Perger naschen am Online-Markt mit

395 Euro gibt jeder Österreicher im Schnitt für Weihnachtsgeschenke aus. Der Online-Anteil steigt. | Foto: panthermedia.net/gpointstudio
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  • 395 Euro gibt jeder Österreicher im Schnitt für Weihnachtsgeschenke aus. Der Online-Anteil steigt.
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BEZIRK PERG (mikö). Der Anteil an Waren die online gekauft werden, nimmt Jahr für Jahr zu. Den größten Brocken heimsen Amazon, Zalando & Co. ein. Aber auch Perger Firmen bieten Produkte übers Internet an. "Wir schätzen, dass es im Bezirk 100 Online-Shops gibt, am ehesten in den Nischen", sagt Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Franz Rummerstorfer. "Anbieter mit größerer, breiterer Produktauswahl sind eingehängt in bestehende Portale wie Amazon oder E-Bay, zum Teil läuft es parallel." Auf die Bedeutung des Internets weist auch Pergs Citymanager Günter Kowatschek hin – siehe Interview unten. Für kleine Betriebe sei die Logistik hinter einem Online-Shop aber nur schwer zu stemmen.

Pionier aus St. Georgen

Ein Pionier auf dem Gebiet des Online-Shoppings ist Harald Ebretsteiner von "Preissturz" aus St. Georgen an der Gusen. 1999 begonnen, ist das Familienunternehmen mit heute mehr als 70.000 versendeten Paketen im Jahr einer der größten und am längsten bestehenden Internetshops in Österreich. "Die Grundidee war, dass man über das Internet günstiger verkaufen kann, da man ja keine Geschäftsmiete und Ausstellungsflächen benötigt. 1999 gab es nur große Shops wie Quelle oder Otto. Wir waren der erste Einzelhändler, der mit einem kleinen Sortiment startete", erinnert sich Ebretsteiner. "Preissturz" setzt auf Dauertiefpreise bei Babyartikeln, Spielwaren, Geschenksartikeln sowie Lifestyle- und Wellness. "Wir sind in Österreich einer der größten Amazon-Seller und nutzen alle Plattformen wie E-Bay. Alles wird von St. Georgen aus versandt", sagt Ebretsteiner, der drei Mitarbeiter beschäftigt. Die Lagerfläche wurde verkleinert und auf just-in-time Lieferung umgestellt. Die Kunden kommen zu 70 Prozent aus Deutschland.

In Nischen erfolgreich

Ein typisches Beispiel für die Nischenmärkte ist "Stickbienchen" Romana Hinterbichler aus Naarn. Die Unternehmerin betreibt seit sechs Jahren ihren Shop für individuelle Bestickungen, mittlerweile hauptberuflich. Monat für Monat stellt sie 200 bis 300 Artikel her. "Topseller sind individuell bestickte Filztaschen, Plüschtiere mit Kindesdaten und Schmusis Stoffwindeln." Ihr Umsatz steigt jährlich um 35 Prozent. Versendet wird nach ganz Österreich. Werbung macht sie ausschließlich über ihre Facebook-Seite.
Online erfolgreich ist auch die Perger Firma Ebenhofer mit sakraler Kunst. Im seit 2011 bestehenden Webshop finden sich 6.000 Produkte, die auf Abnehmer aus Österreich, Deutschland und vereinzelt weiteren Nachbarländern warten. Etwa 20 Prozent am Gesamtumsatz macht dieser Bereich aus, schätzt Geschäftsführer Christoph Ebenhofer.

3 Fragen an Günter Kowatschek, Citymanager von Perg

Wie wichtig ist der Online-Handel für Pergs Geschäfte?
Produkte und Angebote auf Firmenwebsites sind wichtig – aber auf Online-Handel, Kauf mit Versand, lassen sich hauptsächlich Filialisten und Franchisepartner ein.
Was macht es schwierig?
Die Herausforderung der Logistik ist sehr groß.
Welche Geschäfte sind Vorreiter bei Online-Shops?
Buchhändler haben dank der Buchpreisbindung einen Vorteil: Sowohl Frick als auch Pössenberger bieten Online-Buchhandel an. Im B-to-B-Bereich hat Pössenberger den Büroprofi-Onlinehandel, alles anderen sind Filialisten.

Großer Unterwäsche-Shop aus Perg

PERG. Elisabeth und Herbert Nenning von Elisabeth Unterbekleidung betreiben seit Ende 2016 einen der größten Unterwäsche-Online-Shops Österreichs. Für die Unternehmer ist es neben Shops in Perg und im Haid-Center ein zweites Standbein. Umsatzzuwächse seien vor allem online zu generieren. "Im ersten halben Jahr verdoppelten wir den Umsatz jeden Monat. Der Online-Handel unterliegt nicht so der Saisonalität. Wir sind aber nach wie vor in der Aufbauphase", sagt Herbert Nenning. Das Prinzip: "Es geht darum, jeden Tag neue Kunden zu suchen. Daher unterscheide ich zwischen Online-Shop und Bestellhomepage mit vorwiegend bestehenden Kunden." Umso wichtiger sei es, über Google zu werben und auf Amazon vertreten zu sein. Nicht zu unterschätzen sind die Marketingkosten sowie jene der Erstellung und Betreuung des Shops. 90 Prozent der großteils weiblichen Kunden bestellen über Handy, meist nach 19 Uhr. Die Deutschen seien online-affiner. Nenning bietet Betrieben eine Partnerschaft an, die über seinen Online-Shop verkaufen möchten.

395 Euro gibt jeder Österreicher im Schnitt für Weihnachtsgeschenke aus. Der Online-Anteil steigt. | Foto: panthermedia.net/gpointstudio
Unterwäsche-Expertin Elisabeth Nenning.
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