Was man sich erzählt
Wilde Geschichten aus den Perger Gemeinden
Von versunkener Kirche, bösen Gestalten, kleinen Lichtwesen und einer Fuhre, die zu Stein wurde.
BEZIRK PERG. Unsere Gegend ist reich an Sagen, die bis heute faszinieren. Zahlreiche Orte, an denen sich einst Mystisches ereignet haben soll, sind heute noch erlebbar. Wer sich auf die Suche begeben will, ist auf einem der angeführten Wanderwege in St. Nikola, Luftenberg, Waldhausen, St. Georgen/Walde und Perg gut aufgehoben. Wer Sagen entdecken will, wird aber auch in der Wolfsschlucht und der Klamschlucht fündig.
Paradiesische Unterwelt
Beim Stillen Stein ist eine bekannte Sage nachzulesen. Maria wollte für ihre schwerkranke Mutter, die Müllerin, beim Felsen heilsame Kräuter holen. Sie landete im Berg in einer Paradies-Traumwelt bei einer Königin. Nachdem sie von einer langen Ohnmacht aufwachte, kehrte sie zurück. Die Mutter war gesund. In Marias Korb befanden sich Gold & Edelsteine.
Wanderung: Stillensteinklamm, Start Gießenbachmühle, St. Nikola
Versunkenes Kircherl
Am Sagenweg warten schaurige Geschichten. So duldete der Graf die Vermählung des Sohnes nicht. Er hörte die Hochzeits-Glocken der Kirche. Und wollte die Ehe mit Gewalt verhindern. Ein Unwetter kam auf. Sinntflutartiger Regen ließ einen See entstehen, das Kirchlein versank. An den See erinnert ein kleiner Sumpf hinter dem Sportplatz in Statzing.
Sagenweg Luftenberg, Start/Ziel Sportplatz Statzing, 13 Kilometer
Vier wilde Donau-Sagen
In der Skulptur "Felsenreiter" beim Predigtstuhl in Gloxwald verewigte Miguel Horn vier Sagengestalten: Der Raubritter der Burg Säbnich gehörte nicht zu den Guten. Im Gegensatz zum grauen Mönch, der einst den Kaiser rettete. Der Donaufürst verschleppte Menschen früher in seine Unterwasserwelt. Die Donaunixe rettete dagegen einen Fährmann in Not.
Predigtstuhlweg Nöchling, 10km, oder Gloxwaldrunde, 19km
Versteinerte Heufuhre
Bei der Heuernte in St. Georgen am Walde kam ein Gewitter auf. Rasch wurde der Wagen geladen. Die Ochsen reagierten aber bockig, die Wagenstange brach. Die Bauersleute fluchten gotteslästerlich. Ein Donner krachte, die Erde bebte. Heufuhre und Bauern waren weg. Dafür ragte ein Felsblock aus der Erde. Die Magd, die auf der Fuhre saß, wurde zum Strauch.
Natur-Geheimnis-Pfad, Start/Ziel Wanderpavillon St. Georgen am Walde, 4 Kilometer
Leuchtende Männchen
Wie es heißt, war das Machland früher Heimat der Kugelmanderl. Es handelte sich um Wesen, die bei Nacht den Weg leuchteten. Vergaß allerdings jemand, sich zu bedanken, wurden sie ärgerlich und führten in die Irre. Wer sie beschimpfte, wurde sogar geschlagen. Eine Sage, erzählt von Helmut Wittmann, ist beim Rastplatz Weinbau Gmeiner nachzulesen.
Kugelmanderlweg, Start/Ziel Perger Hauptplatz, 9 Kilometer
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