Artenschutz im Pielachtal

Schüler retten Krebse und erhalten ihre Art

Dieser Tage wird von der Wildbachverbauung mit den Arbeiten für das Hochwasser-Rückhaltebecken am Grabenausgang mit einem Fassungsvermögen von rund 20.000 Kubikmetern begonnen.

PIELACHTAL. Nachdem Ende letzten Jahres schon erste Vorbereitung- und Aufschließungsarbeiten für den Start des Hochwasserschutzes am Groß-Aggschussgraben durchgeführt wurden, ist es jetzt endlich soweit.Aber davor war noch eine wichtige Arbeit zum Schutz unserer Natur notwendig.

Im Nahbereich des Baufeldes befindet sich ein wertvolles Steinkrebsvorkommen. Um den Schutz der Krebse zu gewährleisten, wurden diese unter fachlicher Unterstützung des Öko-Büros Blattfisch im Beisein von Landtagsabgeordneter Doris Schmidl und Bürgermeister Arthur Rasch und mit tatkräftiger Unterstützung im Bach durch die Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen der Neuen Mittelschule Grünau-Rabenstein eingefangen und in einen geschützten Bachbereich weiter oben verbracht.

Ein Teil der Tiere wurde von den Experten schon in der Nacht, wo sie im Schein der Taschenlampe leicht zu finden sind, eingesammelt. Die Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer dabei, um die restlichen Krebse am Tag zu finden, es sind dafür die Steine im Bach vorsichtig umzudrehen und dann heißt es tapfer sein und den Krebs mit der Hand schnappen.

Zu Mittag war der Kübel gut gefüllt und die Aktion konnte mit einer vom Herrn Bürgermeister zur Verfügung gestellten Jause erfolgreich beendet werden.

Sektionsleiter Christian Amberger betont, dass für das Hochwasser-Rückhaltebecken im Laufe des Jahres eine betonierte Winkelstützmauer errichtet wird, die dann luftseitig eingeschüttet und begrünt wird und sich zukünftig gut in die Landschaft einpassen soll. Weiters werden die beiden bestehender Sperren in den Zubringern zu wirkungsvollen Geschiebe- und Wildholzfiltern umgebaut und im letzten Bauabschnitt wird das Gerinne dann neu entlang der Konvalinastrasse in die Pielach abgeleitet, so wie der Bach auch früher floss. Das einst geschaffene Hanggerinne bleibt zum Ableiten der Oberflächenwässer erhalten. In der Pielach werden außerdem als Ausgleichsmaßnahmen für die Verrohrungsstrecke wertvolle Laichplätze und neue Lebensräume geschaffen.

Wichtiger Schutz für die Region

Mit dem Projekt werden rund 120 Liegenschaften, zwei Kilometer Verkehrswege und die öffentliche Infrastruktur im Ortsraum von Hofstetten im Hochwasserfalle geschützt. Die Gesamtinvestition des Projektes beträgt 6,8 Millionen Euro, die vom Bund, vom Land Niederösterreich und der Gemeinde Hofstetten-Grünau aufgebracht werde

„Unsere einheimischen Krebse sind selten geworden und ihr Lebensraum ist in Gefahr, umso wichtiger ist der Erhalt des Bestandes und es ist der Wildbachverbauung ein Anliegen, nicht nur Schutz für die Menschen zu schaffen, sondern auch unsere Umwelt zu bewahren.“

erklärt Christian Amberger von er Widbach- und Lawinenverbauung