Nicht barrierefrei, kein Postpartner

PABNEUKIRCHEN. „Wir bekommen keine Postpartnerstelle, weil wir keine barrierefreien Räumlichkeiten anbieten können“, heißt es auf den Eingangstüren zum Gemeindeamt. Das Amt ist im ersten Stock. Laut Bürgermeister Johann Buchbrger muss eine Amtshaussanierung warten. Somit auch ein behindertengerechter Aufgang: „Jetzt müssen wir alle Energie in die Schulsanierung stecken."...Zum Amtshaus sagt der Bürgermeister: "Es sind wichtige Teilsanierungen eingereicht wie Dach und Dachstuhl, Fenstersanierung, Erneuerung der Heizungsverteiler und Anschluss an die Nahwärme - auch das muss warten."

Grundsatzbeschluss
Auf Antrag der Sozialdemokraten befasste sich jetzt der Gemeinderat mit der Resolution „Grundsatzbeschluss für die Schaffung einer Postpartnerstelle“. „Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Wie es weitergeht ist offen. Jedenfalls soll das Thema Postpartner präsent bleiben“, teilt Gemeindevorstand Raimund Haider mit.

„Als wir noch eine Post hatten, war die Barrierefreiheit überhaupt kein Thema. Jetzt ist es eine willkommene Ausrede. Die Gemeinde will gar keine Postpartnerstelle, weil einige die Geldgeschäfte für eine andere Bank gar nicht wollen. Mit gutem Willen wäre eine Postpartnerstelle sicher möglich. Außerdem hätte man halt einen Treppenlift installieren können. Es gibt nicht nur Postparter-Besucher, sondern auch sicher viel mehr Gemeindeamts-Besucher, die Barrierefreiheit brauchen würden“, erklärt Liste-Sprecher Christian Steindl.

Als Übergangslösung bietet die Gemeinde einige Post-Service-Leistungen an. Bei Nachnahme- und Inkassosendungen oder RSa/RSb Briefe darf die Gemeinde nicht behilflich sein. Ein Ausweichen zur nächsten Postpartnerstelle in Bad Kreuzen oder nach Grein und Perg ist notwendig. Eine angedachte Lösung wäre eine Postpartnerstelle im geplanten Gewerbepark. Die Pabneukirchner Bietergemeinschaft hat bereits den Grund der ehemaligen pabneu-Liegenschaft erworben. Die Gebäude hat der Masseverwalter noch nicht verkauft.