Frauen: 31 Prozent weniger Einkommen

Aktion "Lass das ja schön liegen" zum Equal Pay Day: Hilde Prandner, Gerti Jahn und Silke Haider (von links).
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BEZIRK (ulo). "Bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen im Bezirk Perg um 31 Prozent weniger als Männer", zitiert SP-Bezirksfrauenvorsitzende Gerti Jahn aus einer Statistik der Arbeiterkammer.
Ab dem "Equal Pay Day", der heuer im Bezirk auf den 9. September gefallen ist, würden Frauen also statistisch gesehen 114 Tage "gratis" arbeiten, da die Männer bereits an diesem Tag jenes Einkommen erzielt haben, für das die Frauen noch bis zum Jahresende arbeiten müssen. In Oberösterreich ist erst am 20. September "Equal Pay Day". "Und dabei liegt Oberösterreich im Bundesvergleich schon auf dem vorletzten Platz. Nur in Vorarlberg sind die Einkommensunterschiede noch größer. Mich macht betroffen, dass sich die Situation im Bezirk Perg im Vergleich zum Vorjahr am stärksten zum Negativen verändert hat", so Jahn.

Überstunden unbezahlt
Jede fünfte Überstunde wurde laut SP 2011 von den Arbeitgebern in Österreich nicht entlohnt. "Der Anteil der nicht bezahlten Überstunden liegt bei Frauen mit 28,25 Prozent deutlich höher als bei Männern mit 19,65 Prozent. Frauen sind wesentlich abhängiger, in Berufen, in denen man schneller auswechselbar ist. Und wenn man einen Job in Wohnortnähe hat, will man den nicht riskieren und beschwert sich nicht so leicht", meint Vizebürgermeisterin Hilde Prandner aus Luftenberg. Auch der Vergleich von Kollektivvertragslöhnen ist für Gerti Jahn ein Thema: "Ein Maler muss ziemlich viel stehen bei der Arbeit, eine Verkäuferin auch. Das wirft die Frage auf, warum dann die Verkäuferin um 200 Euro weniger verdient." Warum die Frau nicht einfach Malerin geworden ist? "Auch hier spielt wieder die Ortsgebundenheit eine große Rolle. Ich komme aus der Baubranche und habe viele junge Bauleiterinnen erlebt, die ihre Arbeit auch sehr gut machen", so die stellvertretende Bezirksfrauenvorsitzende Hilde Prandner.

Nach Karenz ins Büro
Und: "Haben sie aber erst einmal Kinder, können sie zum Beispiel nicht mehr wochenlang auf Baustellen in Graz oder Wien arbeiten. Dann gehen sie auf Teilzeit ins Büro, wo der schlechter bezahlte Job wartet." "Wir sind den Männern ihr Geld nicht neidig. Und wir wissen, dass die Frage der Einkommensunterschiede nicht von einem Tag auf den anderen zu lösen sein wird. Der Kern der Sache ist immer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und daher sind wir für die Ganztagesschule", ist Jahn überzeugt.

Zur Sache
Mit einer Aktion wollen die SP-Frauen auf Einkommensunterschiede und den Equal Pay Day aufmerksam machen. Flyer mit der Aufschrift "Lass das ja schön Iiegen", die an allen möglichen Orten platziert werden, sollen genau das Gegenteil bewirken: "Dass Frauen sie aufheben, lesen und gegen ungleiche Bezahlung aktiv werden", so Jahn.

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Foto: Cityfoto
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