Podiumsdiskussion
Geplantes Einkaufszentrum bleibt auch im Herbst ein heißes Thema

Stadtparteichef Franz Baumann (Grüne)
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"Was braucht Perg wirklich?" – über diese Frage wurde am Donnerstag-Abend auf Einladung der Grünen am Hauptplatz diskutiert. Die Ökopartei steht dem geplanten Einkaufszentrum am Manner-Areal bekanntlich kritisch gegenüber.

PERG. An der Podiumsdiskussion "Zentrumsgestaltung und innerstädtische Entwicklung" nahmen neben der Landtagsabgeordneten Ulrike Böker aus Ottensheim und Stadtparteiobmann Franz Baumann Vertreter der anderen Parteien teil: Und zwar Fraktionschef Fabio König (ÖVP), Vizebürgermeister Andreas Köstinger (FPÖ) und Stadträtin Viktoria Frühwirth (SPÖ). Rund 80 Zuhörer verfolgten die Diskussionsrunde am Hauptplatz.

"Vermisse unsere Stimme als Stadt Perg"

"Wir sind nicht gegen eine Bebauung des Manner-Areals", stellte Franz Baumann klar. "Was mir fehlt ist ein klares Commitment: Was wollen wir und was wollen wir nicht? Ich vermisse unsere Stimme als Stadt Perg." In Perg gebe es schon rund 50.000 Quadratmeter an Verkaufsflächen. Er brachte die Idee eines Gesundheitszentrums am Standort ins Spiel. Ulrike Böker, langjährige Bürgermeisterin von Ottensheim, nimmt ebenfalls die Stadt in die Pflicht: "Nicht der Investor hat zu sagen was er will, sondern der Gemeinderat und wenn möglich die Bürger, die in den Entwicklungsprozess eingebunden sind. Die Gemeinde hat es in der Hand und nicht der Investor, wenngleich der ein wichtiger Partner ist."

Sorge um Anrainer & Innenstadt-Betriebe

Andreas Köstinger sprach sich klar gegen die Einkaufszentrum-Pläne aus: "Eine Entscheidung für dieses Projekt ist eine Entscheidung gegen Perg, die kann und will ich nicht mittragen." Es gebe genug Verkaufsflächen. "Wir als Politiker müssen die Innenstadt und die gewachsenen Betriebe schützen." Auch die Lebensqualität der Anrainer zu nächtlicher Stunde sprach er an, "wenn dort eine Bowlingbahn und ein Kino angedacht ist". Was sich der Vizebürgermeister auf dem Areal gut vorstellen könnte? "Mir wäre es lieber, die Stadt würde den Grund kaufen und einen Park machen. So etwas haben wir in Perg nicht."

Viktoria Frühwirth sorgt sich um das zu erwartende, steigende Verkehrsaufkommen. So sei die Naarner Straße schon jetzt "kurz vor dem Kollaps". Die Stadträtin betonte: "Es geht uns um die Arbeitsplätze in der Innenstadt und die Anrainer der Linzer Straße. Perger Handelsbetriebe sind bessere Arbeitgeber als namenlose Konzernketten."
Sie äußerte auch einen Wunsch: "Was in die Baulücke passen würde: Es fehlt uns in Perg ein Begegnungszentrum, wo sich Vereine treffen und Austausch stattfindet. Das müsste von der öffentlichen Hand getragen werden."

"Linzer Straße wird zur zweiten Herrenstraße"

Fabio König erklärte, warum seine Fraktion für die Flächen-Umwidmung gestimmt hatte. "Wir sind für eine Entwicklung der Innenstadt. Ich habe ein Problem damit, wenn man von zentrumsfern spricht, es ist für mich mitten in der Stadt. Die Linzer Straße wird in den nächsten Jahren eine zweite Herrenstraße werden." So hätte der ehemalige Standort des Steuerberaters Pfeiffer einen neuen Besitzer, im ehemaligen Kino werde ein Projekt entstehen. Es gebe in der Innenstadt keine Leerflächen, die Linzer Straße sei hier ein wichtiger Faktor.
Er ging auch auf die möglichen Pläne des Investors mit Handelsflächen im Erdgeschoss und Räumen etwa für Ärzte und Freizeitmöglichkeiten im Obergeschoss ein. "Es ist gut, wenn eine Mischung hinkommt, um die Innenstadt zu beleben. Genau solche Impulse brauchen wir." Man sei im Moment "am Beginn des Verfahrens der Flächenwidmung". Was beim Verfahren herauskomme, sei offen.
Er verwehre sich gegen Konkurrenzdenken, man sei in Perg eine Einheit. Auch verkehrstechnisch würden sich neue Chancen ergeben. Man wolle aktiv Entwicklung betreiben, jeder sei eingeladen, die Stadt gemeinsam zu entwickeln.
Zum Vorschlag eines Parks meinte er: Der Hauptplatz sei Begegnungszone. Er sei für "echte Natur" wie am Stefaniehain und im Waldbad. Und sprach den Generationenpark beim Seniorium an.

Weiterlesen:

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