Pielachtal Wetter
Wirbelstürme und andere Wetteranomalien
Ein Tornado im Pielachtal und es wird ein seltsamer Ostwind in den letzten zwei Monaten beobachtet.
PIELACHTAL. "Plötzlich kommt eine schwarze Wolke, fängt voll zum Drehen an, wie ein schwarzer Vorhang, und dann kommt alles runter und dreht sich wieder",
erzählt Rudolf Grünbichler, der das Wetter am 10. Juni ,um 19:30 Uhr, so erlebt hat. Auch David Lilek konnte Zeuge von dem Wirbelsturm werden und hat sogar ein Video gemacht. Er schildert:
"Es ist alles so schnell gegangen, wir haben erst danach realisiert, was wir da Außergewöhnliches beobachtet haben."
Ein seltenes Wetterspektakel am Himmel, aber war es ein Tornado? Die BezirksBlätter machten sich gemeinsam mit dem Wetterexperten Mario Winkler auf die Suche nach Spuren und treffen sich auch mit den Augenzeugen.
Die Spurensuche
Mit Hilfe der Bilder und Karten konnte Mario Winkler das Gebiet um Aigelsbach einschränken.
"Da wir keine Schäden im betroffenen Gebiet gefunden haben, da sich dort eine große Wiesenfläche und leider kein Wald befindet, was eine 100 Prozent Bestätigung eines Tornados bedeutet hätte, können wir den Tornado weder zu 100 Prozent bestätigen beziehungsweise aufgrund des Bildmaterials und der Augenzeugenberichte zu 100 Prozent ausschließen",
erklärt Winkler.
"Man darf uns nicht mit Amerika vergleichen, obwohl hier ein großer Tornado nicht ausgeschlossen ist, wie die Vergangenheit auch zeigt,"
meint Winkler.
Was es noch sein kann
Es besteht hier auch die Möglichkeit von sogenannten Fractus oder Scudwolken. Diese Wolken wirken zerrissen und senken sich bis zum Bodenniveau ab. Denkbar wäre aufgrund der Rotation auch eine Vermischung eines leichten Tornados mit dieser speziellen Wolkenform. In der Tat ein sehr interessantes Phänomen.
"Die Wolken haben voll gewirbelt, wir konnten den Wirbelsturm ebenfalls beobachten",
erzählt Leopold Lugbauer aus Grub bei Ober-Grafendorf. Er betreibt eine private Wetterstation und konnte ebenfalls interessante Dinge beobachten. Er meint:
"In den letzten Monaten kann ich 70 Prozent Ostwind beobachten, was seltsam und sehr untypisch für unsere Region ist."
Die richtigen Zutaten
Da es in den Tagen zuvor bereits einiges an Niederschlag gab in besagtem Gebiet, waren einige Grundparameter für einen Tornado vorhanden. Mit der Gewitterfront kam es zur Konvektion und Hebung der Luftmassen. Man spricht hier von einem "nicht-mesozyklonalem Tornado".
"Nach Auswertung mehrere Bilder und Videos und Erzählungen von Augenzeugen wurde eine Rotation beobachtet, was auf einen Wirbelsturm hindeutet. Wir vom Verein Storm Sience Austria haben uns zur Aufgabe gemacht, seriöse Berichterstattung über solche Ereignisse zu machen und hoffen auf Hinweise, für weitere Videos oder Augenzeugenberichten wäre ich sehr dankbar",
so Winkler.
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