Streetwork Pielachtal
Angebot auch während Lockdown aufrecht
Während des zweiten Lockdowns ist die Arbeit von "Streetwork Pielachtal" wichtiger denn je zuvor.
PIELACHTAL (th). Schulen sind geschlossen, soziale Kontakte soll man so gut es geht vermeiden, alle Geschäfte bis auf die Grundversorgung haben geschlossen. Klingt einfach, ist es aber nicht, denn was bedeutet das alles für unsere Jugend? Wie geht sie mit diesen Themen um, welche Möglichkeiten haben Jugendliche und wie wirkt sich die Situation kurz- und langfristig auf junge Menschen aus? Wir haben mit Barbara Rieder vom Verein Jugend und Lebenswelt, der das Projekt "Streetwork Pielachtal" umsetzt, gesprochen.
Belastende Situation
"Wir dürfen unser Angebot für pädagogische Gespräche, Beratungs- und Informationsarbeit auch während des zweiten Lockdowns aufrecht erhalten. Das heisst wir sind weiterhin im öffentlichen Raum unterwegs und können face-to-face Beratungen machen. Wenn Anlaufstellen vorhanden sind können wir diese zur Beratungsarbeit nutzen", freut sich Rieder. Über Instagram, Facebook sowie telefonisch bleiben die Mitarbeiter für unsere Pielachtaler Jugend erreichbar. "Die Maßnahmen zum sogenannten Lockdown bringen erneut tiefe Einschnitte in das gesellschaftliche und soziale Leben jedes Einzelnen", so Barbara Rieder. Die Jugend als Entwicklungsabschnitt ist geprägt von Austausch, Orientierung und Ausprobieren. "Viele junge Menschen halten sich an die Maßnahmen, sind jedoch genervt von den sich ständig ändernden Maßnahmen und es gibt viele Fragen, was überhaupt noch erlaubt ist oder was unter mögliche Strafe gestellt wird", weiß sie. Weiter betont sie, dass sie in den Beratungen merken, dass junge Menschen vor allem mit großer Unsicherheit über ihre Zukunft nachdenken. Konflikte zu Hause nehmen zu, zum einen durch die räumliche Nähe, zum anderen durch die Belastung von Erziehungsberechtigen und dem System Familie. Die Jugendarbeiter von Streetwork-Pielachtal sind Ansprechpersonen, die wissen wie sie mit Jugendlichen kommunizieren, auf Augenhöhe mit ihnen in Kontakt stehen und dabei unterstützen, die insgesamt schwierige Situation zu bewältigen.
Jugend braucht Raum
"Jugendliche brauchen einen Raum für sich", ist sich Michael Strasser, Weinburgs Vizebürgermeister und selbst Papa, sicher. Momentan werden mit den einzelnen Gemeinden Gespräche geführt, wo Jugendräume im Pielachtal umgesetzt werden können. Fixiert sind einer in Ober-Grafendorf sowie in Weinburg. Für Strasser ist klar: "Das ist ein tolles Projekt, welches unsere Jugend als Chance für sich nutzen wird." Daniele Alessandro, ebenfalls Papa, findet das Projekt "sehr lässig": "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man der Jugend eine Chance geben muss, wenn sie Gestaltungsraum und Vertrauen bekommen, wird man positiv überrascht". "Wir freuen uns, dass wir in Weinburg den Waggon als Raumangebot von Seiten der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekommen", so Rieder. Neben jungen Menschen, die sich hier einbringen können, hat der Verein mit dem Künstler Jürgen Grazzi vom Kunstbahnhof Klangen und dem niederösterreichischen Graffiti-Künstler RoxS Profis an Board, die das Projekt begleiten werden.
Zur Sache
Infos gibt's unter streetwork-pielachtal.at oder 0699 11480830.
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