oder Beschränkung handelt. Dadurch können auch die Fragen beantwortet werden, wie Verfilmungen und andere medienübergreifende Adaptionen für das „Überleben“ der Literaturtexte verantwortlich werden können, und inwiefern ein geschriebener Text von den „neuen“ Medien abhängig ist.

Pretzl, Christine (Tschechien, Südböhmische Universität Budweis)
Aschenputtel versus Aschenbrödel: Transkulturalität in Bayern und Böhmen des 19. Jahrhunderts

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind die Gemeinsamkeiten des bayerisch-böhmischen Kulturraumes (wieder) in das Bewusstsein gerückt. Doch es stellt sich die Frage, wie das vielbeschworene Syntagma von dem gemeinschaftlichen Erbe im „Herzen Europas“ mit Inhalten zu füllen ist. Ein Blick auf tradierte Märchen- und Sagentexte aus Bayern und Böhmen zeigen erstaunliche Parallelen auf. Franz Xaver von Schönwerth (1810-1886), ein Sammler von Märchen und Sagen auf den Spuren der Brüder Grimm, war in der nördlichen Oberpfalz an der Grenze zu Böhmen unterwegs und hat ein variantenreiches Material zusammengetragen.

Pytlík, Petr (Tschechien, Masaryk-Universität in Brünn)
Tschechisches Lesen der Texte von Peter Handke (1960-2020)

Die tschechoslowakische Rezeption (west)deutscher Literatur war aufgrund der kulturellen und politischen Ausrichtung in der kommunistischen und sozialistischen Tschechoslowakei von Anfang an problematisch. Bei den Autoren der Literaturgruppe Gruppe 47 war es umso komplizierter, da aus Sicht der sozialistischen Zensur häufig zusätzliche ideologische Hemmnisse identifiziert werden konnten. Es ist davon auszugehen, dass die Erforschung der Rezeption der Gruppe 47 in der Tschechoslowakei allgemeine Strategien in einer von ideologisch motivierter Zensur und politischen Einschränkungen der Meinungsfreiheit geprägten Literaturkommunikation identifizieren und detaillierter beschreiben möchten.
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, Paratexe, d.h. Vorworte, Nachworte, Kommentare, Rezensionen, Kritiken usw. zu den tschechoslowakischen Ausgaben von Texten von Peter Handke zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse herauszufinden: a) Wie fand die Rezeption dieser Texte im tschechoslowakischen literarischen Umfeld zwischen 1960 bis 2020 statt und welche Entwicklungstendenzen sind dabei zu identifizieren, b) welche Rolle spielten Paratexte bei dieser Rezeption und welche Strategien wurden von ihren AutorInnen (ÜbersetzerInnen oder LiteraturwissenschaftlerInnen) gewählt, um die Veröffentlichung dieser Texte zu erreichen.

Toth, Orsolya (Rumänien, Christliche Universität Partium)
Mehrsprachigkeit und interkulturelle Wechselwirkungen in der Siebenbürgen-Trilogie von Miklós Bánffy und in ihrer deutschsprachigen Rezeption

Den Kern der Studie bilden die deutschsprachigen Rezensionen, die zur Übersetzung der wiederentdeckten Siebenbürgen-Trilogie von Miklós Bánffy erschienen sind. Untersucht werden vorzugsweise die über die Region Siebenbürgen dargestellten Bilder und Beschreibungen, die die Mehrsprachigkeit und interkulturelle Einflüsse hervorheben. Als Schauplatz des untersuchten literarischen Werkes dient Siebenbürgen, wo Mehrsprachigkeit und Zusammenleben verschiedener Nationalitäten alltägliche Themen sind. Die Rezensionen, die unter die Lupe genommen wurden, sind in namhaften deutschsprachigen Presseorganen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Wiener Zeitung) veröffentlicht worden.

Warakomska, Anna (Polen, Universität Warschau)
Von der Inter- zur Transkulturalität in "Chaya" von Kathy Zarnegin

In dem Beitrag soll das Phänomen der Begegnung der Kulturen im modernen deutschsprachigen Roman erörtert werden. Am Beispiel der Darstellung dieses Problems in Kathy Zarnegins "Chaya" soll überlegt werden, von welchen Ambivalenzen die Aneignung einer neuen Sprache und das Leben in einer anderen Kultur begleitet werden.

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Foto: Cityfoto
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Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

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