Rotkreuzbilanz RK St. Georgen/Gusen
"Wir sind da!" 68.493 Stunden Menschenliebe

8.562 Acht-Stundentage soziale Sicherheit haben 353 Aktive St. Georgen, Katsdorf, Ried, Luftenberg, Mauthausen und Langenstein geschenkt - 24/52/365.  | Foto: Eckhart Herbe
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  • 8.562 Acht-Stundentage soziale Sicherheit haben 353 Aktive St. Georgen, Katsdorf, Ried, Luftenberg, Mauthausen und Langenstein geschenkt - 24/52/365.
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Ausnahmsweise kein neuer Einsatzrekord im Rettungsdienst. Dafür aber Zuwachs in fast allen anderen Sparten und humanitäres Engagement von 353 Aktiven, das Solidarität vermittelt: Es wäre nicht die Jahresbilanz der St. Georgener Rotkreuzler, würden nicht großartige Beispiele der Humanität die Ehrengäste und Medien tief beeindrucken und das handelnde Team für ein neues Jahr motivieren.

ST. GEORGEN/GUSEN. Der Aktivpark, heuer Gastgeber der Ortsstellenversammlung des Roten Kreuzes St. Georgen/Gusen, war prall gefüllt. Für 353 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche das Jahr 2023 in Zahlen, Daten und Fakten Revue passieren ließen, reicht ein normaler Gasthaussaal schon längst nicht mehr. Hatten bereits die Coronajahre 2020 bis 2022 die Helfer nicht nur zusammen- sondern – gegen den Trend – auch mengenmäßig wachsen lassen, so wuchsen sie 2023 gleich um 37 neue Kolleginnen und Kollegen jeden Alters. Nicht nur bei den Sanis und Essen auf Rädern - ebenso im Jugendrotkreuz, als Lesecoaches und Aktive beim Sozialmarkt, in der neuen Tagesbetreuung und bei den RK-Senioren gab es Zuwachs.

"Wo Junge sind, fliegen Junge zu"

Viel Zulauf junger Menschen kommt im Rettungsdienst. Dafür sorgt engagierte Jugendarbeit. Ein tatkräftiges Team begeistert aktuell 43 Kinder und Teens fürs Helfen. Auch Ex-Zivis und vor allem Mund- und Social Mediapropaganda der Aktiven sind ideale Botschafter. Das Bild der Ortsstelle, auf der sich Kompetenz und Bewährungsmöglichkeiten mit familiärer und wertschätzend-fördernder Atmosphäre vereinen, ist zentraler Erfolgsfaktor. "Wo sich coole Leute in ebensolchem Umfeld treffen, stoßen weitere Freude und Verwandte fast von selbst zur Community", so die St. Georgener Erfahrung.

Frauen an allen Fronten an Vormarsch

Auffällig dabei: Besonders viele junge Frauen zieht es aktuell zum RK. Das illustrierten die strahlenden Mädels bei den Beförderungen in den Einsteiger-Dienstgraden ebenso wie in anspruchsvollen Führungsfunktionen bin hinein in die Ortsstellenleitung. Nicht dass die Herrn fauler wären – aber weibliches Selbstbewusstsein bahnt sich auf der Ortsstelle erfreulich auffällig seinen Weg. Ein ideales Rollenvorbild für künftigen Mädchennachwuchs.
Überwiegend in weiblicher Hand sind auch Erfolgsprojekte wie die Alpha-Lesecoaches und die neue Tagesbetreuung im Seniorenheim St. Georgen. Die in diesen Bereichen besonders geforderte Sensibilität ganz jungen und sehr alten Menschen gegenüber ist Paradedomäne starker Rotkreuzfrauen beim RK St. Georgen. Vom traditionell weiblichen Sozialmedizinischen Stützpunkt und den zwischenmenschlichen Herausforderungen im Journaldienst, bei Essen auf Rädern und im Mobilen Sozialmarkt ganz zu schweigen.

