Bezirk Perg
Vier der jüngsten Gemeinderäte im Porträt
Sie sind erst 19 und 20 Jahre alt: Vier der jüngsten Gemeinderäte über ihr politisches Engagement. Bericht im Zuge der JugendRundSchau, die am 11./12. November erscheint.
BEZIRK PERG. Eine der jüngsten Fraktionen ist sicher die SPÖ Baumgartenberg mit einem Altersschnitt von 25,9 Jahren. Die junge Truppe steigerte sich bei der Wahl um fast 10 Prozentpunkte auf 23,19 Prozent. Die Jüngste im Quartett ist Carina Lettner (19), die Gesundheits- und Krankenpflege in Linz studiert. Ihr politisches Engagement begann vor rund einem Jahr bei der Sozialistischen Jugend (SJ), erzählt sie. In der SPÖ-Nachwuchsakademie konnte sie sich mit jungen, gleichgesinnten Leuten vernetzen. Außerdem ist sie Mitglied der FPK (Frauenpolitische Kommission). "Da es meiner Meinung nach viel mehr Frauen und Feminismus in der Politik braucht." Als Gemeinderätin ist daher die frauenpolitische Arbeit eines ihrer größten Anliegen. Und: Sie möchte "vor allem den jungen Menschen eine Stimme geben und ein offenes Ohr für alle haben". Als Obfrau des Umweltausschusses will sie die Nachhaltigkeit im Ort ausbauen. "Eines unserer zentralsten Themen für diese Wahl war der Ausbau des Verkehrssystems, sprich für mehr Radwege zu sorgen." Was Lettner wichtig ist? "Noch weiteren jungen Menschen Mut machen, sich kommunalpolitisch zu engagieren und für ihre Meinung einzustehen."
Raum für Jugendliche
Mit der FPÖ zog bei der Gemeinderatswahl eine neue Partei ins Ortsparlament von St. Georgen an der Gusen ein. Der 20-jährige Lukas Peitl war als Spitzenkandidat angetreten und besetzt nun eines der zwei Freiheitlichen Mandate. "Politisch interessiert war ich schon mit 14, 15 Jahren. Dann habe ich schnell gemerkt, dass ich aktiv werden möchte und habe meine politische Heimat bei der FPÖ gefunden." Peitl übernahm daraufhin eine Funktion im Vorstand der Freiheitlichen Jugend. Vor Kurzem löste er Sascha Grünsteidl als Bezirksobmann ab. "Ich möchte die Stimme der Jugend in St. Georgen sein", sagt Peitl, der momentan die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer – Behindertenbegleitung absolviert. In seiner Gemeinde vermisst er Freizeitangebote und will "politisch freien Raum" für junge Leute schaffen. Zu wenig Beachtung findet laut Peitl die Drogenproblematik im Bezirk Perg. Auch die Gefahr eines Blackouts werde er im Gemeinderat und in der FP-Bezirksjugend zur Sprache bringen.
Wohnungen und Öffis
In der ÖVP-Hochburg Bad Kreuzen sind mit Johanna Riegler (20) und Laura Nenning (19) zwei JVPlerinnen im neuen Gemeinderat. "Meine ersten 'politischen' Erfahrungen habe ich in drei Jahren Schülervertretung gesammelt. Schlussendlich war ich heuer im Frühjahr an der Reaktivierung der JVP Bad Kreuzen beteiligt", sagt Nenning, die in Linz Wirtschaftsrecht studiert. Sie möchte "starke Stimme und vor allem Ansprechperson" für junge Leute sein. Als ehemalige Schülerin und Leidtragende der schlechten Busverbindungen will sie an einer Lösung mitwirken. Es brauche auch einen Ausbau von leistbaren Kleinwohnungen. "Die leerstehenden Häuser im Ortskern würden sich dafür sehr gut eignen." Als Musikantin liegt ihr das Vereinsleben am Herzen, die JVP will mit Events für Abwechslung sorgen.
Einsatz für die Umwelt
Für die Grünen in Luftenberg, die drei Mandate stellen, zog der 19-jährige Simon Gemeinhardt in den Gemeinderat ein. Sein Beweggrund: "Demokratie soll alle repräsentieren, deshalb ist es wichtig, dass sich auch Jugendliche dafür einsetzen, um gehört zu werden. Wir müssen so schnell wie möglich handeln, um unseren Planeten zu retten. Das geht nur, wenn sich Menschen, denen dies wichtig ist, auch dafür einsetzen." Gemeinhardt ist überzeugt: "Wenn ich auf Gemeinde-Ebene anfange, kann ich einen Beitrag dazu leisten."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.