"Facelifting"
Wappenadler des Parlaments wird in Schwertberg restauriert

In der Metallwerkstatt von Christian Reisinger wird das in vier Teile zerlegte historische Wappentier restauriert. Am Bild neben dem Korpus v. li. Christian Reisinger, Fraidun Nabezada und Gustav Schwaiger.
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  • In der Metallwerkstatt von Christian Reisinger wird das in vier Teile zerlegte historische Wappentier restauriert. Am Bild neben dem Korpus v. li. Christian Reisinger, Fraidun Nabezada und Gustav Schwaiger.
  • hochgeladen von Michael Köck

Der 650 kg schwere Wappenadler mit seinen ausgebreiteten Flügeln gilt als Symbol des Parlaments in Wien – in Schwertberg wird er sorgfältig restauriert.

SCHWERTBERG, WIEN. Das Parlament wird seit längerer Zeit generalsaniert. Auch der Wappenadler erhält ein Facelifiting. Mitte 2018 erfolgte der Abtransport aus dem Nationalrats-Sitzungssaal: Die Stahlskulptur wurde in ihre vier Teile zerlegt, verpackt und mittels Kran über einen Balkon ins Freie gehievt. Nach einer Zwischenlagerung kamen Korpus, die zwei Flügel und das Wappen in die Metallwerkstatt von Christian Reisinger.

Spezialist für Restaurierung historischer Metallarbeiten

Der Schwertberger hat sich auf die Restaurierung historischer Metallarbeiten spezialisiert. Größere und höherwertige Objekte, meist im Besitz der öffentlichen Hand, landen in seiner Werkstatt oder werden vor Ort saniert.

"Dass man an dem Adler arbeiten darf, ist für mich schon eine wirkliche Auszeichnung und Ehre", sagt Reisinger.

Die Arbeit erfolgt in intensiver Abstimmung mit Bauherr und Denkmalpfleger.

Kampf gegen Korrosion

In erster Linie gilt es, Korrosionsstellen zu reduzieren. Die vorige Sanierung war in den 1980er-Jahren in hängendem Zustand erfolgt. Generell stehe die Konservierung im Zentrum seiner Arbeit. "Es geht darum, was ich habe möglichst authentisch zu erhalten, und keine Maßnahmen zu setzen, die ich nicht mehr zurücknehmen kann." Schonende Methoden seien einzusetzen. "Was wir bearbeiten, steht grundsätzlich unter Denkmalschutz."

Weithin bekannte Objekte

Reisinger sagt sogar: "Nahezu alles, was wir bearbeiten, ist bekannt bis weltbekannt." Viele der Sanierungs-Objekte befinden sich in Wien. So wurden schon die riesigen Tore der Wiener Hofburg restauriert. Vor Ort brachte die Metallwerkstatt die Reiterdenkmäler von Erzherzog Carl und Prinz Eugen am Heldenplatz auf Vordermann. Neben dem Adler saniert man im Parlament derzeit auch die prunkvollen Stiegen-Geländer.

Schmied-Dynastie seit 1641

Die Schmied-Dynastie der Familie von Christian Reisinger geht bis 1641 zurück. Der Schmiedemeister wagte 1987 in der Metallgestaltung den Schritt in die Selbstständigkeit. Irgendwann stieß er auf die Restaurierung. Damals handelte es sich um eine im akademischen Feld angesiedelte Domäne. Über die Jahre eignete er sich viel Know-how an. Und machte sich als eher kleiner Handwerksbetrieb einen Namen. Als Funktionär in der Wirtschaftskammer trug er dazu bei, dass die Restaurierung Teil der Ausbildung wird. Heute beschäftigt er im Schnitt 10 bis 15 Mitarbeiter. Die Tätigkeit sei für Menschen spannend, die wie er "Herausforderung und Abwechslung lieben".

Zur Sache

Der Adler über dem Nationalrats-Präsidium wurde in den 1950er-Jahren von Bildhauer Rudolf Hoflehner entworfen und angefertigt. Der Adler besteht aus getriebenem Stahlbelch, ist etwa 4 x 2,8 Meter groß, wiegt rund 650 kg. Dank des markanten Designs wurde er zu einem Symbol für den Parlamentarismus. Nach Abschluss der Sanierung kehrt er in neuem Glanz an seinen angestammten Platz zurück. Eine Übersiedlung des Adlers in das Ausweichquartier in der Hofburg kam aufgrund des Gewichts nicht infrage. Deshalb wurde eine leichtere Kopie angefertigt, die optisch dem Original entspricht.

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