Markanter Zuwachs beim mobilen Essen

Eine ebensolche, stetig wachsende Erfolgsgeschichte ist "Essen auf Rädern" seit 30 Jahren.  Mehr als eine halbe Erdumrundung (22.050 km), fast 4.000 investierte Stunden und 26.078 ausgelieferte Essensportionen, gleich um 2.438 mehr als im Jahr 2022: die 36 Aktiven waren voll ausgelastet. Hannelore Himmelbauer und Andreas Haslinger waren 1993 Gründungsmitglieder der Sparte – und sind noch immer dabei.  

68.493  humanitäre Stunden

Beeindruckende 68.493 Stunden war das RK St. Georgen im Einsatz für die Mitmenschen. 45.710, exakt zwei Drittel davon, leisteten Freiwillige. 11.684 Stunden steuerten berufliche Mitarbeiter und Berufsfindungspraktikanten bei, 11.099 kamen von den Zivildienern und jungen Frauen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Die größten Zeitbrocken entfallen natürlich auf den Rettungsdienst - rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Unverzichtbare humanitäre Zeitgeschenke sind aber auch 3.970 Stunden bei Essen auf Rädern, 1.332 in der Jugendarbeit, 684 Lerneinheiten, welche Lesecoaches ihren 44 Schützlingen widmeten, und 264 Stunden beim Mobilen Sozialmarkt.

Zweithöchste Einsatzzahl im Rettungsdienst

Ausnahmsweise nicht gestiegen sind im Vergleich zum Rekordjahr 2022 - dort war aber auch temporär ein zusätzlicher Rettungswagen stationiert - die Einsätze im Rettungsdienst. Mit 7.664 Transporten - im Schnitt 21 pro Tag - stehen trotzdem der zweithöchste Wert der Ortsstellengeschichte und kilometermäßig mehr als fünf Erdumrundungen zu Buche. Oft folgt von 6 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags ein Einsatz nach dem anderen.
Herausfordernd ist auch die Nacht: Der zunehmende Hausärztemangel ließ im Vorjahr wie schon 2022 die Fahrten in diesen Stunden explodieren. Was früher oft durch eine Visite gelöst wurde, muss nun in überlasteten Spitalsambulanzen abgeklärt werden. Inklusive Rücktransport, zunehmend auch um zwei Uhr morgens. Oftmals zehn und mehr Transporte für zwei Teams in einem Nachtdienst sind natürlich belastend für die überwiegend freiwilligen Sanis, auf die am Morgen wieder Job, Schule oder Uni warten.

Weiter steigender Ansturm im Sozialbereich

Existenzsorgen durch explodierende Teuerung oder die schwierige Suche nach Pflegemöglichkeiten und -plätzen sind typische Themen, mit denen sich fast 400 Hilfesuchende an Simone Pirklbauer vom St. Georgener Sozialmedizinischen Stützpunkt wendeten. Ein Anstieg von fast zwölf Prozent, der gesamt rund 3.200 persönliche, telefonische, schriftliche oder als Hausbesuche durchgeführte Kontakte nach sich zog. 833 Mal kamen 49 Berechtige, um im Mobilen Sozialmarkt vergünstigt einzukaufen. Auch hier ist wachsende Unterstützung zum täglichen (Über)Leben für Betroffene nötig, während gleichzeitig die Naturalspenden von Handelsketten und Privaten stagnieren.

Dickes Lob von "oben" 

Wieder eine Bilanz also, die auf allen Linien beeindruckt. Das artikulierten Hausherr Bürgermeister Andreas Derntl und Bezirkshauptmann Werner Kreisl, die neben den Vertretern der befreundeten Einsatzorganisationen gekommen waren, mit hoher Wertschätzung. Sogar OÖRK-Landesgeschäftsleiter Erich Haneschläger reiste diesmal an, um "353 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der innovativsten und tatkräftigsten Ortsstellen Österreichs" seine Referenz zu erweisen.

Mitarbeiter des Jahres: Eckhart "Ecki" Herbe

Einen ehemaligen OÖRK-Kollegen beglückwünschte Landesgeschäftsleiter Haneschläger an diesem Abend ganz besonders: Das Rote Kreuz St. Georgen kürte Eckhart Herbe zum "Mitarbeiter des Jahres". Zum Bericht gehts hier:

Rotes Kreuz kürte Eckhart Herbe zum Mitarbeiter des Jahres
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