Die Fahrkünste eines Routiniers aus dem Pielachtal
Die Bezirksblätter haben Discobetreiber Andreas Riegler erneut zur Fahrprüfung antreten lassen.
PIELACHTAL (mh). Routiniert steigt Carambar-Chef Andreas Riegler in das Fahrschulauto, stellt den Innenspiegel ein, schnallt sich an, startet und fährt los. Der Kirchberger ist ein erfahrener Autofahrer, der die Gegend in und um seinen Heimatort wie seine Westentasche kennt. Mit an Bord ist Richard Mader, Inhaber der Fahrschule Sauer, den die Bezirksblätter für die Abhaltung einer simulierten praktischen Fahrprüfung gewinnen konnten. Er wird dem Routinier während der Fahrt "auf die Finger schauen". Die kleine Runde führt von Kirchberg nach Rabenstein und wieder zurück zum Ausgangspunkt vor dem Dirndlhof.
Routine bringt Weitblick
Wie hat der "Prüfling" abgeschnitten, so lautet die spannende Frage. "Ganz am Anfang haben wir in der Linkskurve einen Radfahrer gehabt, den hast du in einer unübersichtlichen Kurve überholt", hat Mader gleich den ersten Fehler parat. "Das wäre bei einer Prüfung ganz sicher negativ bewertet worden." Doch Mader beruhigt: "Aufgrund der Routine, die du hast, war die Situation nicht gefährlich. Ein 18-Jähriger hätte mit diesem Patzer eine echte Prüfung sicher nicht bestanden." Riegler hätte den Radfahrer verfolgen und erst bei größerer Überholsichtweite überholen dürfen, klärt Mader über die richtige Verhaltensweise auf. Ein weiterer Klassiker war das zu frühe Beschleunigen am Ende einer Siebziger-Beschränkung. "Beim Linksabbiegen in Rabenstein ist mir aufgefallen, dass du es kannst. Du hast den Blinker rechtzeitig gesetzt", so Mader weiter.
Schulterblick hat gefehlt
"Was du kein einziges Mal gemacht hast, war der Schulterblick. Es gibt Situationen, in denen der Lenker nur mit Schulterblick den anderen Verkehrsteilnehmer sieht. Es geht nicht um die acht Millionen Mal, bei denen nichts passiert, sondern um das eine Mal, wenn es kracht", sagt der Fahrschul-Chef. Der schwerwiegendste Fehler ist Riegler, laut Mader, jedoch bei einer Eisenbahnkreuzung in Kirchberg unterlaufen. "Sobald ich mich entschieden habe, die Kreuzung zu überqueren, gibt es kein Langsamer-Werden mehr." Trotz aller Patzer, die sich eingeschlichen haben, ist Mader dennoch zufrieden. "Insgesamt ist die Prüfung positiv. Es gibt eben einen Unterschied in der Beurteilung eines langjährigen Fahrers und eines Anfängers."
Tipp des Fahrlehrers
Routiniers vergessen sehr häufig auf den Schulterblick. Vor dem Wechsel des Fahrstreifens beim Rechts- oder Linksabbiegen ist diese Überbrückung des "toten Winkels" dringend notwendig, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu übersehen.
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